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Costa Blanca: Deutscher Verein sucht Mitglieder - „In der Gemeinschaft beschützt“

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Von: Judith Finsterbusch

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Eine Gruppe von Wanderern läuft durch eine mediterrane Landschaft.
Gemeinsam machen Wanderungen mehr Spaß. Der deutsche Verein DCI geht jede Woche an der Costa Blanca auf Tour. © Ángel García

Als die meisten deutschen Vereine an der Costa Blanca gegründet wurden, gab es weder Internet noch deutsches TV in Spanien. Doch auch heute haben Clubs wie der DCI ihre Daseinsberechtigung, meint dessen neuer Vorstand und geht auf Mitglieder-Suche.

L‘Alfàs del Pi - Einen deutschsprachigen Verein an der Costa Blanca heute lebendig und aktiv zu halten, ist wahrlich keine leichte Aufgabe. Vor 34 Jahren gründete sich der Deutsche Club International (DCI), und wenn damals mangels deutschem Fernsehen und ohne Internet großer Bedarf an Austausch und gemeinsamen Aktivitäten bestand, sind die Voraussetzungen heute andere. Erklärtes Ziel vom neuen DCI-Vorstand ist es deshalb, Mitglieder zu finden – mit neuen Aktivitäten und einer kräftig gerührten Werbetrommel in L’Alfàs del Pi und Umgebung.

Costa Blanca: Deutscher Verein mit neuem Vorstand und neuer Internetseite

Den deutschen Verein an der Costa Blanca bekannter zu machen, haben sich allen voran Vorsitzender Günther Rams, Schatzmeister Werner Wittmann und Schriftführerin Kirsten Theobald zum Ziel gesetzt. Wobei Rams den Begriff „erster Vorsitzender“ gar nicht so gern mag: „Wir sind schon lange befreundet und verstehen uns als Team, jeder hat seinen Aufgabenbereich, aber wir sind gleichberechtigt. Es gibt keinen Chef“, meint der 72-Jährige. Dass er überhaupt Vorsitzender wurde, war auch gar nicht so geplant und ergab sich, nachdem im Herbst niemand mehr für das Amt zur Verfügung stand. „Wir wollten den Club nicht sterben lassen“, sagt der gebürtige Hesse.

Mit Rams, Wittmann und Theobald hat der deutsche DCI nun echte „Vereinsmeier“ an der Spitze, Theobald gründete und leitete jahrelang einen Badminton-Verein in Bremen, Rams gründete die Tafel in seiner Heimat Gelnhausen und war im Handballverein aktiv, Wittmann als pensionierter Banker kennt sich mit Finanzen bestens aus. An Ideen, um neue Mitglieder an der Costa Blanca zu gewinnen, mangelt es auch nicht. Erster Schritt: An die Öffentlichkeit gehen. Dazu soll die neue Internetseite beitragen, auf der sich der Verein vorstellt und aktuelle Termine bekannt gibt.

Costa Blanca: Deutscher Verein sucht Mitglieder - Aktivitäten von März bis September

Dazu ein Info-Flyer, den der Verein überall verteilen will. „Oft ist doch Mundpropaganda am besten. Und wenn man den Leuten dann schnell einen Flyer in die Hand drücken kann, haben sie etwas zum Nachlesen“, sagt Theobald. Denn dass ein deutscher Verein an der Costa Blanca auch heute noch, mit Internet und TV, seine Berechtigung hat, davon ist der Vorstand überzeugt. „Wenn ich irgendein Problem habe, gibt es im Verein immer jemanden, der schon mal in einer ähnlichen Situation war und weiter weiß“, argumentiert Rams: „Alleine ist man als Ausländer in Spanien schnell isoliert, aber in einer Gemeinschaft wird man beschützt und fühlt sich behütet.“

Die Aktivitäten des DCI beschränken sich auf September bis März, denn ab dem Frühjahr ist ein Großteil der 70 aktiven Mitglieder wieder zurück in der deutschen Heimat. Im Sommer finden dann lockere Treffen für die wenigen Dagebliebenen statt. „Wenn man möchte, kann man mit dem Verein jeden Tag unterwegs sein“, sagt Theobald. Da wäre die Wandergruppe, „eine sehr gesellige und aktive Truppe“, wie die 65-Jährige es ausdrückt, die immer dienstags zu Touren aufbricht, die „jeder schafft“, wie Theobald verspricht. Über die Wanderungen lernten sich auch die drei vom geschäftsführenden Vorstand kennen – schon vor Jahren.

Zwei Männer und eine Frau stehen vor einer weißen Wand.
Der deutsche Verein DCI an der Costa Blanca hat einen neuen Vorstand: Günther Rams, Kirsten Theobald und Werner Wittmann. © Judith Finsterbusch

Deutscher Verein an der Costa Blanca: Die ganze Woche Aktivitäten

Montags und donnerstags wird auf zwei verschiedenen Bahnen an der Costa Blanca Petanca gespielt, es gibt einen Stammtisch und den Clubabend mit Programm, eine Skatgruppe hat sich ebenfalls gefunden, und die Schoppensänger ölen regelmäßig ihre Stimmbänder. Und, ganz neu: Motorroller-Fahrer, die gemeinsame Ausflüge ins Hinterland der Costa Blanca unternehmen. Pläne, das Angebot des Vereins zu erweitern, gibt es ebenfalls: „Tanzen wäre schön, Wassergymnastik, und ganz oben auf der Liste steht Spanischunterricht“, sagt Theobald. Rams, von Beruf Datenschutzbeauftragter, hat in den letzten Wochen schon 20 Mitgliedern „so ganz nebenbei“ ihr Smartphone eingerichtet und das Thema Homepage angestoßen, künftig sollen Vorträge oder praktische Hilfsangebote zu Computer, Handy und Co. folgen. „Wir sind eine sehr lockere Gruppe“, fasst Theobald zusammen. Und eine Gemeinschaft, in der eben niemand isoliert bleibt, auch in Spanien nicht.

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