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Frau in Orihuela Costa erstochen - Ehemann unter Verdacht

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Von: Stefan Wieczorek

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Häuser reihen sich in einer großen Siedlung aneinander.
Die Frau starb in einer Urbanisation im Süden der Costa Blanca (Symbolbild). © Stefan Wieczorek

Seit Jahren waren die Streitereien und Schläge in der Nachbarschaft bekannt. Am Dienstag um 19.30 Uhr finden im Zentrum und an der Küste Schweigeminuten für das Opfer Häuslicher Gewalt statt.

Orihuela Costa – In einer Urbanisation in Orihuela Costa hat eine 64-jährige Frau am Sonntag einen gewaltsamen Tod erlitten. Als mutmaßlichen Täter verhaftete die Guardia Civil in der Siedlung im Süden der Costa Blanca ihren 69-jährigen Ehemann, der die Britin erstochen haben soll. Um 4 Uhr nachts war der Notruf eines Nachbarn eingegangen. Die Beamten fanden den leblosen, mit Stichwunden versehenen Körper der Residentin und fassten den Mann bei dem Versuch, zu fliehen. Mit Wunden zunächst unbekannter Herkunft wurde er in ein Krankenhaus gebracht. Seit 2017 wohnte das ausländische Paar laut der Nachrichtenagentur EFE in Spanien.

Costa Blanca: Britin in Urbanisation erstochen - Häusliche Gewalt von Ehemann

Unter den Bewohnern der Urbanisation sorgte der gewaltsame Tod der Residentin für Bestürzung. Allerdings hatte es seit Jahren ernste Hinweise auf Häusliche Gewalt im Haus der Spanien-Auswanderer gegeben. So taucht der Ehemann in der Datenbank der Polizei wegen eines mutmaßlichen Übergriffs gegen die Frau im Jahr 2019 auf. Jedoch erstattete das Opfer damals keine Anzeige, weshalb es zu keinen Maßnahmen seitens der Guardia Civil kam. Jedoch häuften sich offenbar die Zusammenstöße. Schreie und Schläge kamen vor, in einem Fall stach die Britin laut Angaben der Zeitung „Información“ auf den Mann ein.

Offenbar spielte auch der Alkohol-Konsum eine zunehmende Rolle. Einmal tauchte die Frau laut Schilderungen der Nachbarn im Viertel barfuß und zerkratzt, nur Unterwäsche tragend auf. Die Anwohner bedauerten, dass ihre offenbar mehrmaligen Hinweise nicht ausreichten, um das Leben der Britin zu retten. Zunächst blieb noch unklar, ob es sich wirklich um ein Verbrechen im Zusammenhang mit Häuslicher Gewalt handelte. Wenn ja, wäre es an der Costa Blanca in diesem Jahr das erste Todesopfer dieser Art, und in Spanien bereits das elfte sowie das 1.195. seit dem Jahr 2003, wie Behörden meldeten.

Schweigeminuten an der Küste und in der Stadt

Am Montagabend bestätigte die Regierungsvertretung den Tod der Frau in Orihuela Costa als sexistische Gewalttat. Die Stadt Orihuela kündigte daher für Dienstag, 28. März, zwei Gedenkakte mit Schweigeminuten an: Jeweils um 19.30 Uhr finden diese am Rathaus in der Innenstadt sowie an der Küste statt. Auch werden die Flaggen wohl für mehrere Tage auf Halbmast gehisst bleiben. Bürgermeisterin Carolina Gracia rief alle „Institutionen, Verwaltungen und die gesamte Gesellschaft“ dazu auf, schnell genug zu handeln, um mehr gewaltsame Tode von Menschen zu verhindern, die nur dadurch begründet seien, „dass sie Frauen sind“.

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