Die 100 schönsten Orte in Spanien: Diese zwei Gemeinden an der Costa Blanca zählen dazu

Die 100 schönsten Orte in Spanien hat das Magazin „National Geographic“ gekürt. In der Liste tauchen auch zwei Orte von der Costa Blanca auf - verdienterweise.
Altea/Guadalest - Die Costa Blanca ist eine der beliebtesten Ferienküsten in Spanien, bekannt ist die „weiße Küste“ vor allem für ihre Strände - seien es kilometerlange Sandstrände oder versteckte, felsige Buchten. Etwas abseits der Küste wiederum lädt die bergige Landschaft zu Wanderungen in der Natur ein. Doch die Costa Blanca hat auch sehenswerte Städte, Dörfer und Orte zu bieten. Zwei Gemeinden haben es jetzt auf die „Liste von 100 Orten in Spanien, die 2023 einen Besuch wert sind“ geschafft. Das Ranking dieser 100 schönsten Orte hat das Magazin „National Geographic“ veröffentlicht.
Die 100 schönsten Orte in Spanien: Altea und Guadalest von der Costa Blanca im Ranking
Die beiden Gemeinden, die es in die Top 100 der schönsten Orte Spaniens geschafft haben, liegen nah beieinander - und könnten doch unterschiedlicher nicht sein: Altea und Guadalest. Altea, direkt am Meer, wird auch als „Perle der Costa Blanca“ bezeichnet, bekannt ist die 22.000-Einwohner-Stadt vor allem wegen ihrer wunderschönen, gepflegten Altstadt mit der imposanten Kirche Nuestra Señora del Consuelo, in die es jedes Jahr Tausende Tages-Touristen verschlägt. National Geographic empfiehlt in dem Ranking einen Spaziergang, der in der Calle del Sol startet. „Hier roch es bis vor kurzem noch nach Fisch, und an den Türen der Häuser hingen schwarze Vorhänge, an denen erkennbar war, dass es sich um das Fischerviertel handelt“, schreibt das Magazin.

Denn Altea war vor dem Tourismus-Boom an der Costa Blanca ein einfaches Dorf, geprägt von der Fischerei und der Landwirtschaft. Und dieses Image hat sich die weiße Stadt trotz der Touristen bewahrt, anders als in den umliegenden Küstenorten ist die Bebauung am Meer gemäßigt, und an den Stränden liegen Kiesel aus dem heimischen Algar-Fluss statt Sand. Das verleiht dem Ort nicht nur einen besonderen Charme, sondern schützt Altea auch vor dem Massentourismus - in der Olla-Bucht etwa ist man selbst im Sommer vor allem unter Spaniern. Von der Calle del Sol aus spaziert man durch das Viertel El Fornet, die schmale Straße schraubt sich immer weiter hoch - das azurblaue Meer glitzert dazu rechts unter dem Besucher. Wer immer weiter bergauf geht, kommt irgendwann zwangsläufig auf den Kirchplatz - wohl der am meisten fotografierte Ort in Altea.
Hier, mitten in der Altstadt, wacht die imposante Kirche mit ihren blauen Kuppeln über die Touristen, die von ihren eigentlichen Ferienorten an der Costa Blanca einen Abstecher nach Altea machen. Rund um den Platz gibt es unzählige Cafés und Restaurants, und wer der Kirche für einen Moment den Rücken kehrt, wird bald einen der Aussichtspunkte finden, von denen aus sich ein fantastischer Blick auf das Meer bietet. Links ist Calpe mit seinem markanten Felsen Peñón de Ifach zu sehen, rechts der Naturpark Sierra Helada zwischen L‘Alfàs del Pi und Benidorm. Und auch weg vom Meer lohnt sich ein Blick: Altea liegt den imposanten Bergketten Aitana, Bèrnia und dem markanten Berg Puigcampana praktisch zu Füßen. Danach empfiehlt sich ein Spaziergang durch die schmalen Gassen, an denen die weißen Altstadt-Häuser aufgereiht sind wie Perlen. Seit den 1950er Jahren zieht dieser besondere Ort in Spanien auch etliche Kulturschaffende an, in der Altstadt haben bis heute viele Künstler ihre Ateliers und lassen sich gern bei der Arbeit über die Schulter schauen.
Die 100 schönsten Orte in Spanien: Deshalb ist Guadalest einen Besuch wert
Der zweite Ort an der Costa Blanca, der es in die Liste der 100 schönsten Orte in Spanien geschafft hat, ist Guadalest. Zugegeben, vor allem in der Hauptsaison ist das Dorf im Hinterland heillos überlaufen, die Touristen werden in Bussen aus ihren Unterkünften am Meer angekarrt und schieben sich dann durch die schmalen Gassen des 200-Seelen-Ortes, um mitunter fragwürdige Souvenirs zu kaufen. Wer aber jetzt, im Winter, einen Abstecher nach Guadalest wagt und nicht unbedingt aufs Wochenende angewiesen ist, könnte mehr Glück haben - denn einen Besuch ist dieses besondere Dorf allemal wert.

