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Costa Blanca: Was Benissas Buchten und Strände im Sommer zu bieten haben

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Von: Anne Thesing

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Badegäste sitzen unter einem blau-weiß gestreiften Sonnenschirm auf einem Felsen an einer Bucht.
Praktische und hübsche Sommer-Bucht an der Costa Blanca: Benissas Cala Advocat. © Anne Thesing

Von Bucht zu Bucht: Benissa an der Costa Blanca bietet im Sommer für jeden Strand- und Bade-Geschmack etwas.

Benissa - Wer in Benissa im Norden der Costa Blanca an den Strand gehen will, hat die Qual der Wahl. Eine Bucht reiht sich an der Küste an die andere – und alle haben, so wie die Strände in ganz Spanien, ihren ganz besonderen Reiz. Warum also nicht mal mehrere Stellen nacheinander besuchen, statt den lieben langen Sommer-Tag am gleichen Fleckchen zu liegen?

Gerade die Fustera-Bucht, nach der Bassetes die südlichste in Benissa, ist allerdings zugegebenermaßen bestens geeignet, um hier den gesamten Tag zu verbringen. Die Sandbucht ist Benissas Vorzeige-Strand. Wegen ihres flachen Einstiegs ins Wasser gilt sie als kinderfreundlich, der nach den vergangenen Unwettern wegen Erosionsgefahr nötige, gerade frisch nachgelieferte Sand lädt zum Buddeln ein, es gibt Spielgeräte, Strandbar und Toiletten, auch für Behinderte, der Rettungsschwimmer sorgt im Sommer für Sicherheit, Amphibienstühle ermöglichen Menschen mit Gehbehinderung das Baden, und auch das Parken ist kein Problem. Ein Strand in Spanien zum Verlieben also, auch wegen des an allen Buchten Benissas so typischen Blicks auf die Felsklippen der Costa Blanca, die sich links und rechts erheben und an denen ein Küstenpfad zum Spazieren einlädt – eine gute Möglichkeit, zumindest Teile der Küste bei abklingender oder noch nicht aufgezogener Hitze zu Fuß zu erkunden.

Strand-Vergnügen im Sommer an der Costa Blanca: Benissas Buchten

Doch auch die Küstenstraße, von der Wege zu den verschiedenen Buchten abzweigen und auf der im Sommer mit regem Verkehr gerechnet werden muss, ist ein Hingucker. Blickt man doch von hier aus immer wieder aufs strahlend blaue Meer der Costa Blanca, das in hübschem Kontrast zu Pinienwäldchen und Bougainvillea-Blüten steht. Auf dieser Straße geht es von der Fustera-Bucht aus nach zirka 800 Metern Richtung Norden rechts scharf zur Pinets-Bucht runter, fast am Ende steht auch hier ein Parkplatz zur Verfügung.

Dahinter: die kleine, verträumte Cala Pinets, auch sie wegen ihres ruhigen und flachen Wassers im Sommer besonders bei Urlaubern mit Kindern beliebt. Auf einer der etwas abgelegenen Felsenplattformen hat sich José Pascual mit Klappstuhl und Buch niedergelassen. Es seien die Kindheitserinnerungen, die ihn immer wieder hierher führten, sagt der 79-Jährige. „Damals standen hier an der Küste noch kaum Häuser und wir haben Myrtenzweige für die Fronleichnamsprozession gesammelt. Allerdings, so gibt er zu, „bevorzuge ich die Fustera-Bucht. Gerade Menschen meines Alters können an dem Strand bequemer ins Wasser gehen“.

Badegäste sitzen in einer kleinen Bucht auf Strandstühlen und blicken aufs Meer.
Verträumter kleiner Strand an der Costa Blanca: Benissas Bucht Pinets. © Anne Thesing

Voller Sommer: Buchten an der Costa Blanca gut besucht

Die Pinets-Bucht sei perfekt fürs Schnorcheln, so wie generell Benissas Buchten, sagt Sonia Martínez, die heute mit einigen Freundinnen den Weg an diesen idyllischen Ort der Costa Blanca gefunden hat. Anders als Pascual auf seinem Felsen ziehen sie den kleinen Sandabschnitt vor. An diesem Tag Mitte Juni sind sie die einzigen, für allzu viele Badegäste ist hier an diesem Strand auch kein Platz. „Im Hochsommer sind alle Buchten voll“, sagt Martínez. Die Coronazeiten, in denen die Gemeinden sich etwas einfallen lassen mussten, um Touristen anzuziehen, sind eben vorbei. Vor allem die Benissaner würden daher die wohl ruhigste und naturbelassenste aller Buchten, die Llobella, bevorzugen – die auch bei uns als nächstes an der Reihe ist.

