In Alicante sterben Geschäfte wegen Coronavirus - Zara schließt in Elche

Schließung des Zara in Elche: Textilgigant Inditex setzt wegen Corona-Krise und roten Zahlen lieber auf Online-Verkauf. Shops in Innenstädten um Alicante bangen ums Überleben.
- Inditex schließt Zara in Elche - Schwerer Schlag für den Einzelhandel in Provinz Alicante.
- Schließung ist direkte Folge von Coronavirus-Krise - Inditex im April in roten Zahlen.
- An der Costa Blanca zittern Händler wegen Corona - 50 Prozent der Shops in Benidorm vor Aus.
Elche – In der Provinz Alicante hat das Coronavirus die sowieso bestehende Krise im Handel in den Innenstädten beschleunigt. Ein prominentes Beispiel ist nun der Shop Zara, der Mitte September in Elche schließen wird. Letzteres verkündete vor einer Woche die Gruppe Inditex. Bereits im Juni hatte das Textilunternehmen aus Spanien, eines der führenden auf der Welt, angekündigt, 1.200 Zara-Geschäfte zu schließen, davon 300 in Spanien. Nur war damals noch nicht bekannt, um welche Händler es sich handeln würde. Im August erfuhr die Costa Blanca, dass es den sehenswerten Laden in Elche treffen würde.
Zara | Modeunternehmen aus Spanien |
Gegründet: | 24. Mai 1974 in La Coruña |
Gründer: | Amancio Ortega, Rosalía Mera |
Zentrale: | Arteijo, Galicien |
In Alicante Geschäfte in Corona-Krise: Inditex kündigt in Elche Zara-Schließung an
Die Schließung des Zara in der Stadt am Flughafen Alicante-Elche ist wohl eine direkte Folge der Coronavirus-Krise. Im Sommer wurde bekannt, dass Spaniens Textilgigant Inditex 2020 wegen der Pandemie in die roten Zahlen rutschte. Ende April endete das erste Quartal mit 409 Millionen Euro Verlust. Ein Jahr zuvor erwirtschaftete man noch 734 Millionen Euro. Für Inditex war es der erste Quartalsverlust seit dem Börsengang 2001. Umgehend erstellte Inditex einen Plan 2020-2022: 1.200 Läden würden schließen, zugleich kurbele das Unternehmen den Online-Verkauf an und wolle bis 2022 25 Prozent des Umsatzes im Internet erzielen.
Mit dem Zara in Elche verliert die Costa Blanca in der Corona-Krise eines ihrer prägenden Geschäfte. Der sehr ästhetische Laden ist in einem früheren Kino untergebracht und galt als Magnet für Kunden und Touristen sowie als Aushängeschild des Einzelhandels im Zentrum. Um die Krise zu stoppen, begann die Stadt Elche kürzlich den Rathausplatz und die Straße Corredora quer durch die Altstadt zur Fußgängerzone umzubauen. Ein erster Teil ist bereits begehbar - jedoch nicht rechtzeitig, um Zara in der Stadt zu halten. In der Provinz Alicante bangen auch weitere Städte wegen Corona um die Zukunft ihrer Einzelhändler.
An Costa Blanca fürchtet Benidorm nach Corona-Sommer Schließung von 50 Prozent der Läden
So gab im Norden von Alicante in Benidorm die Händler-Vereinigung Aico bekannt, dass sie im September die endgültige Schließung von 50 Prozent der Läden in der Stadt befürchte. Die an der Costa Blanca für ihre Hochhäuser bekannte Stadt sei einfach zu stark auf den Massentourismus ausgelegt. als dass sie das Wegbleiben von Touristen in der Corona-Krise überstehen könne. Für mehrere Hundert der 1.500 Läden von Benidorm könnte es also spätesetens nach dem verkaufsschwachen Sommer unter Covid-19 das endgültige Aus bedeuten.
Bemerkenswert, wie das Coronavirus einen Textilriesen wie Inditex in die Krise reißt. Bisher verblüfften die Spanier die Welt durch Ketten wie Zara, an denen die Einzelhandelskrise jahrelang abzuprallen schien, während etwa bekannte US-Marken immer enger den Gürten zuziehen mussten. Zara mit seinem „Fast Fashion"-Modell für Design und Produktion überflügelte die Konkurrenz, entwickelte aber wohl noch rechtzeitig eine Plattform zum Online-Verkauf, die die Neuausrichtung nach der Corona-Krise erleichtert. Sicher ist, dass nicht nur in der Provinz Alicante die Innenstädte vor einem großem Wandel stehen.