Dreckiges Alicante: Stadt schneidet in Umfrage über Sauberkeit in Spanien miserabel ab

Abfälle, Dreck und Hundekot: In einer Umfrage über die saubersten und dreckigsten Städte in Spanien schneidet Alicante nicht gut ab.
Alicante – Neben Müllcontainern stapeln sich Kartons und Säcke, an Bäumen wachsen Plastiktüten, Abfalleimer quellen über, die Straßen sind dreckig und der Gehsteig wird zum Slalom-Parcours – mit Hundehaufen als Streckenmarkierung. Bilder wie diese sind leider immer noch Alltag in Spanien – aber eben nicht überall. Die Verbraucherschutzorganisation OCU hat jetzt 6.863 Einwohner in 69 spanischen Städten, darunter auch Valencia und Alicante und andere Orte an der Costa Blanca, zum Thema Sauberkeit in ihren Kommunen befragt, und gerade der Süden des Landes hat nicht gut abgeschnitten.
Dreckiger als Alicante ist nur Palma de Mallorca
Als besonders dreckig empfinden die Teilnehmer der Umfrage Alicante. Im gesamten Ranking landete die Provinzhauptstadt mit 37 von 100 Punkten auf der Zufriedenheitsskala auf dem vorletzten Platz, nur Palma de Mallorca schnitt mit 35 Punkten noch schlechter ab. Dass sich Alicante damit im Vergleich zur letzten Umfrage aus dem Jahr 2019 um drei Punkte verbessern konnte, ist dabei nur ein schwacher Trost, das ist etwa so, als wäre man vom Sau- zum Hühnerstall aufgestiegen.
Umso schmerzhafter ist das Umfrageergebnis für Alicantiner, wenn sie den Blick auf die saubersten Städte der Rangliste richten: Gerade noch im grünen Bereich, auf Platz 22, steht „Erzfeind“ Elche mit 60 Punkten auf der Zufriedenheitsskala. Allerdings investiert die Palmenstadt mit 71 Euro pro Kopf auch deutlich mehr in die Stadtreinigung als Alicante, wo das Rathaus nur 58 Euro pro Einwohner ausgibt, damit es nicht so dreckig ist.
Alicante ist eine der dreckigsten Großstädte Spaniens
Wobei das finanzielle Kriterium nicht unbedingt entscheidend sein muss. Das beweist etwa Soria in Castilla y León. Dort investiert die Stadt gerade mal 38 Euro pro Kopf in die Stadtreinigung – und steht mit 68 Punkten trotzdem auf dem siebten Platz des OCU-Rankings. In Torrevieja hingegen hat ein millionenschwerer Vertrag für die Müllabfuhr für Zündstoff gesorgt. Zur saubersten Stadt wurde übrigens die Hauptstadt von Asturien, Oviedo, gewählt, mit 83 Punkten und einer Pro-Kopf-Investition von 68 Euro. Auf dem zweiten Platz landete Bilbao (77 Punkte), Dritter wurde Vigo (76).
Außer Alicante schnitten auch die anderen Provinzhauptstädte der Region Valencia nur mittelmäßig ab. Castellón verliert im Vergleich zur Umfrage von 2019 zehn Punkte und steht jetzt auf dem 29. Rang. Wie viel dort pro Einwohner in die Stadtreinigung gesteckt wird, darüber konnte OCU keine Information finden. Die Landeshauptstadt Valencia konnte sich mit 50 Euro pro Kopf um zwei Plätze verbessern, landete aber mit 48 Punkten und Rang 48 immer noch im hinteren Drittel.
Umfrage in Alicante: Graffiti, Hundekot und Abfälle als Kriterien
Die Umfrage kommt nicht zufällig kurz vor der Kommunalwahl in einigen Regionen. Die Sauberkeit von Straßen und Parks ist eine der sichtbarsten Facetten der kommunalen Verwaltung und könnte bei Bürgern durchaus eine Rolle spielen, wenn sie ihre Stimme abgeben. So wurde auch die letzte Umfrage 2019 vor der Wahl durchgeführt. Die Teilnehmer mussten etwa ein Dutzend Kriterien zum Thema Sauberkeit in ihren Städten bewerten. Die schlechtesten Noten gab es für Hundehaufen auf den Gehwegen, Dreck rund um Müllcontainer, Graffiti und die mangelnde Stadtreinigung vor allem in den Außenbezirken der Städte, wo wilde Kippen an der Tagesordnung sind.