Von wegen Einöde: Ausflug zur magischen Malladeta-Bucht an der Costa Blanca

Die Malladeta-Bucht in Villajoyosa gilt als das „Tor zur Einöde“: Ein Ausflug in das neu gestaltete Gebiet an der Costa Blanca zeigt die magische Geschichte des Ortes, an dem es heute alles andere als einsam ist.
Villajoyosa - Die Stadt Villajoyosa an der Costa Blanca ist bekannt für ihre Altstadt mit den bunt bemalten Häusern, schöne Buchten und Strände und für die Schokolade, die hier von mehreren Fabriken hergestellt wird und dessen Duft nachts in den Straßen hängt. Kein Wunder, dass es im Sommer die Touristen hierher zieht, denn das Städtchen ist definitiv einen Besuch wert. Nur einige Minuten vom Stadtstrand entfernt beginnt allerdings ein ganz anderes Gebiet: die Malladeta-Bucht, die zum Stadtteil Paradís gehört und Besucher zu einem Ausflug durch Villajoyosas Geschichte einlädt.
Costa Blanca: Magische Bucht mit neuen Wegen ausgestattet
Schmale Wege führen durch das zwischen zwei Felsen gelegene Gebiet hinauf zum Torre de la Malladeta, welchen man vom Stadtstrand aus an der Küste entlang erreichen kann. In den letzten Jahren hat die Stadt hier Geld in die Renovierung der Wege und Landschaft gesteckt, die seit kurzem abgeschlossen sind. Mit den Ausbesserungen wurde die Bucht an der Costa Blanca wiederbelebt und zugänglich gestaltet. Nun kann man bei einem Ausflug bequem auf den neuen Kieselpfaden durch die Malladeta laufen. Vom nördlichen Aussichtspunkt, von dem der Besucher einen wunderschönen Ausblick auf die magische Bucht und den Turm hat, spaziert man an den Ruinen der Villa Giocamina vorbei.
Die um das Jahr 1910 von dem Arzt Alfonso Esquerdo an der Costa Blanca erbaute Villa vereinte zu ihrer Zeit die verschiedenen Baustile der drei Religionen – Christentum, Islam und Judentum – von denen heute nicht mehr viel zu erkennen ist. Die Stadt plant jedoch, das Gebäude zu restaurieren, wie man auf den neu installierten Infotafeln in drei Sprachen lesen kann. Der Ausflug führt weiter in Richtung Turm, wo der Weg von einheimischen Pflanzen und Bäumen gesäumt ist, die im Rahmen der Neugestaltung hier gesetzt wurden. Bis die Granatapfel-, Oliven- und Mandelbäume in der Bucht Früchte tragen und die Kräuter sprießen, wird es aber wohl noch etwas dauern, denn noch sind viele der Pflanzen ganz klein.
In der Bucht an der Costa Blanca siedelten bereits die Iberer
Der Torre der Malladeta wurde im späten 19. Jahrhundert von einem Psychiater als Studienzimmer gebaut. Genau wie die Villa Giacomina ist das Bauwerk renovierungsbedürftig, wurde bereits mehrfach provisorisch befestigt. Direkt neben dem Turm befindet sich jedoch der magische Ort der Bucht: die Reste eines iberischen Tempels, den man bei einem Ausflug nicht verpassen sollte. Dieser Teil der Costa Blanca war nämlich bereits den Iberern bekannt, die sich um das Jahr 100 vor Christus noch vor den Römern in der Nähe der Bucht niedergelassen hatten.

Die Reste ihres Tempels, der zu Ehren ihrer Muttergöttin erbaut wurde und aus neun Räumen bestand, können heute bei einem Ausflug bestaunt werden. Von hier aus konnten die Iberer den Sonnenaufgang an der Costa Blanca beobachten: Zweimal im Jahr beginnt dieser nämlich über der Insel von Benidorm und die Siedler in der Bucht konnten dies nutzen, um den landwirtschaftlichen Zyklus zu berechnen. Wer mehr Details über diesen Teil der Geschichte von Villajoyosa erfahren will, sollte einen Abstecher in das Museum der Stadt machen.
Von wegen Einöde: Malladeta-Bucht an der Costa Blanca verbindet Natur und Geschichte
Der Aussichtspunkt, mit Blick in Richtung Süden der Costa Blanca, den der Besucher am Ende von seinem Ausflug hinter dem Tempel erreicht, markiert das Ende der Bucht. Von diesem aus hat man einen spektakulären Blick auf den Paradís-Strand, die Buchten von El Campello und Alicante, wobei der Ort aufgrund der einst leeren, kargen Landschaft, die früher Spanien in die Königreiche Kastilien und Aragón trennte, auch als verlassene Grenze oder Gebiet der Einöde bekannt ist.
Das Wort Einöde beschreibt heute die Malladeta-Bucht und das umliegende Gebiet von Villajoyosa jedoch nicht mehr. An der Malladeta finden die Besucher und Bewohner ein ruhiges Plätzchen für einen Ausflug oder einen Spaziergang, bei dem man etwas über die Geschichte der Costa Blanca lernen kann. Auch wenn noch einige Renovierungsarbeiten anstehen, ist die Bucht durch die neuen Wege nun leicht zugänglich.