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Kampf gegen Krebs: Schwere Krankheit bringt Familie an der Costa Blanca in Not

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Von: Anne Thesing

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Ein Arzt vor einem Computer schreibt etwas auf einen Block.
Kampf gegen Krebs an der Costa Blanca: Die Leukämie-Erkrankung des Ecuadorianers ist hartnäckig. (Symbolbild) © Pixabay

Wie die Diagnose einer schweren Krebs-Erkrankung Cristhian Erazo und seine Familie an der Costa Blanca ans gesundheitliche und finanzielle Limit bringt.

Elche/Adsúbia/Valencia - Seit gut zwei Monaten ist für die an der Costa Blanca lebende Jenny Mafare, ihren Sohn Cristhian Erazo und alle Angehörigen nichts mehr wie vorher. Ende März erhielt der 36-Jährige eine Diagnose, die sich zwar schleichend angekündigt, mit der aber niemand gerechnet hatte: Der in Elche lebende Ecuadorianer leidet an einer besonders aggressiven Blutkrebsvariante und kämpft seit dem Ausbruch der Krankheit um sein Leben. Seine Mutter, die mit ihrem deutschen Partner in Adsúbia lebt, tut alles, um ihm diesen Kampf zu erleichtern – und hofft in ihrer Not auch auf die Hilfe der CN-Leser.

Vor der Krebs-Diagnose: Notaufnahme an der Costa Blanca

„Schon im Februar klagte Cristhian über Magen- und Kopfschmerzen, aber er wollte einfach nicht zum Arzt gehen“, erzählt Jenny Mafare. Ihr Sohn, der zu diesem Zeitpunkt noch nicht wusste, dass er an Blutkrebs litt, verlor an Gewicht, wurde immer schwächer, die Haut färbte sich gelb, doch erst als er eines Tages fast zusammenbrach, ließ er sich in die Notaufnahme bringen. Das war am 21. März. Ab da ging für die Familie an der Costa Blanca alles ganz schnell.

Als die zuständige Ärztin vom Elcher Krankenhaus, wo ihm am 24. März Blutproben entnommen wurden, noch am gleichen Tag anrief, war Jenny Mafare gerade bei ihrem Sohn zu Besuch. Er reichte das Telefon an sie weiter und die 65-Jährige erhielt eine Nachricht, die jeder Mutter den Boden unter den Füßen wegziehen würde: „Ich sollte ihn sofort ins Krankenhaus bringen, er könnte jeden Moment sterben, sein Hämoglobinwert liege nur bei fünf“, erzählt sie und zeigt Fotos der Kinder ihres Sohnes, ihrer Enkelkinder. Knapp anderthalb Jahre jung ist der Kleinste, der zurzeit bei ihr in Adsúbia wohnt. Die Mädchen – zweieinhalb, sechs und 16 Jahre alt – sind bei ihrer anderen Oma untergebracht, während Cristhians Frau sich ihrem an Krebs erkankten Mann widmet.

Nach der Krebs-Diagnose: Krankenhaus an der Costa Blanca stößt an Grenzen

Nach einer Notbehandlung in Elche wurde der vierfache Familienvater am gleichen Abend in Alicantes Universitätskrankenhaus überwiesen, wo die schon in Elche gestellte Diagnose einer besonders aggressiven, akuten Leukämieerkrankung bestätigt wurde. Und als wäre es mit der Krebs-Diagnose noch nicht genug des Leids, wurde bei den Vorbereitungen für die Chemotherapie auch noch versehentlich die Lunge des Patienten beschädigt und bedurfte eines chirurgischen Eingriffs – der glücklicherweise gut verlief.

