Bei strahlendem Sonnenschein ist die Gefahr längst nicht gebannt. Die Wassermengen sind auch noch Tage nach den Niederschlägen enorm, weil der Regen einige Zeit braucht, bis er sich durch die Gesteinsschichten gefiltert hat. Und nicht überall sind die Zugänge gesichert, wie etwa im Flussbad Fuentes del Algar in Callosa d‘en Sarrià.
Ein besonders tragischer Unfall ereignete sich am vergangenen Sonntag in Navarrés (Provinz Valencia), wo eine Frau und ihr fünfjähriger Sohn in der als Los Chorradores bekannten Badestelle ertranken. Die Familie machte einen Ausflug mit Freunden, als der Junge in die reißende Strömung fiel. Die Mutter sprang hinterher, um ihr Kind zu retten, beide ertranken.
Auch in den Regionen Andalusien und Murcia haben die Regenfälle trockene Flussläufe und Stauseen mit Wasser gefüllt. Bereits Ende März ertrank in Estepona ein 46-Jähriger im sonst kaum kniehohen Río Padrón, der nach heftigen Regenfällen ungewöhnlich viel Wasser führte. Der Mann hatte möglicherweise versucht, einen seiner Hunde aus dem Fluss zu retten. Am Ostersonntag ertrank außerdem ein 20-Jähriger beim Baden im Stausee El Limonero in der Provinz Málaga, als er ins Wasser sprang und sich wahrscheinlich in einem Ast verfing.
Am Dienstag schickte der Leiter der valencianischen Notfallzentrale, José María Ángel, einen Appell an die Bevölkerung, „mit größter Vorsicht vorzugehen“. „Es ist von lebenswichtiger Bedeutung, dass die Bürger die drei ‚P‘ verinnerlichen – planificación, precaución, prudencia“, sagte Ángel. Mit Planung, Vorkehrungen und Vorsicht ließen sich viele Notsituationen vermeiden. „In anderen Situationen wie etwa beim Autofahren haben wir bestimmte Sicherheitsvorkehrungen längst automatisiert, solche Routinen sollten wir uns auch bei Ausflügen in die Natur angewöhnen“, sinnierte der Leiter der Notrufzentrale.