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Asiatin auf Posidonia-Wiese: Exotische Alge breitet sich vor Spaniens Küste aus

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Von: Anne Götzinger

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Nahaufnahme der Alge Rugulopteryx okamurae.
Die Alge Rugulopteryx okamurae breitet sich immer mehr vor der Küste Spaniens aus und wurde jetzt an der Costa Blanca gesichtet. © Yolanda Fernández-Torquemada/UA

Eine exotische Alge breitet sich im Mittelmeer vor Spanien immer weiter aus und bedroht auch die heimische Unterwasserwelt der Costa Blanca.

Santa Pola – Wissenschaftler des Meeresforschungsinstituts Cimar der Universität Alicante mit Sitz in Santa Pola haben jetzt auch vor der Küste der Costa Blanca Exemplare der Alge Rugulopteryx okamurae entdeckt. Die auch als „asiatische Alge“ bekannte Art ist eigentlich im Pazifischen Ozean beheimatet und findet sich seit geraumer Zeit auch im Mittelmeer vor Spaniens Küsten.

Exotische Alge in Spanien: Gefahr für Meereswelt der Costa Blanca

Seit 2015 hatte sich die Alge von der Küste Ceutas aus zunächst im Mar de Alborón und vor der Küste Andalusiens verbreitet. Die Rugulopteryx okamurae zeige ein „invasives Verhalten“ und wirke sich negativ auf die heimische Meeresflora und -fauna aus, ebenso wie auf den Fischfang und den Tourismus, so die Forscher des Cimar. An den Stränden würden sich die Algenreste zu hohen Bergen auftürmen. „Zuletzt wurde sie auch an den Kanarischen Inseln sowie vor der Küste Almerías und Granadas entdeckt, und wir rechnen mit einer schnellen Ausbreitung im Mittelmeer“, warnen die Experten.

An der Alicantiner Küste wurde die asiatische Alge im vergangenen März von Studenten und Dozenten des Studiengangs für Meereszoologie des Cimar bei praktischen Übungen erstmals entdeckt. Aktuell finde sich die Rugulopteryx okamurae in großer Zahl in der Bucht von Alicante, wo sie auf dem Teppich abgestorbener Posidonia-Seegraswiesen wachse. „Wir haben große Mengen der Rugulopteryx okamurae auf dem Meeresboden vor einigen Stränden wie San Gabriel und Urbanova gefunden, aber auch vor Los Arenales in Elche und in verschiedenen Buchten Santa Polas, verbreitet vom Wellengang und den Meeresströmungen“, so die Cimar-Forscher.

Algenteppich auf dem Meeresgrund.
Teppich aus invasiven Algen im Meer an der Costa Blanca. © Fabio Blanco-Murillo/UA

Die Erkenntnisse würden die Ausbreitung der exotischen Alge im Mittelmeer bestätigen und zeigen, wie wichtig Beobachtungsstudien seien, um Veränderungen in ihrem Vorkommen sowie die Weiterverbreitung auf nahegelegene Gebiete zu verfolgen, und um die Auswirkungen für die heimische Fauna und Flora zu untersuchen und Kontrollmaßnahmen zu ergreifen. Wissenschaftler der Universität Sevilla prüfen unterdessen, ob man aus der exotischen Alge in Spanien einen Nutzen ziehen könnte, etwa als Biotreibstoff.

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