Neue versteckte Blitzer: Offensive gegen Raser im Süden der Costa Blanca

Die Polizei kontrolliert die Geschwindigkeit beim Autofahren in Torrevieja nun strenger. Bei Elche werden Velolaser-Messgeräte gemeldet. In Novelda warnt eine aufwühlende Kampagne vor Alkohol.
Torrevieja – Gute Vorsätze im neuen Jahr 2023? Beim Autofahren auch in Spanien kann das nur bedeuten, die Verkehrsregeln besser einzuhalten. Dass unter den Fahrern der gute Wille dafür jedoch groß genug ist, daran zweifeln im Süden der Costa Blanca offenbar die Rathäuser und die Polizei. Um die Zahl der vielen, allzu oft tödlichen Unfälle im Straßenverkehr zu senken, gehen die Gemeinden der spanischen Küste gegen die Raser in die Offensive: Zu den aktuellen Maßnahmen gehören neue Radarfallen und Geschwindigkeits-Messgeräte, einige sichtbar in den Städten platziert, andere versteckt außerhalb der Orte. Und auch eine aufwühlende Kampagne gegen Alkohol und Drogen am Steuer sorgt für Aufmerksamkeit.
Blitzer an Costa Blanca: Neue und versteckte Radarfallen installiert
Dass Verkehrsregeln in Spanien einzuhalten sind, darauf weist die Stadt Torrevieja zunächst einmal nicht nur per Radarfallen hin. An verschiedenen Punkten der Stadt werden derzeit Straßenschilder für die Sicherheit und Geschwindigkeitsbegrenzung im Verkehr restauriert. In den vergangenen Tagen erhielten etwa das Zentrum der Stadt an der Costa Blanca, die Viertel La Mata, La Punta oder El Acequión neue Beschilderungen vertikaler Art, darunter die Straßen Calle Patrici Pérez, Avenida Desiderio Rodríguez, Calle María Parodi. Avenida Diego Ramírez Pastor, Calle Valle Inclán (La Torreta) sowie Calle María Parodi.
Für örtliche Autofahrer-Gespräche sorgte in diesen Tagen neben der Schaffung von Umweltzonen jedoch etwas Anderes: Die drei Radarfallen, die in der Innenstadt Torreviejas den Betrieb aufnahmen. Die neuen Blitzer sind in der Avenida de Cortes Valencianas, Avenida Desiderio Rodríguez und Gregorio Marañón fest installiert und müssen noch zu Ende kalibriert werden. Doch werden sie laut „Información“ bereits von der örtlichen Polizei genutzt, um die Geschwindigkeit im Zentrum zu senken. An den entsprechenden Stellen hatte es in den vergangenen Jahren wegen zu schneller Autofahrten tödliche Unfälle mit Fußgängern gegeben. Die gut sichtbaren Geräte erfassten alle vier Spuren der Straßen, warnt das Rathaus.
Versteckte Radarfallen bei Elche: Strafen nicht ignorieren
Für die Sicherheit der Bürger hat die Stadt in den vergangenen Monaten ferner immer wieder Straßenübergänge aufgebessert. Indes macht auch ortsauswärts eine Geschwindigkeits-Kontrolle von sich reden. So bietet die App Social Drive neuerdings einen Überblick über versteckte Radarfallen in Spanien. Von den 126 in Spanien bisher erfassten, sind laut „Información“ drei in der Provinz Alicante platziert – und alle im Süden der Costa Blanca. Die Velolaser-Messgeräte befinden sich demnach bei Kilometer drei der Umgehungsstraße EL-20 von Elche, ein Stück weiter zwischen Elche und Crevillent sowie auf der Nationalstraße N332 zwischen Guardamar und Torrevieja (genauer Punkt jeweils unbekannt).
Übrigens: Auch Autofahrer, die nicht in Spanien wohnen, sollten bei der Rückkehr ins Heimatland einen spanischen Strafzettel nicht ignorieren. Denn als EU-Land kann Spanien das Bußgeld über das Bundesamt der Justiz einfordern. Ferner kann man auch bei einer erneuten Einreise in Spanien, im Falle einer Kontrolle, wegen der nicht beglichenen Strafe belangt werden. Manchmal passieren jedoch auch Pannen mit Radarfallen, wodurch zu Unrecht Strafzettel ausgestellt werden. Neulich im Süden der Costa Blanca blitzte ein falsch eingestelltes Gerät unzählige Autofahrer, die gar nicht die zulässige Geschwindigkeit übertreten hatten.
„Realität eines Autounfalls“: Wenn softe Zurechtweisungen nicht fruchten
Mit einer aufwühlendem Kampagne warnt dagegen zum Jahreswechsel 2022-2023 der Ort Novelda vor Alkohol und Drogen beim Autofahren. Mitten in der Stadt im Hinterland der Costa Blanca liegt auf dem Kreisverkehr Juan XXIII ein umgekipptes Auto mit zerstörten Scheiben, daneben eine Person regungslos in einer Blutlache, umgeben von Bierflaschen. Nichts für schwache Nerven. „Das ist die Realität eines Autounfalls“, erklärt Polizeichef Rafa Sarrió, „nur fehlen noch Elemente wie Krankenwagen, Feuerwehr, Kräne und vor allem die Familie der verunglückten Person, der man die fatale Nachricht mitteilen muss.“ Bei der Installation handelt es sich um ein Mannequin. Zuletzt hätten in der Gegend aber vermehrt Menschen aus Fleisch und Blut ihr Leben wegen Rauschmittel am Steuer verloren. Softere Zurechtweisungen fruchteten laut Polizei nicht.