Natur an der Costa Blanca: Wie ein Parkplatz in Moraira Tieren und Pflanzen Platz machte

Natur statt Beton: Vor 20 Jahren wurde das Feuchtgebiet Marjal del Senillar in Moraira an der Costa Blanca wieder hergestellt und bietet heute Tieren und Pflanzen eine Heimat.
Teulada-Moraira - Was heute ein bei Anwohnern und Costa-Blanca-Besuchern beliebtes Spazierziel in Moraira ist, war vor 20 Jahren ein trister Parkplatz mit Betonboden. 20 Jahre ist es her, dass die Arbeiten zur Wiederherstellung des ein Hektar großen Feuchtgebiets Marjal del Senillar beendet wurden, in die das Rathaus von Teulada-Moraira im Laufe des Jahres 2002 rund 16.300 Euro investierte. Gut investiertes Geld, wie die Gemeindeverwaltung heute bei einem Blick auf die vergangenen 20 Jahre in diesem Natur-Gebiet feststellt.
2002 wurde die Fläche nahe des an der Costa Blanca so beliebten Ampolla-Strandes von Moraira, die in den 80er Jahren für einen Parkplatz aufgeschüttet worden war, von Schutt befreit, hergerichtet und mit verschiedenen Gewächsen bepflanzt. In der Hoffnung, dass die für hiesige Feuchtgebiete - das bekannteste in der Marina Alta ist wohl der Marjal von Pego - typische Flora und Fauna ihr neues Zuhause annehmen und die Natur auf den ehemaligen Parkplatz zurückkehren würde. Drei verschiedene „Zonen“ wurden dabei geschaffen: ein Lagunengebiet, ein nicht überschwemmtes Sumpfgebiet und eine Dünenzone, die mit Sand vom Ampolla-Strand bedeckt wurde.
Natur an der Costa Blanca: Marjal in Moraira ist Schutzgebiet für Tiere
Das Natur-Projekt hatte Erfolg, wie die neuen „Siedler“ zeigten. Schon 2004 erklärte die valencianische Landesregierung den Senillar an der Costa Blanca als „Schutzgebiet für wilde Fauna“, und zwar wegen eines ganz besonderen, vom Aussterben bedrohten Bewohners: Der kleine einheimische Fisch „Fartet“, der Spanienkärpfling, fühlt sich hier in Moraira offenbar seit der Wiederherstellung der Lagune besonders wohl, genauso wie die Gelbstriemenbrasse, die kleine „Gambeta“ Palaemonetes, die Spanische Wasserschildkröte, die Seelilie und andere Tierchen und Pflanzen.

War also schon wenige Jahre nach der Restaurierung wieder alles gut in Morairas Senillar und die Natur wieder hergestellt? Das sollten zwei Studien zeigen, die in Zusammenarbeit mit der Universität von Valencia durchgeführt wurden, um die Charakteristika von Wasser, Flora und Fauna näher unter die Lupe zu nehmen. Das Ergebnis gab erneut Grund zur Freude: Das kleine Feuchtgebiet an der Costa Blanca, so die Studie, funktioniere mittlerweile auf natürliche Art und Weise, wie ganz von alleine. Zudem diene es der CO2-Speicherung und trage so dazu bei, die Folgen des in Spanien besonders spürbaren Klimawandels abzuschwächen.
Naturparadies an der Costa Blanca: Teil von Morairas Geschichte und Kultur
Damit das so bleibt, lässt das Rathaus von Teulada-Moraira in regelmäßigen Abständen Säuberungsaktionen durchführen. Dazu kommen Informationsveranstaltungen, um die Bevölkerung für die Bedeutung der Lagune zu sensibilisieren. „Dank der Arbeiten vor 20 Jahren können wir heute ein natürliches Ökosystem genießen. Ein ganz besonderes Natur-Gebiet, das wir lieben und das Teil unserer Geschichte und unserer Kultur ist“, sagt Teuladas Umweltstadtrat Luis Caballero.