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Costa Blanca: Brand auf Mülldeponie in Jijona - Halde soll trotz Protest erweitert werden

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Von: Anne Götzinger

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Ein Feuerwehrauto, ein Traktor und ein Feuerwehrmann auf einer Mülldeponie, darüber Rauchschwaden.
Die Feuerwehr löscht den Brand auf der Mülldeponie in Jijona an der Costa Blanca. © Provinzfeuerwehr Alicante

Ein Brand auf der Mülldeponie in Jijona hat dichte Rauchwolken verursacht. Dicke Luft herrscht aber auch wegen der geplanten Erweiterung der Anlage an der Costa Blanca.

Jijona - Dichte Schwaden und eine Rauchsäule, die mehrere Kilometer weit zu sehen war, hat ein Brand verursacht, der am Sonntag, 6. November, auf der Mülldeponie Piedra Negra an der Costa Blanca ausgebrochen war. Gegen 7 Uhr an diesem Montagmorgen erklärte die Provinz-Feuerwehr das Feuer als gelöscht. Die Bomberos waren mit mehreren Bodeneinheiten im Einsatz. Als das Feuer sich weiter in Richtung Berghang ausbreitete, kam ein Löschhubschrauber zur Verstärkung hinzu.

Es ist nicht der erste Brand auf der Mülldeponie in Jijona. Erst vor wenigen Monaten hatte es dort bereits gebrannt, wie Anwohner gegenüber der Zeitung „Información“ erklärten. Die Ursache sehen sie auch darin, dass die Anlage längst an ihre Grenzen gestoßen ist. Zuletzt hatte die Müllhalde Abfälle aus dem Süden und Norden der Costa Blanca sowie aus den Provinzen Valencia und Castellón aufgenommen.

Costa Blanca: Brand auf Mülldeponie gelöscht - Diskussion um Erweiterung lodert weiter

Anfang Oktober hat die Landesregierung der Region Valencia nun die Erweiterung der Mülldeponie Piedra Negra genehmigt ‒ trotz heftiger Proteste von Umweltschützern und des Rathauses Jijona. Damit wird die Kapazität der Anlage fast verdoppelt und ihre Laufzeit bis mindestens 2041 verlängert.

Die Umweltschützer von Ecologistas en Acción haben schon jetzt angekündigt, gegen die Entscheidung eine Beschwerde einzureichen. Sollte diese nicht berücksichtigt werden, will die Umweltschutzorganisation vor Gericht ziehen. Auch das Rathaus Jijona schließt nicht aus, gegen die Erweiterung der Mülldeponie im Hinterland der Costa Blanca Rechtsmittel einzulegen.

Sowohl die Umweltschützer als auch Jijonas Gemeindeverwaltung unter Bürgermeisterin Isabel López (Sozialisten, PSOE) erachten die Vergrößerung der Anlage als überproportional und ungerechtfertigt. Die Erweiterung habe ein „massives Vergraben von Abfällen zum Ziel“, so die Ecologistas en Acción ‒ und das, obwohl heute Müllvermeidung, Wiederverwendung und Recycling im Abfallmanagement als Prioritäten angesehen werden. Nur wenn es nicht anders geht, soll der Müll noch auf der Halde landen.

Mülldeponie an Costa Blanca: Betriebszeit soll bis mindestens 2041 verlängert werden

Die vier Kammern der Mülldeponie Piedra Negra, die für die Deponierung von Abfällen angelegt wurden und eine Kapazität von 2,6 Millionen Kubikmetern aufweisen, sind nach 19 Jahren praktisch voll, obwohl sie für 30 Jahre gedacht waren. Jetzt sollen zwei weitere Kammern mit einer Kapazität von 2,3 Millionen Kubikmeter angelegt werden, was die Bewohner der Stadt, die für ihren Turrón bekannt ist, mit Sorge erfüllt. Schon jetzt weht bisweilen ein übler Gestank aus der Anlage an der Landstraße CV-800 herüber, ein Schicksal, das sie mit Anwohnern in El Campello teilen, die seit 13 Jahren unter bestialischem Abfallgestank leiden.

Die Umweltschützer von Ecologistas en Acción weisen außerdem auf die nahegelegene Vogelschutzzone (Zepa) am Río Montnegre, einem wichtigen Ökosystem der Costa Blanca, hin. Das Rathaus von Jijona stellt sich zudem wegen der negativen optischen Wirkung gegen die Vergrößerung der Mülldeponie. „Ich denke nicht daran zuzulassen, dass die Fehler der Vergangenheit wiederholt werden, und werde mich als Bürgermeisterin und Vorsitzende des Konsortiums Terra darum kümmern, dass der Wandel in dieser Mülldeponie Realität wird“, sagte Jijonas Bürgermeisterin Isabel López entschlossen.

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