Am 28. März begann die erste Chemotherapie. Sie schlug nicht an, genauso wenig wie die zweite, stärkere. Dazwischen Transfusionen, Pendeln zwischen Krankenhaus und Zuhause und einfach keine guten Nachrichten. Bis die zuständige Ärztin in Alicante am 16. Mai zugeben musste, dass die Behandlung der Krankheit in diesem Krankenhaus an der Costa Blanca an ihre Grenzen stoße, die Krebs-Zellen würden auf keine der Therapien reagieren. In Alicante bliebe nur noch die Möglichkeit, ihn bei Bedarf mit Blut zu versorgen.

Hoffnung auf Heilung des Krebs: Behandlung im Krankenhaus in Valencia

Mittlerweile ist Cristhian zur Behandlung in der Klinik La Fe in Valencia. Seine letzte Chance. Das weiß auch Jenny Mafare. „Gestern hat er die Papiere zur Teilnahme an einer dort durchgeführten Studie über seinen Krebs-Typ unterschrieben. Auf eigene Verantwortung. Bei einigen Probanden schlägt die Behandlung der Krankheit an, bei anderen nicht.“ So können Studien zu neuen Therapien, wenn sie anschlagen, nicht nur für die teilnehmenden Probanden die Rettung bedeuten, sondern, wenn sie erfolgreich verlaufen, auf längere Sicht auch anderen Erkrankten helfen.

Eine Mutter und ihr Sohn stehen mit Atemschutzmasken im Flur eines Krankenhauses.
Jenny Mafare unterstützt ihren Sohn Cristhian Erazo beim Kampf gegen den Krebs. © Jenny Mafare

Cristhian muss sich seinem Überlebenskampf gegen den Krebs widmen. An Arbeit ist dabei nicht zu denken. Vorher war er ohne Vertrag auf dem Bau tätig. Arbeitslosengeld oder andere Hilfen erhält er nicht, seine Frau hat ebenfalls keine Arbeit und auch seine Mutter steht derzeit, wie so viele in Spanien, ohne Job da. Keine Einkünfte für eine Familie mit vier Kindern.

Zu tun gibt es trotzdem genug. Cristhian muss an den Tagen, an denen er zuhause ist, gepflegt werden, auch im Krankenhaus ist seine Frau bei ihm. Die Kinder müssen versorgt werden. Und Jenny Mafare muss sich darum kümmern, dass ihre beiden anderen Söhne schnellstmöglich aus Ecuador nach Spanien an die Costa Blanca einreisen – ohne das Geld für Flugkosten, Visa und anfallende Gebühren zu haben.

Von Ecuador an die Costa Blanca: Brüder müssen dringend kommen

Denn sollte die Therapie in Valencia anschlagen und der Krebs besiegt werden, müsse „sofort“, so zitiert Jenny Mafare die Ärztin, eine Knochenmarksspende durchgeführt werden. Ihr eigenes Knochenmark und das der ältesten Tochter seien dafür nicht kompatibel. Weshalb die Brüder so schnell wie möglich an die Costa Blanca kommen und ihr Knochenmark untersuchen lassen müssen. Sollte auch ihres nicht kompatibel sein, müsse rechtzeitig ein anderer Spender gefunden werden. Sonst würde der Krebs zurückkehren.

Ein deutscher Nachbar der Familie aus Adsúbia, Alfred Bielefeld, informierte die CN von dem Fall und bat um Hilfe, um jedenfalls die finanziellen Sorgen zu lindern. Etwas Geld konnte die Mutter schon mit einer Verlosung sammeln.

Cristhians Organe seien trotz Chemotherapie stark, betont die Ärztin. Eine Heilung der Krebs-Erkrankung ist möglich, weiß Jenny Mafare und hofft weiter auf ein Ende der Krankheit. Wie alle in Cristhians Umfeld.

(Zum Thema: Deutscher Verein sucht an der Costa Blanca Ferienhäuser für Krebspatienten)

Wer der Familie finanziell unter die Arme greifen möchte, kann auf das Konto von Jenny Marlene Mafare Ortiz spenden: ES 2821004310141300066947(Caixa Bank).

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