Der Stausee in Guadalest kommt momentan beispielsweise nur auf 41 Prozent seines Fassungsvermögens, der Amadorio in Villajoyosa auf gerade einmal 34 Prozent. Etwas besser sieht es im Beniarrés-Stausee bei Planes aus, der Wasser aus dem Río Serpis staut: Er ist mit 13,3 Kubikhektometern immerhin fast zur Hälfte gefüllt.
Wenn die Stauseen an der Costa Blanca leer sind, müssen Bevölkerung und Landwirtschaft aus den Entsalzungsanlagen für Meerwasser versorgt werden – und dann wird es teuer. „Entsalzungsanlagen sind industrielle Einrichtungen, die die Stauseen ergänzen sollen. Wegen der aktuellen Strompreise in Spanien, die doppelt oder sogar dreimal so hoch sind, würde der Wasserpreis etwa um 25 Prozent steigen“, schätzt Berenguer. Zugute kommt dem Kreis momentan, dass die Wassernachfrage wegen der Touristen, die wegen der Corona-Pandemie noch nicht wieder im normalen Umfang kommen, aktuell noch gering ist – das könnte sich aber spätestens Ostern oder im Sommer ändern, wenn der Tourismus in Spanien erwartungsgemäß wieder stark anziehen soll.
Noch herrscht in der Marina Baja zwar kein Dürre-Alarm, seit Oktober 2021 gilt aber die Vorstufe dazu. Sollten die Regenfälle auch im Frühjahr ausbleiben, wird daran wohl kein Weg vorbei führen – dann würde zum ersten Mal seit fünf Jahren Dürre an der Costa Blanca herrschen.
Außerhalb des Kreises Marina Baja sieht es in der restlichen Provinz Alicante nicht besser aus. Aktuell vereinen alle Stauseen gemeinsam nur 90 Kubikhektometer Wasser, Platz ist für 315. Immerhin: Der März soll einen Wetterumschwung in Spanien bringen, auch an der Costa Blanca soll es in den nächsten Tagen regnen. Wasser, dass die Region und ganz Spanien dringend gebrauchen können.