Keine Blaue Flagge: Zwei Strände im Süden der Costa Blanca verlieren Auszeichnung

Zwei Strände im Süden der Costa Blanca haben in diesem Jahr keine Blaue Flagge erhalten. Schuld sind Fäkalienwasser von Wohnmobilen und die Erlaubnis für Kitesurfen.
Santa Pola – Blaue Flaggen zu verlieren, ist für ein Rathaus in einer touristischen Gegend wie der Costa Blanca immer eine kleine Katastrophe und ein gefundenes Fressen für die Opposition. Die Auszeichnung, die jedes Jahr die Vereinigung für Umwelterziehung und Verbraucherschutz (Adeac) vergibt, steht für saubere Strände und ein gutes Management. Noch bitterer ist es, wenn gleich zwei Blaue Flaggen abhandenkommen. Aber zwei Blaue Flaggen drei Wochen vor der Kommunalwahl zu verlieren, gleicht einem politischen Albtraum.
Keine Blaue Flagge: Fäkalienwasser aus Wohnmobilen an Costa Blanca
Der jetzt die regierende Volkspartei (PP) in Santa Pola in Schweiß badet, wo die Strände Tamarit und La Ermita ihre Auszeichnungen in diesem Jahr nicht erneuern konnten. Sie erfüllten nicht die Anforderungen, die in Bereichen wie Umweltinformation und -erziehung, Wasserqualität, Umweltmanagement sowie Sicherheit und Service von der Adeac vorgegeben sind.
In Ungnade fiel die Playa La Ermita wegen eines Vorfalls im vergangenen Sommer. Damals musste der Strand an der südlichen Costa Blanca wegen eingeleitetem Abwasser von Wohnmobilen, die dort abgestellt waren, zeitweise gesperrt werden. Laut Adeac war dies zwei Mal der Fall. Das Rathaus hat nach Berichten des Radiosenders Onda Cero nun Einspruch eingelegt, weil der Gemeinde nur ein Vorfall dieser Art bekannt sei.
Die Playa Tamarit hingegen hat ihre Blaue Flagge verloren, weil die Gemeinde dort das Kitesurfen erlaubt hat. Aus diesem Grund musste Santa Pola die im Mai 2022 an den Strand Tamarit vergebene Flagge bereits im August wieder abhängen. Für die Adeac ist das Ausüben des Wassersports an Stränden mit weniger als 1.000 Metern ein Grund, die Auszeichnung nicht zu vergeben. Doch nicht nur der Vereinigung für Umwelterziehung und Verbraucherschutz ist das Kitesurfen an der Costa Blanca ein Dorn im Auge.
Kitesurfen kostet Strand an Costa Blanca die Blaue Flagge
Auch Strandbesucher schimpften über den Wassersport: „Ein Strand, der über Jahre familienfreundlich und angenehm war, hat sich durch das Rathaus und die Konzession von fast 200 Metern an ein privates Segel -und Kitesurf-Unternehmen in einen Strand verwandelt, wo den Stammbesuchern das Baden verboten wird“, schreibt ein Nutzer auf TripAdvisor über die Playa Tamarit. „Um das Unternehmen zu begünstigen, hat der Strand die Blaue Flagge verloren... Eine Schande für die Anwohner des Gebiets Tamarit.“
Trotz aller Kritik und der Wahrscheinlichkeit, dass dies den Strand die Blaue Flagge kosten wird, hat das Rathaus beschlossen, das Kitesurf-Angebot beizubehalten, obwohl die Playa Tamarit bisher als besonders familienfreundlicher Strand an der Costa Blanca galt. Immerhin hat Santa Pola noch vier andere Buchten beziehungsweise Strände, an denen die Blaue Flagge hängen wird: Calas del Este, Calas Santiago Bernabéu, Playa Levante und Playa Varadero.