Schlaglöcher in Siedlung Torreta: Frau bei Sturz verletzt - Deutsche klagt an

Ob beim Müllrausbringen oder Radfahren: Die vielen Schäden in der Feriensiedlung von Torrevieja sorgen unter Bewohnern für Verletzungen am Körper und im Stolz.
Torrevieja – Was wurde nicht alles versprochen rund um die Torreta-Urbanisationen. Ein Traumdomizil an der Costa Blanca, in direkter Nähe des Naturparks mit seiner rosa Lagune. Das war zuerst, in Zeiten der spanischen TV-Show „Un, dos, tres...“. Als sich aber die Makel und Schäden in den rasch zusammengeschusterten Siedlungen von Torrevieja herausstellten, kamen die nächsten Versprechen. Es würden Lösungen gefunden werden, etwa um den mit Schlaglöchern und Abfällen besonders kritisch dastehenden Bezirk Torreta III als richtiges Viertel anzuerkennen. Nur sind die Probleme geblieben. Und das verletzt die Bewohner. In ihrem Stolz, aber auch körperlich, wie sich zuletzt im Umfeld einer deutschen costanachrichten-Leserin zeigte.
Deutsche an Costa Blanca: Schäden in Siedlung - Verletzungen beklagt
„Meine Freundin ist schwer gestürzt. Mit sehr üblen Verletzungen liegt sie zu Hause“, berichtete Anfang Sommer 2022 Gabriele Prinz, deutsche Bewohnerin der Siedlung an den Flamingo-Lagunen des Naturparks von Torrevieja. „Sie wollte morgens den Müll zur Tonne bringen. Aber die großen Krater in den Straßen sind ja nicht zu übersehen...“ Eigentlich nicht. Denn tatsächlich sei die aus Österreich stamende ältere Frau über einen der vielen herumliegenden Steine gestürzt, „sodass sie vorn auf die Straße aufschlug“. Ergebnis: dicke Blutergüsse an Beinen und Armen. „Es hätte schlimmer kommen können, wäre sie mit dem Gesicht nicht auf ihren Müllsack aufgeschlagen“, erzählt die in Spanien lebende Deutsche.
Doch solche Unfälle seien im Bereich um die Calles Roble und Acacia wegen vieler Schlaglöcher Alltag. „Es kommt auch zu erheblichen Verletzungen. Erst neulich fiel ein Mann mit dem Fahrrad hin.“ Seit bald 20 Jahren reklamieren die Bewohner die fatalen Zustände, so auch kaputte Laternen, verwahrloste Grünanlagen, besetzte Häuser oder Überschwemmungen mangels Abflüssen. Empört sei die Deutsche aus Torrevieja über die Stadt und Bürgermeister Eduardo Dolón (PP). Großmundig verkündete dessen konservative Partei noch in Opposition, legale Lösungen für die Siedlung Torreta zu finden, um den Bezirk im Süden der Costa Blanca zu sanieren. Nach drei Jahren Regierung aber sei alles eher schlimmer.
Blaue Flecken statt rosa Lagune: Doch ein neues Versprechen
Immer wieder halte Eduardo Dolón die Bewohner hin, durchaus auch durch groß aufgezogene Meetings. Nach dem Sturz der Freundin sei Gabriele Prinz das Warten aber leid. Zumal der Boom-Sommer 2022 besonders viele Urlauber nach Torreta spülte, und damit jede Menge Müll in die übervollen Tonnen und an die Straßenränder. Vergeblich versuchte costanachrichten den Sommer lang eine Stellungnahme der Stadt zum Unfall der Frau und zu den Schäden in Prinz’ Bezirk zu bekommen. Die Erreichbarkeit des Rathauses sei sowieso bescheiden – das geben mehrere Abteilungen, die wir im Rathaus Torrevieja dann doch erreichen, freimütig zu. Zuständig für Torretas Probleme fühlt sich aber keiner.
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Doch zum Ende des Sommers erschien als Pressemeldung doch ein neues Versprechen für die Siedlung Torreta. Die Stadt Torrevieja habe für 17500 Euro eine Studie ausgeschrieben, die „Lösungen“ finden soll für die mit blauen Flecken übersäte Siedlung an der rosa Lagune. Schon Ende 2022 könnte die Sanierung beginnen, verkündet Ortschef Dolón. Ein Projekt oder zumindest Vorprojekt besagter Wiederaufrichtung existiere aber nicht, meldet sogleich „Información“. Acht Millionen Euro würden für Torreta ausgegeben, beharrt Dolón. Straßen asphaltiert, Licht installiert, Kabel unter die Erde verlegt... Nur halt wie gehabt: vorerst gelten diese Aufgbesserungen nur den äußeren Teilen der Siedlung.
Umgeknickter Fuß mit Problemen: Zumindest punktuelle Reparatur
Den Kern der Torreta-Urbanisationen nämlich betrachtet die Stadt immer noch als privat, obwohl Promoter Masa längst aus der Aufrechterhaltung der Siedlung ausgestiegen ist. Eine mögliche Modifizierung des Flächennutzungsplans nennt Bürgermeister Eduardo Dolón noch als Option, wohl wissend, dass eine solche Monate in Anspruch nimmt. Und sogar vor der Kommunalwahl 2023 kaum realisiert wäre. Ihrer österreichischen Freundin gehe es besser, schreibt uns die Deutsche Bewohnerin rund einen Monat nach dem Unfall, die blauen Flecken seien aber noch da, „der umgeknickte Fuß macht beim Laufen Probleme“. Schade. Dabei gefalle ihr der Bezirk ihrer Ferienwohnung vor allem von seiner Lage her sehr, betont Gabriele Prinz.
In diesen Tagen kriegen wir noch in der Abteilung Servicio eine Rathaus-Angestellte mit konstruktiv klingender Idee zu Wort. Die deutsche Residentin solle versuchen, sich in der Anlaufstelle Prop (8.30 bis 13.30 Uhr) neben dem Rathaus Torrevieja mittels einer „instancia“ zu beschweren. So könnte die Stadt zumindest punktuell die Schäden beheben. „Wir gehen morgen dorthin“, sagt Gabriele Prinz aus Torreta III.