1. Costa Nachrichten
  2. Costa Blanca

7.600 illegale Häuser in Vega Baja können legalisiert werden

Erstellt:

Von: Stefan Wieczorek

Kommentare

Viele Häuser stehen neben Palmen in einer mediterranen Landschaft.
Tausende Häuser im Süden der Costa Blanca wurden auf unbebaubarem Grund gebaut. © Ángel García

Viele Immobilien der Costa Blanca entstanden auf unbebaubarem Grund. Die Region Valencia bietet Hilfen für die Regulierung an. Eine Anwältin gibt Tipps.

Orihuela – Ein böses Erwachen aus dem spanischen Traum ist es, zu entdecken, dass das eigene Haus illegal ist: Denn es wurde auf einem als unbebaubar markierten Grundstück (suelo no urbanizable) errichtet. Gerade vielen ausländischen Bewohnern, die eine im einstigen Bau-Boom entstandene Immobilie in Spanien bezogen, widerfuhr das Schicksal. Doch es gibt Auswege, und diese werden etwa für Eigentümer an der Costa Blanca dank Hilfen der Verwaltungen immer einfacher. Vor allem die Regierung der Region Valencia ist in Sachen Legalisierung solcher unrechtmäßig gebauten Häuser in die Offensive gegangen.

Costa Blanca: Illegale Häuser legalisieren - Hilfen für Eigentümer

In Orihuela informierte Urbanistik-Generaldirektor Vicente García Nebot in diesen Tagen örtliche Politiker und städtische Sachverständige über die neue MIT-Lizenz. Mit dieser können auf unbebaubarem Grund errichtete Häuser, wenn sie bestimmte gesetzliche Bedingungen erfüllen, nachträglich legalisiert werden. Wertvolle Hilfen sind es für betroffene Eigentümer. 7.600 solcher potenziell legalisierbaren Häuser zählt die Region Valencia in der Vega Baja, dem Kreis, zu dem Torrevieja oder Orihuela gehören. MIT steht für die „Minimalisierung der territorialen Belastung“ und könne für die Regulierung von Immobilien, die vor dem 20. August 2014 entstanden, angewandt werden, erklärte Generaldirektor Nebot.

Eine Vorkämpferin und Expertin für diese Vorgänge ist an der Costa Blanca Anwältin Connie Raymundo, die mit ihrer Kollegin María Dolores Hernández einen prägenden Fall dieser Art in Orihuela betreut. Seit 14 Jahren versuchen 20 britische Familien, ihre Häuser in die Legalität zu bringen. „Eine relativ große, seriös und solvent scheinende Baufirma“ habe „total legale Häuser“ angeboten, die aber auf ländlichem Gebiet standen, „ohne Lizenz, ohne Projekt, ohne die Mindestgröße der Grundstücke zu beachten“, erzählt die Expertin. Als die Eigentümer die Illegalität entdeckten, wollten sie die Firma verklagen, „aber sie war verschwunden, sodass als einzige Lösung die Regulierung blieb.“

Nach Pionier-Projekt: „Permanente Lösung“

Doch als die Gruppe mit den Anwältinnen aus Busot den Plan anging, war MIT noch keine definierte Option. „Es war damals nur eine Option in der Übergangsbestimmung des Gesetzes zu unbebaubaren Grundstücken“, erzählt die Halbbritin. „Probiert hatte sie noch niemand.“ Erst nach vielen Anhörungen hätten die Behörden dem Vorgang zugestimmt. „Es gab aber kein Vorbild, unser Projekt war das erste und musste bei jeder Gesetzesänderung modifiziert werden.“ Erst 2019 habe die Weisung TRLOTUP „klare Linien“ vorgegeben, wonach „alles schneller ging“. Ihr Fall in Orihuela stehe nach Jahren vor einem Happy End.

Traurigerweise aber steckten weiter viele Familien in der Region Valencia weiter in der illegalen Situation, siehe etwa Bauskandal in Llíber im Norden der Costa Blanca. Diese betroffenen Menschen wolle Anwältin Connie Raymundo ermutigen, eine Legalisierung ihrer Häuser anzugehen. Es sei eine „permanente Lösung, die man nicht erneuern muss, und die dem Eigentümer garantiert, dass ein Haus alle Umweltvorgaben und Baugesetze erfüllt“, sagt die Expertin für Regulierungen dieser Art. Einer der vielen Vorteile der Legalisierung des Hauses sei die „Erleichterung für die Besitzer.“

Wer individuell ein illegal gebautes Haus legalisieren will, findet unter politicaterritorial.gva.es/es/web/urbanismo/guies-editades den Leitfaden „Guía Orientativa para la Minimización del Impacto Territorial“(auch Englisch) der regionalen Regierung von Valencia. Bei kollektivem Vorgehen sollte laut Connie Raymundo unbedingt ein Anwalt helfen.

Auch interessant

Kommentare