Ein ganzes Stück geht es dafür an der Küstenstraße weiter Richtung Norden, bis ein ausgeschilderter Weg hinunterführt. Von einem Sand-Parkplatz aus erstreckt sich ein schnuckeliger Kiesweg bis zu der Cala, deren Kennzeichen saubere, glatte Steinsbrocken auf der einen und Felsplattformen auf der anderen Seite sind. Dass die Llobella weniger gut besucht als andere Strände ist, mag, neben ihrer Abgeschiedenheit, an dem etwas schwierigeren Zugang ins Meer liegen – man sollte an Badesandalen denken –, auch das Sonnen auf einem Handtuch kann man, zumindest auf den großen Steinen, vergessen. Also besser eine Liege oder Stühle mitbringen. Denn die Aussicht aufs kristallklare, in der Sonne glitzernde Meer lohnt sich hier ganz besonders – immer, wie an Benissas gesamter Küste, mit Calpes Peñón de Ifach, dem Hingucker de Costa Blanca, im Blick.

Der Name Llobella könnte übrigens über das mozarabische Lopaira vom lateinischen Lupus (Wolf) abstammen, so wird es auf einer Infotafel erklärt. Dürfte es doch hier in Zeiten reicher Vegetation und menschenleerer Natur durchaus manch einen Wolf gegeben haben.

Zwei Frauen stehen an einem Felsstrand und blicken aufs Wasser.
Einsame Bucht an der Costa Blanca: Benissas Cala Llobella. © Anne Thesing

Bucht mit bester Ausstattung: Alles, was es für den Sommer an der Costa Blanca braucht

Nächster Halt: Advocat – und damit ein Kontrastprogramm zur ruhigen Llobella-Bucht. Schon bei unserem Strand-Ausflug vor Beginn der Hochsaison dieses Sommers ist die Cala so gut besucht, dass auf dem Parkplatz direkt am Wasser kein Plätzchen mehr zu finden ist. Wenn möglich, sollte man also schon etwas weiter oben parken.

Die Advocat-Bucht ist nicht unbedingt die schönste, aber dafür bodenständig und praktisch – denn sie hat im Prinzip alles, was eine Bucht im Sommer braucht. Einen Chiringuito, Toiletten, etwas Sand-Strand, etwas Kies, und etwas von dem für den Norden der Costa Blanca so typischen Fels. Gewöhnungsbedürftig, aber, wie gesagt, praktisch ist der Beton-Pier, der ins Wasser führt und die Strömungen stoppt und von dem man sogar, ganz wie im Pool, per Leiter, ins Wasser steigen kann, das durch die Eingrenzungen rechts und links ruhig und im Zaum gehalten wird. Und wem all das noch nicht reicht, der kann sich etwas weiter oben Richtung Hauptstraße an einen Picknicktisch unter Kiefern setzen. An dieser Stelle gibt es übrigens auch eine alternative Parkmöglichkeit.

Aussichten an der Costa Blanca: Buchten und Strände mit Weitblick

Die nächste Bucht an der Küste ist Benissas neuester Stolz. Hat die Cala de Baladrar doch in diesem Jahr erstmals, neben der schon flaggenverwöhnten Fustera, die Blaue Fahne erhalten, die für Qualität in Umweltmanagement, Wasser und Dienstleistungen am Strand steht. So sind auch hier seit vergangenem Jahr erstmals Rettungsschwimmer im Einsatz - angesichts der steigenden Zahl von Badeunfällen ein wichtiger Faktor - und schon oberhalb dieser Costa-Blanca-Bucht begrüßt einen ein großzügig angelegter, moderner Chiringuito mit vielen schattigen Plätzen.

Eine Ebene weiter unten, aber immer noch über der Bucht, stehen ein paar Picknicktische im Schatten grüner Pinien. Die Bucht selbst, von der man eine beeindruckende Aussicht in Richtung Norden und Süden der Costa Blanca, also Moraira und Calpe hat, bietet einen Abschnitt mit Kies sowie bestens fürs Sonnen geeignete Felsen. Ein Holzsteg auf dem Kies erleichtert den Zugang. Die Felsbucht ist angenehm weitläufig, aber Vorsicht: Die Cala Baladrar ist schwer im Kommen, einsame Plätzchen dürften im Sommer immer seltener werden. Fürs Badevergnügen sollte man auch hier daran denken, Schwimmschuhe oder Badesandalen mitzunehmen, um nicht auszurutschen.

An einem weitläufigen Kiesstrand mit Holzstegen liegen ein paar einsame Badegäste.
Bucht mit Blauer Flagge an der Costa Blanca: Benissas Cala Baladrar. © Anne Thesing

Uff, gemütlich ist so ein Tag an der Costa Blanca, an dem es von Bucht zu Bucht geht, nicht gerade. Aber dafür interessant und abwechslungsreich. Wer es lieber wie die meisten Badegäste hält und den lieben langen Sommer-Tag entspannt am gleichen Ort verbringen möchte, dem sei trotzdem empfohlen, an einem anderen Tag einen Abstecher zu einem anderen Strand zu machen. Um so am Ende den eigenen Favoriten auszuwählen – oder zu dem Schluss zu kommen, dass Benissas Buchten alle einen Besuch wert sind. Und wer Benissa ausgiebig erkundet hat, kann natürlich gleich in den Nachbargemeinden weitermachen mit seinem Buchten-Hopping.

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