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Burgen an der Costa Blanca: Ausflugstipp zu den vier schönsten Festungen

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Von: Ariane Schleifer

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Touristen blicken vom Aussichtspunkt auf die Stadt Dénia hinunter.
Dénias Burg bietet einen spektakulären Blick auf die Stadt. © David Revenga

An der Costa Blanca bauten die Mauren um das 12. Jahrhundert viele Burgen. Vier davon sollten Besucher sich auf keinen Fall entgehen lassen.

Alicante - Ein gern besuchtes Ausflugsziel an der Costa Blanca ist die Burg von Dénia. Der Eingang befindet sich in der kleinen, ruhigen Calle San Francisco, zu der Besucher am besten vom Rathaus aus gelangen. Blumen auf dem Asphalt zieren das Sträßchen und der Glockenturm thront direkt unterhalb der Burg. Zunächst durchqueren Burgbesucher das Tor, später gelangen sie über Steintreppen zur Burg hinauf.

Das Geschrei der Möwen, die über der Burg im Norden der Costa Blanca kreisen, ist so laut, dass es schwer ist, sein eigenes Wort zu verstehen. Das heißt wohl, dass das Meer nicht weit weg sein kann. Von oben haben Touristen einen tollen Blick auf die Küste von Dénia. An besonders windigen Tagen ist es wichtig, seine Kopfbedeckung gut festzuhalten, dafür ist der Blick zum Meer aber umso spektakulärer, da Kitesurfer und andere Wassersportler aktiv sind. Das archäologische Museum bietet Ausstellungsstücke aus vier verschiedenen Epochen, von den Iberern, Römern, Muslimen und Christen.

Alicantes Burg Santa Bárbara: Ausflugstipp an der Costa Blanca für die ganze Familie

Die wohl bekannteste der Burgen an der Costa Blanca befindet sich in Alicante und heißt Santa Bárbara. Sie thront über der Stadt und ist für Touristen eine gute Gelegenheit, einen ersten Blick auf die Provinzhauptstadt zu werfen. Entweder man nimmt den Aufzug im Barrio de Santa Cruz - Hochfahren kostet 2,70 Euro, Runterfahren ist gratis -, oder, wer hinaufgehen möchte, kann das ab dem Rathaus über den Parque Ereta tun, was ungefähr 30 Minuten dauert. Von der Plaza Gómez Ulla gibt es aber auch alle 20 Minuten einen Bus, der nur 1,45 Euro kostet.

Direkt bei der Burg gibt es keinen Parkplatz, Autofahrer müssen auf die Parkplätze Parque la Ereta und Marq ausweichen. Wegbeschreibungen und genaue Uhrzeiten von Führungen und Konzerten sind auf der Website abrufbar. Da es einiges zu sehen gibt, sollten Interessierte mindestens eine Stunde einplanen. Kurz vor Sperrstunde ist kein Einlass mehr.

Ausflug an der Costa Blanca: Alicantes Burg erzählt Geschichten

Wem die Aussicht auf den Strand und die Altstadt nicht genug ist, der findet viele Möglichkeiten im Inneren der Burg, um sich weiterzubilden oder sich etwas abzukühlen. Verschiedene animierte Videos erzählen von der Geschichte der Stadt an der Costa Blanca. Kinder aber auch Erwachsene können eine Menge lernen, egal ob über die Angriffe der Franzosen 1691, wodurch Teile der Mauer zerstört wurden, oder über die Graffitis, die Menschen an den Mauern hinterließen. Im Inneren der Burg findet sich eine Keramikausstellung mit einer riesigen Wand voller Scherben von Fundstücken. Ein paar Bäume spenden Schatten, um dort mit einem kalten Getränk oder mit einem Eis Energie zu tanken. Trotzdem sollten Touristen bei den zum Teil noch sommerlichen Temperaturen tagsüber auf jeden Fall eine Kopfbedeckung mitnehmen, da die Sonne besonders in den oberen Teilen der Burg ungehindert vom Himmel brennt.

Viele Menschen stehen auf dem Aussichtspunkt der Burg von Alicante um ein Foto zu machen, im Hintergrund das Meer.
Burg von Alicante: Ausflugstipp an der Costa Blanca © Ángel García

Um noch mehr Einblicke zu bekommen, können Interessierte Führungen buchen, die unter der Woche und am Wochenende stattfinden. Englischsprachige Führungen sind immer um 10.30 Uhr und 20 Uhr, spanischsprachige Führungen immer um 11.30 Uhr und um 21 Uhr. „Das Highlight sind der Kerker und das ehemalige Krankenhaus, dort kommen Touristen ohne Führung nicht rein“, sagt Carmen Esquembre Yúfera, die selbst Touren in der Burg betreut. „Besonders toll für die Kinder sind natürlich unsere Touren mit Schauspielern“, sagt sie. Diese sind immer donnerstags, freitags und samstags um 21 Uhr. „Man muss jedoch schnell sein und sich mindestens eine Stunde vor Beginn anmelden, da nur 15 Plätze zur Verfügung stehen.“

Laut Esquembre Yúfera, gebe es auch die Möglichkeit, Firmenevents und andere private Feiern auf der Burg der Costa Blanca zu veranstalten. Für diejenigen, die sich trauen und es sich nicht gleich nach dem ersten gruseligen Flüstern wieder anders überlegen, gibt es im Moment eine Ausstellung mit Gruselpuppen.

