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Abschied von Autos, Lärm und Dreck: So fühlt sich Benissa mit Umgehungsstraße an

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Von: Anne Thesing

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Ein weißes Auto biegt auf eine leergefegte Ortsdurchfahrt
Weniger Autos, weniger Lärm: Benissa an der Costa Blanca profitiert von neuer Umgehungsstraße. © Anne Thesing

Die N-332 in Benissa war ein Unfallschwerpunkt an der Costa Blanca und sorgte für Lärm, Dreck und Unzufriedenheit. Fahren nun, ein halbes Jahr nach Fertigstellung der Umgehungsstraße, weniger Autos durch den Ort?

Benissa - Ihre Fenster zur Straße musste Mar Moll früher zulassen, „sogar die Klamotten stanken sonst nach Abgasen“, sagt sie. „Jetzt fahren hier weniger Autos, die Luft ist sauberer und auch die Lärmverschmutzung ist zurückgegangen.“ Die Spanierin betreibt den Tabakladen Avaloris de Mar an Benissas Durchgangsstraße, der Avenida del País Valencià, und auch ihre Wohnung liegt an der Avenida, die jetzt dank der Umgehungsstraße, die vor einem halben Jahr hier an der Costa Blanca eröffnet wurde, von weniger Autos befahren werde. Die Folge: Weniger Dreck, weniger Lärm.

„Besonders merkt man es in den Stoßzeiten, zum Beispiel wenn morgens um 8 Uhr das Instituto und das Gesundheitszentrum öffnen, da war früher kein Durchkommen“, bestätigt eine ihrer Kundinnen, Ana Sebastián. Der Grund: Zu den Benissanern, die die Schule oder das Centro de Salud aufsuchten und ohnehin schon für starken Verkehr sorgten, kamen auch noch all die, die an der Costa Blanca mit dem Auto auf der N-332 von Calp aus Richtung Norden oder von Teulada aus Richtung Calp fuhren und den Dreck und den Lärm, der in Spanien ohnehin schon ein Problem ist, noch potenzierten. Und die jetzt den bequemeren Weg über die Umgehungsstraße nehmen. Oder?

Auf einer Ortsdurchfahrtsstraße stauen sich die Autos.
Vor dem Bau der Umgehung stauten sich auf Benissas Durchfahrtsstraße die Autos. © Anne Thesing

Verkehrslösung an Costa Blanca: Weniger Autos und Lärm in Benissa

„Es ist leerer geworden und das gleich seit dem ersten Tag, aber so groß ist der Unterschied auch wieder nicht“, findet Francesc Barberá, ebenfalls Anwohner der Avenida del País Valencià. „Ich hätte auch gedacht, dass sich das mehr bemerkbar machen würde“, sagt Irene Aparicio vom Tourismusbüro. „Ich denke, im Sommer, wenn es hier an der Costa Blanca gewöhnlich richtig voll wird, wird es sich mehr auswirken“, hofft sie auf mehr Reduzierung von Auto-Verkehr, Straßenlärm und Dreck.

In einigen Punkten sind sich die Befragten in dem Costa-Blanca-Ort einig. „Es fahren jetzt auf jeden Fall weniger Lkw durch Benissa“, beobachten sie. Und: „Das Überqueren der Straße ist leichter geworden“, sagt Raquel Buigues, auch wenn sie gerade ein wenig am Straßenrand warten musste, bis sich ein Loch im Verkehr auftat. „Benissa war früher durch die Straße praktisch in zwei Hälften geteilt, jetzt kommt man bequemer von einer Seite auf die andere.“ Unglaublich lange habe das vorher gedauert, bestätigt die Benissanerin Rosa Caselles, „und man kam wirklich nur an Zebrastreifen oder Ampeln zwischen all den Autos rüber“.

Grün statt Autos: Zukunftspläne für Durchfahrtsstraße an der Costa Blanca

Wie das ehemalige Nadelöhr, an dem sich der Costa-Blanca-Verkehr, wie auch an anderen Orten der N-332, regelmäßig staute, in Zukunft aussehen soll, wenn sich die neue Verkehrssituation eingespielt hat, ist noch nicht klar. Mehr Grün statt Dreck von den Autos, mehr Platz für Fußgänger statt Verkehrs-Lärm, eine Allee – Vorschläge gab es bereits mehrere seitens des Rathauses, das bei der Eröffnung der Umgehungsstraße einen Ideenwettbewerb ankündigte. „Mehr Geschäfte an der Straße wären gut“, findet Mar Moll, „und vielleicht könnte man einen Teil in eine Fußgängerzone umgestalten und den Verkehr über die parallele Avenida l’Alcúdia leiten. Es wäre doch toll, wenn zum Beispiel die Moros y Cristianos in dieser breiten Straße ihren Umzug veranstalten könnten.“

„Die Straße sollte auf jeden Fall attraktiver gestaltet werden, mit breiteren Fußwegen, ansprechender Straßenbeleuchtung und vielleicht ist es ja auch möglich, dass sie nur in eine Richtung befahren wird“, überlegt Clara Domenech vom gleichnamigen Haustextilgeschäft. „Ganz kann man den Verkehr allerdings nicht aus der Straße verbannen. Das würde zu viele Autos in die Parallelstraßen bringen und wäre auch für die Geschäfte nicht gut“, findet Raquel Buigues und überquert erneut die Straße. Diesmal ganz ohne Warten.

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