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Noch nicht fertig und schon besetzt - Okupas nisten sich in Altea la Vella ein

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Von: Frieda Maas

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Bergstraße mit einem Schild, das über eine Nachbarschaftswache informiert
Ein Schild an einer Straße in Altea la Vella warnt vor aufmerksamen Nachbarn: die Hausbesetzer scheint dies nicht zu interessieren © Frieda Maas

Eine Gruppe „Okupas“ hat sich in einem nicht fertig gestellten Neubau mitten in einem Wohngebiet an der Costa Blanca eingenistet. Das Grundstück, auf dem die Hausbesetzer leben, gleicht einer Müllhalde.

Altea la Vella - Inmitten von Villen und Häuschen stört ein Grundstück in einem Wohngebiet an der Costa Blanca die idyllische Landschaft: zwei nicht fertiggestellte Neubauten in Altea la Vella, einer davon seit kurzem besetzt, der Garten gleicht einer Müllhalde. In Spanien sind Hausbesetzer, auf Spanisch Okupas genannt, kein seltenes Problem, als Immobilien-Eigentümer ist es oft schwierig, sich vor ihnen zu schützen.

Costa Blanca: Hausbesetzer nisten sich in Wohngebiet von Altea ein

In der Einfahrt, die zu den beiden Gebäuden in Altea la Vella führt, liegt ein demolierter Zaun, auf der anderen Seite ein alter Badezimmerspiegel. An Bauzäunen, die entlang der Eingänge im Erdgeschoss aufgestellt sind, hängt Kleidung. Die Fenster und Türen des Hauses sind mit Tüchern abgehängt. Sowohl zur Carrer Principal de la Serra, einer steilen Straße in dem Örtchen an der Costa Blanca, als auch zu der kleinen Gasse unterhalb sind die zwei Neubauten von hohen Mauern umgeben, die es kaum möglich machen, die Häuser von der Straße aus einzusehen - für die Hausbesetzer ein perfekter Sichtschutz vor Passanten. Lediglich von der Einfahrt aus erhascht man einen Blick auf das vermüllte Grundstück. Überall liegen leere Plastikflaschen, Dosen, Kleidungsfetzen und Elektroschrott.

„Die Mauer wurde nicht ordnungsgemäß gebaut, sie droht zu zerfallen“, erzählt eine besorgte Anwohnerin in Altea la Vella, die ihren Namen nicht nennen möchte. Das Grundstück gehöre der Bank, doch dort fühle sich niemand zuständig – weder für die baufällige Mauer, noch für das gescheiterte Bauprojekt, noch für die Hausbesetzer. Daher geht auch niemand gegen die Besetzer vor - etwa mit einer Räumungsklage. Seit vielen Jahren stünden die beiden Häuser an der Costa Blanca leer und vor circa drei Monaten wurde eines der beiden besetzt, wohl von Gitanos. „Es sind ungefähr zehn Personen, darunter auch ein Baby und zwei kleine Kinder. Sie wirken gepflegt, sind ordentlich gekleidet und grüßen, wenn sie das Haus verlassen“, erläutert die Nachbarin. Sie sagt, sie habe keine Angst vor den Besetzern, es seien normale Leute.

Einfahrt zu zwei Neubauten, Bauzaun und weiterer Müll liegt auf dem Grunfstück
Hausbesetzer in einem Neubau von Altea la Vella: Das Grundstück an der Costa Blanca ist vermüllt. © Frieda Maas

Hausbesetzer an der Costa Blanca: „Es ist nicht in Ordnung, was sie machen“

„Die Gruppe verhält sich ruhig, macht nachts keinen Lärm, tagsüber hört man die Kinder spielen“, meint die Nachbarin der Hausbesetzer. Hinter dem Haus steht sogar ein kleiner Pool. Die Frau glaubt, dass zumindest drei der Okupas irgendwo an der Costa Blanca Arbeit haben müssen, sie würden jeden Morgen abgeholt werden. Es könnte schlimmere Nachbarn geben, dennoch stört sich die Anwohnerin an den Besetzern. „Ich finde es nicht in Ordnung, einfach so ein Haus zu besetzen. Ich bezahle meine Rechnungen und meine Miete schließlich auch.“ Licht und Strom scheint es in dem Haus zwar zu geben, fließendes Wasser jedoch nicht. Es käme immer mal ein kleiner Lastwagen, der die Besetzer mit Wasserkanistern versorge. Diese liegen zwischen anderen Abfällen überall auf dem Grundstück verteilt. Ein unschöner Anblick, für den sich niemand verantwortlich fühlt und der sich wohl so schnell nicht ändern wird.

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