Burgen im Hinterland der Costa Blanca: Ausflugstipp zur Burg von Biar

Beliebt ist an der Costa Blanca aber nicht nur Alicantes Castillo de Santa Bàrbara. Neben den eher größeren Burgen, die sich direkt am Mittelmeer befinden, haben auch die kleineren im Landesinneren ihren Reiz. Entlang der Autobahn A7/CV-80 von Alicante in Richtung Albacete gibt es mehrere davon zu entdecken, in verschiedenen Orten thronen sie auf Anhöhen. Der Parkplatz der Burg von Biar liegt unmittelbar unterhalb der Festung. Der Aufstieg ist mehr ein kleiner Spaziergang als eine Wanderung. Beim Betreten ist gleich klar, dass es sich um eine deutlich kleinere Burg als die in Alicante handelt. Ohne die Touristenmengen ist es leicht sich vorzustellen, wie sich die Mauren während der Rückeroberungsangriffe der Christen gefühlt haben müssen. Diese Kriege werden bei den Volksfesten der Mauren und Christen aufgegriffen, die in den verschiedenen Gemeinden der Costa Blanca gefeiert werden.

Ausblick auf eine Burg und eine Stadt
Ausblick auf die Burg von Biar: Ausflugstipp an der Costa Blanca © Ángel García

Im Inneren kann man für einen Euro das kleine Museum besuchen. Laut Christina Ballester, Mitarbeiterin für Tourismus, beherbergt es das älteste für muslimische Architektur typische Deckengewölbe. Im Gegensatz zu einem ähnlichen Gewölbe im Castillo de Villena, einer anderen bekannten Burg an der Costa Blanca, ist es noch im Originalzustand. Das Gewölbe besteht aus einzelnen Bögen, die in der Mitte zusammenlaufen. Christina Ballester erklärt, dass es in der Region um Biar jede Menge Burgen gibt, die Muslime erbauten. Die Fassade sei eine typisch almohadische Bauweise, die man auf Deutsch mit Stampflehm übersetzen würde. Sie sei besonders stabil und von den Mauren gerne verwendet worden.

Auf den Spuren der Mauren und Christen an der Costa Blanca

Ballester sagt: „1245 wurde die Burg von Biar von Jaime dem Ersten erobert. An der Burg selbst erkennt man also auch christliche Einflüsse, die vor allem durch Steinkonstruktionen erkennbar sind.“ Sie ergänzt, dass die Burg von Biar früher eine besonders wichtige Rolle spielte, da sie die Grenze zwischen den Königreichen Kastilien und Aragón darstellte.

Vom Inneren der Burg führt ein enger Turm mit hohen Steinstufen nach oben, von wo aus die umliegenden Berge sichtbar sind. Biar ist auch bekannt für seine Wanderoruten. Von Klettern bis Paragliden ist hier einiges möglich. Nach dem Burgbesuch bietet sich noch ein Spaziergang durch den Ort an. Die Straßen von Biar mit ihren Blumen und Brunnen laden zum gemütlichen Schlendern ein. Im Zentrum gibt es das ethnografische Museum, das viele Töpfer- und Keramikausstellungsstücke und eine Miniaturform der Burg enthält. Der Eintritt kostet einen Euro. Informationen zu den Öffnungszeiten unter 965 811 177 oder auf der Website.

Vierter Ausflugstipp an der Costa Blanca: Die Burg von Castalla

Die Festung einer Burg sind zu sehen, im Hintergrund das Dorf.
Burg von Castalla: Ausflugstipp im Hinterland der Costa Blanca © Ariane Schleifer

Wieder auf dem Weg Richtung Alicante, führt der Weg an einer anderen etwas größeren Burg der Costa Blanca vorbei, der Burg von Castalla. Der Eintritt kostet drei Euro. In der Mittagshitze kämpfen sich nur wenige Besucher den Berg zur Burg hinauf. Die Strapazen werden aber durch einige schattige Räume im Inneren der Burg belohnt. Ein Video, was an die Wand projiziert wird, erklärt die Geschichte der Burg, die ab 1244 dazu diente, das Königreich Aragón vor Kastilien zu schützen. Im weiteren Verlauf des verschachtelten Museums können Interessierte nachvollziehen, welche Räume vor mehreren Hunderten von Jahren welche Zwecke erfüllten. Vorsichtig gehen ist jedoch im Inneren der Burg angesagt, denn die Decken der Eingänge sind sehr niedrig und die Gänge eng.

Auf dem Rückweg kann eine Zisterne aus dem 11. Jahrhundert besichtigt werden, die 78.000 Liter fasste und zur Zeit der Mauren einen Teil eines ausgetüftelten Wassersystems darstellte. Die muslimischen Siedler waren bekannt dafür, egal wo sie sich niederließen, immer erst eine Wasserquelle ausfindig zu machen. Außerdem ist es empfehlenswert, noch einmal links dem Weg zu folgen. Denn dort befindet sich ein kleiner Aussichtspunkt, von dem aus jeder, der das möchte, den Bewohnern von Castalla auf die Dachterrasse schauen kann.

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