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Abkühlung gefällig? Ein Ausflug ins Hinterland der Costa Blanca lässt die Hitze vergessen

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Von: Anne Götzinger

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Ein Mädchen gießt in einem Bach stehend Wasser auf den Kopf eines Mannes.
Der Hitze ein Schnippchen schlagen: Ein Ausflug ins Hinterland der Costa Blanca macht‘s möglich. © Anne Götzinger

Die Costa Blanca sehnt sich nach Abkühlung - und findet sie im Hinterland. Ein Ausflug nach Ibi bietet ein eiskaltes Bad neben historischen Mühlen.

Ibi – Es plätschert, es gurgelt, es braust und tost. Ungläubig blicken die Ausflügler auf das sprudelnde Wasser am Ende dieses von Hitze und Trockenheit gezeichneten Sommers. Die kurzen, aber heftigen Regenfälle im Hinterland der Costa Blanca Ende August reichten aus, um die Bäche und Kanäle entlang der Mühlenroute im Norden der Spielzeugstadt Ibi mit eiskaltem Bergwasser zu füllen und auf diesem Ausflug eine Abkühlung zu bieten, auf die kaum jemand zu hoffen gewagt hat an diesem immer noch heißen Septembertag in Spanien. Die Kinder haben ihren Spaß in dem kleinen Bach - wer hält es länger aus mit den Füßen in dem eisigen Wasser?

Gleichzeitig bietet der Ausflug ins Barranc dels Molins im Norden der Gemeinde einen faszinierenden, fast wehmütigen Blick in eine längst vergangene Zeit, in der diese quirligen Ströme gleich sechs Mühlen in der Schlucht antrieben, um Mehl oder Papier herzustellen, wie im Papiermuseum in Banyeres de Mariola anschaulich gezeigt wird.

Costa Blanca: Ausflug zu alten Mühlen im Hinterland

Gleich zu Beginn der Route, rund einen Kilometer von Ibis Ortskern an der CV-801 Richtung Banyeres, sind die Reste eines Aquädukts aus dem 16. Jahrhundert an den hohen Felswänden zu entdecken. Die gemauerte Rinne hebt sich vom natürlichen Stein ab und macht deutlich, wie viel Aufwand die Menschen schon vor Jahrhunderten betrieben, um Wasser möglichst weit von den Bergen ins Tal der Costa Blanca zu leiten.

Danach führt die Route des Ausflugs zwischen steilen Felswänden leicht aber stetig aufwärts, durch ungewöhnlich grüne Landschaft geht es vorbei an Staustufen und Becken, an den ehemaligen Mühlen, manche gut gepflegt, andere Ruinen. Wie etwa der Molino de la Peña. Schon 1511 wurde die Mühle von Berthomeu Corbí errichtet und war praktisch – bis auf einige kurze Unterbrechungen – bis 1931 in Betrieb. Das Mühlrad wurde mit Wasser aus der Santa-María-Quelle angetrieben. Es wurde oberhalb der Mühle mit einer kleinen Mauer gestaut und von dort in einen in den Fels gehauenen Kanal gelenkt, sodass es mit viel Kraft in den Mühlschacht rauschte und dort das Rad bewegte, das wiederum den Mühlstein drehte. Wurde kein Mehl gemahlen, schoss das Wasser als Kaskade neben dem Mühlhaus den Fels hinunter, wie am glatt gespülten Stein noch gut zu sehen ist.

Hinterland-Ausflug zeigt andere Seiten der Costa Blanca

Gegenüber der Peña-Mühle erhebt sich ein steiler Felshang, Trompa del Elefante (Elefantenrüssel) genannt, den die Kinder noch heute gerne mit einem Stück Karton unterm Hintern hinunterrutschen. Weitere Mühlen in der Schlucht, die erhalten geblieben sind, sind der Molí Nou, Molí de la Tía Roseta (auch del Curt oder del Tendre genannt) sowie der Molino de Petuta beziehungsweise del Cup. Auch an anderen Orten an der Costa Blanca lassen sich alte Mühlen besichtigen oder bei einem Ausflug eiskaltes Quellwasser genießen.

Ein in den Fels gehauener Wasserkanal bei Ibi, Spanien.
Wasser für Mühlen: Ein Ausflug ins Hinterland der Costa Blanca birgt immer Überraschungen. © Anne Götzinger

Am oberen Ende des Barranco wartet ein hübsch gelegener Picknickplatz mit Tischen, Bänken und Blick auf eine Steilwand mit einer seltsamen Rinne. Sie wurde vor Jahrhunderten in den Fels gehauen, um die oben aus dem Stein gefertigten, tonnenschweren Mühlsteine sicher hinunterzurollen.

Anfahrt und Infos:

Die Route durch das Barranc dels Molins beginnt an der CV-801, die von Ibi nach Banyeres de Mariola führt. Das Auto am ausgeschilderten Parkplatz am ehemaligen Waschhaus Llavador de Dalt abstellen, die Route startet auf der anderen Straßenseite. Ein QR-Code an einem Schild bietet über das Smartphone weitere Informationen zur Mühlenroute, ebenso wie die Webseite von Ibis Tourismusamt.

Wem der Ausflug durch die Mühlenschlucht zu kurz ist, der kann weitergehen und die knapp 14 Kilometer lange Rundwanderung auf dem PRV-127 „Camí dels Geladors“ ablaufen, die an einigen historischen Schneebrunnen der Costa Blanca vorbeiführt. Noch so ein Kapitel längst vergangener Zeiten.

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