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Urbanisation an der Costa Blanca: Deutsche in Benissa klagen über Mängel

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Von: Frieda Maas, Anne Thesing

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Ein rotes Auto fährt entlang einer Straße, an der rechts Büsche wuchern und links eine Mauer verläuft.
Deutsche beklagen zugewachsene Straßen in Urbanisation an der Costa Blanca. © Frieda Maas

Die Urbanisation Montemar in Benissa ist nicht die einzige an der Costa Blanca mit Mängeln. Doch sie ist Besseres gewohnt. Eine Deutsche setzte sich hier jahrelang für die Belange ein.

Benissa - In Benissas Urbanisation Montemar an der Costa Blanca, in der auch viele Deutsche leben, gibt es zum Teil kaum noch ein Durchkommen. Straßenabschnitte sind zugewuchert, Pflanzen und Bäume ragen auf die sowieso schon engen Fahrbahnen. Wenn sich zwei Autos begegnen, muss eins in die Sträucher am Straßenrand ausweichen, was zu Schäden am Autolack führen kann. Ein Problem, das sich durch die gesamte Urbanisation zieht.

Und nur einer von vielen Mängeln, wie deutsche Anwohner der CN berichten, die sich die Lage in der Urbanisation vor Ort anschaute und neben den zugewachsenen Straßen auch auf Berge von Müllsäcken stieß, bei denen die Müllabfuhr offenbar nicht mehr hinterherkommt - kein ungewöhnlicher Zustand an der Costa Blanca. Regelrecht gefährlich wird es in einer engen Straße am Hang, in der durch das Abrutschen des Bergs ein großes Loch in den Asphalt gerissen wurde, das man lediglich durch lose Schottersteine wieder auffüllte. An dieser nur notdürftig ausgebesserten Stelle könnte das Ausweichen auf enger Straße schlimme Folgen haben.

Urbanisation an der Costa Blanca: Deutscher Kontakt zum Rathaus fehlt

Dabei lief es immer so gut in Montemar, als sich noch die Präsidentin der Eigentümergemeinschaft, Irmelin Buresch-Sauerbrei, die für ihren Einsatz und ihren guten Draht zum Rathaus bekannt war, um Nöte und Probleme der Anwohner kümmerte. Doch im Januar 2021 verstarb die Deutsche – und seitdem ist in der Urbanisation an der Costa Blanca offenbar vieles nicht mehr, wie es war.

Das beobachtet auch Petra Haack, die als Vorstandsmitglied der Gemeinschaft mit ansehen musste, wie diese immer mehr ihren Sinn verlor, bis schließlich im Mai 2022 beschlossen wurde, die sogenannte „Comunidad de Proprietarios“ ganz aufzulösen. Ein stilles Ende nach Jahrzehnten erfolgreichen Einsatzes für eine Urbanisation – bei dem es längst nicht nur um Schlaglöcher und Co., die in Urbanisationen immer wieder für Ärger sorgen, ging. „Es war eine Geselligkeit hier, die es heute so nicht mehr gibt. Die persönlichen Kontakte waren sehr wichtig“, blickt die Deutsche zurück. Es sei wohl auch der Generationswechsel in der Urbanisation an der Costa Blanca, der viel verändert habe.

Doch nicht nur das. Für Irmelin Buresch-Sauerbrei konnte keine Nachfolge gefunden werden. Und vielleicht wäre diese ohnehin hinfällig gewesen. „Es gab auch keine Nachfragen von Anwohnern mehr“, sagt Haack. „Wir hatten noch Bürodienst, aber es kam niemand.“ Die Eigentümergemeinschaft der Urbanisation, so sieht sie es, sei überholt. „Früher haben wir zum Beispiel die Briefkästen gestellt, bis die private Briefkastenanlage nicht mehr beliefert und schließlich geschlossen wurde“, nennt die Deutsche ein Beispiel. „Auch die Beleuchtung haben wir früher selbst installiert und selbst gewartet.“ Jetzt fällt das in den Aufgabenbereich der Gemeinde Benissa. „Der Zweck der Eigentümergemeinschaft ist einfach nicht mehr da.“

Am Straßenrand häufen sich neben einen Müllcontainer geworfene Müllsäcke.
Müllberge an der Straße: In Urbanisationen an der Costa Blanca kein seltenes Bild. © Frieda Maas

Urbanisation an der Costa Blanca: Probleme potenzieren sich im Sommer

Wenn man die zugewachsenen Straßen und die Müllberge sieht, könnte man da anderer Meinung sein. Doch nach dem Tod von Irmelin Buresch-Sauerbrei stieß die Eigentümergemeinschaft im Rathaus offenbar auf taube Ohren. „Wir haben das Rathaus 150-mal auf die Probleme angesprochen, aber es tat sich nichts“, sagt Haack. „Warum also sollten wir weitermachen, wenn wir ohnehin nichts bewirken konnten? Da kann sich besser jeder direkt selbst beschweren.“

Ob sich dadurch, zum Beispiel beim Thema Müll, etwas ändert, wird sich zeigen. Vor allem im Sommer, wenn an der Costa Blanca und speziell in Urbanisationen wie Montemar viele Touristen aus Spanien und dem Ausland zu Gast sind und sich auch die Müllmengen multiplizieren. „Ich habe selbst gesehen, wie Putzfrauen morgens fünf Säcke mit Flaschen zum Container brachten. Der war damit erst einmal voll“, sagt Haack.

Mängel in Urbanisation an der Costa Blanca: Rathaus verspricht Deutschen Besserung und Gespräche

Das Rathaus gab auf Nachfrage der CN bekannt, dass gerade erst Traktoren in verschiedenen Straßen der Urbanisation unterwegs gewesen seien, um Sträucher am Straßenrand zu beschneiden. „Warum erst jetzt und nicht vor Monaten?“, fragt uns ein Anwohner, der schon manch einen Kratzer am Autolack hinnehmen musste. Was das an der Costa Blanca weit verbreitete Müllproblem angeht, so „tut das Rathaus, was es kann“, versichert Sprecher Miguel Ángel Bango und kündigt an, dass hier im nächsten Jahr Verbesserungen geplant seien. Details würden folgen. Auch werde es in Kürze eine Bürgerversammlung, auch für Deutsche, in Benissa Costa geben. Noch vorab, so wurde jetzt beschlossen, werden sich einzelne Anwohner mit dem Bürgermeister treffen, um ihm die Probleme persönlich zu schildern.

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