Hoch oben auf dem höchsten Felsen über dem eigentlichen Ortskern thronen die Reste der Burg San José aus dem 11. Jahrhundert. Im Mittelalter war das Castillo dank seiner strategischen Lage eine wichtige Festung im Hinterland der heutigen Costa Blanca, zwei Erdbeben in den Jahren 1644 und 1748 sowie erhebliche Schäden im Erbfolgekrieg 1708 führten allerdings zur Zerstörung der Burg. Die Ruinen wachen aber bis heute über einen der 100 schönsten Orte in Spanien, und noch zwei weitere Türme erheben sich über Guadalest: Ein weißer Glockenturm und der Turm der einstigen Alcozaiba-Burg, ebenfalls aus dem 11. Jahrhundert. Heute gehört letzterer zur Casa Orduña, ein herrschaftliches Stadthaus aus dem 17. Jahrhundert. Eingebettet zwischen der winzigen Pfarrkirche und dem Castillo de la Alcozaiba, gehörte das Haus einst der einflussreichen Familie Orduña, 1994 kaufte das Rathaus den Palast und baute ihn zu einem Museum um. Heute können darin Möbel aus dem 19. Jahrhundert, Gemälde aus dem 18. und 19. Jahrhundert und eine Keramik-Sammlung bestaunt werden. Über die Casa Orduña gelangen Besucher auch hoch zu den Resten der San-José-Burg.
Guadalest an der Costa Blanca: Natur, Museen und Gastronomie
Und Guadalest hat noch weitere Sehenswürdigkeiten zu bieten: Da wären zum einen ganze neun Museen in dem winzigen Ort, darunter kuriose Sammlungen wie ein Salz- und Pfefferstreuer- oder ein Miniaturmuseum. Doch der größte Schatz, den Guadalest zu bieten hat, ist die wunderschöne Natur. Der Ort liegt zu Füßen der Bergketten Xortà y Serrella, Aitana und Bèrnia, und unterhalb des Dorfes glitzert der türkis-grüne Stausee, der einen Großteil der etliche Touristenorte der nördlichen Costa Blanca mit Trinkwasser versorgt. Rund um Guadalest gibt es zahlreiche Wanderwege, besonders zur Mandelblüte im Februar bietet sich ein Ausflug in dieses fruchtbare Tal an. Und wer von Guadalest aus weiterfährt Richtung Westen, wird in diesem wunderbaren Tal zahlreiche ursprüngliche Dörfer und damit an der touristischen Costa Blanca noch ein „echtes Stück Spanien“ finden. Ein Tipp: In den einzelnen Dörfern gibt es sehr gute, bodenständige Restaurants mit regionaler Küche zu fairen Preisen.