Kiefern an Golfplatz illegal gefällt: Gefahr für Umwelt der Costa Blanca

Die unerlaubte Abholzung in Orihuela brachte Naturschutzgebiete unter anderem in Waldbrandgefahr. Dem Betreiber des Golfplatzes droht eine hohe Strafe.
Orihuela – Wegen illegalem Fällen von Kiefern und dem unkontrollierten Lagern ihrer Reste muss sich der Betreiber von einem Golfplatz in Orihuela als Beschuldigter (investigado) verantworten. Eine Strafe von bis zu einer Million Euro droht. Durch den rücksichtslosen Umgang mit den Bäumen schädigte er offenbar nicht nur die Umwelt in direkter Nähe zweier Naturschutzgebiete, sondern sorgte in der Zone im Süden der Costa Blanca auch für erhöhte Brandgefahr. Die spanische Guardia Civil nahm die Ermittlungen auf und informierte das Rathaus Orihuela sowie das Umweltministerium der Region Valencia über den Fall.
Costa Blanca: Bäume am Golfplatz illegal gefällt - Gefahr für Umwelt
Ende Januar 2023 brachte der Hinweis einer Bürgerin, der das Abholzen in der Nähe vom Golfplatz aufgefallen war, die Guardia Civil auf die unerlaubten Vorgänge im Süden der Costa Blanca. Die Beamten der spanischen Umweltschutzbrigade Seprona stellten beim Besuch fest, dass rund 70 Bäume der an Spaniens Mittelmeerküste heimischen Spezies Pinus halepensis gefällt wurden und ihr Holz sich auf dem Grundstück stapelte. Ein solches Absägen birgt Gefahren für Mensch und Umwelt und darf nur mit Autorisierung vorgenommen werden. Zum Thema: Tausende Kiefern am Meer gefällt
Das Grundstück, auf dem sich die gefällten Bäume stapelten, umfasst etwa 200 Quadratmeter, befindet sich nahe der Naturschutzgebiete Sierra Escalona und Dehesa de Campoamor und gehört formell zu einem Golfplatz im Süden der Costa Blanca. Dessen Betreiber wurde am 10. Februar durch die Guardia Civil tatsächlich als Auftraggeber der Abholzung der Kiefern identifiziert. Eine Autorisierung der Maßnahme konnte er laut Bericht der spanischen Polizei nicht vorlegen. Die Bäume wurden auf dem Grundstück in der Nähe der Mittelmeerküste also illegal gefällt.
Risiken nicht bewusst: Strafe bis zu einer Million
Offenbar war sich der Golfplatz-Betreiber der hohen Risiken des Eingriffs nicht bewusst. Das unkontrollierte Fällen von Bäumen ist ein ernster Faktor für die Ausbreitung von Krankheiten sowie ein typischer Auslöser für die an der spanischen Mittelmeerküste so gefürchteten Waldbrände. Angesichts der natürlichen Umgebung des Grundstücks schätzten die Beamten die Gefahr für die Umwelt als besonders hoch ein und informierten das Rathaus Orihuela sowie das Umweltministerium des Landes Valencia. Ferner muss der Beschuldigte mit einer hohen Strafe rechnen, die sogar eine Million Euro umfassen könnte.