Trotz seines jungen Alters ist Carles Gavilà, der die Führungen auch auf Englisch anbieten kann, bereits Experte auf dem Gebiet der traditionellen Honigherstellung. Auch wenn er betont, dass man in der Imkerei immer wieder Überraschungen erlebt. „Man lernt nie aus“, sagt er. „Es vergeht kaum ein Tag, an dem ich nicht wieder etwas Neues dazu gelernt habe, und das, obwohl ich mit Bienen aufgewachsen bin.“ Schon sein Großvater habe Anfang der 1940er Jahre von der Imkerei gelebt, und er habe den Beruf von seinem Vater erlernt. „Während meiner Schulzeit bin ich immer an den Wochenenden und in den Ferien mit meinem Vater zu den Bienenstöcken rausgefahren“, erzählt der junge Imker, den das Geschäft mit dem Honig vor allem im Frühjahr und Sommer an sieben Tagen in der Woche ausfüllt. „Im Winter gibt es dafür weniger zu tun“, sagt der Spanier. „Da gleicht sich das wieder aus.“ Carles Gavilà ist einer der wenigen Imker, die diesen Beruf in der Region ausführen.
700 Bienenstöcke mit je 70.000 bis 80.000 Bienenvölkern werden von der Imker-Familie betreut. Dabei geht es nicht allein um das Ernten von Honig. „Der Klimawandel setzt Bienen verstärkt zu“, bedauert Gavilà. „Imker leisten einen wichtigen Beitrag zu ihrer Pflege und letztendlich zu ihrem Erhalt.“ Bienen seien einfach perfekt. „Es fasziniert mich immer wieder, mit welcher unglaublichen Perfektion sie Wachs produzieren.“ Und fast andächtig fährt er fort: „Da denkst du, wie kann es sein, dass so ein kleines Insekt so etwas Großes leistet.“