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Sommer voller E-Roller: Debatte kommt mit Schwung an Costa Blanca

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Von: Till Florian Tognino

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Mann fährt sitzend auf Kühltruhe mit E-Roller an der Costa Blanca
Mobilitätswende an Costa Blanca: auch so können E-Roller benutzt werden. © David Revenga

In Spaniens Urlaubsorten häufen sich in den Sommerferien Vorfälle mit elektrischen Scootern. Torreviejas Bürger kommentieren die Mobilitätswende.

Torrevieja - Leise sind sie, manchmal erst zu hören, wenn es zu spät ist. Die Rede ist von Elektro-Rollern. Ob in Orihuela Costa oder Torrevieja – Vorfälle mit ihnen, und entsprechende Debatten häufen sich im Süden der Costa Blanca. Immer mehr Kritik am unregulierten Gebrauch der vielen E-Roller wird laut. Aber auch immer mehr Freunde der neuartigen Scooter loben sie gerade unter dem Gesichtspunkt der Mobilitätswende. Die brauche es, damit Europa nachhaltiger im Verkehrssektor werde. In der EU werden 784 Millionen Tonnen Kohlendioxid pro Jahr durch Verbrennung von Kraftstoffen ausgestoßen. E-Roller können helfen, den Ausstoß zu reduzieren, wenn sie statt Autos benutzt werden. Wie sehen Torreviejas Bürger die elektrischen City-Flitzer?

Costa Blanca: Viele E-Roller im Sommer - wie soll Mobilitätswende funktionieren?

Wir hörten uns in der Stadt im Süden der Costa Blanca um. Für Carlos Llor sind die Vorfälle mit E-Rollern, die etwa in Orihuela Costa zuletzt für Debatten sorgten, die Ausnahme. Stattdessen betont der Bürger die Vorteile der elektrischen Fahrzeuge:. „Ich schütze die Umwelt, brauche insgesamt weniger Platz, zum Beispiel keine Garage, und es rechnet sich auch wirtschaftlich“, antwortet er auf die Frage, warum er E-Roller fährt. Aber das größte Plus für ihn sei: „Ich finde immer, auch im Sommer, einen Parkplatz, mit dem Auto war das eine Quälerei.“ Da mache es ihm auch nichts aus, den E-Scooter auch mal zu schieben. „Die Sicherheit geht nun mal vor“, kommentiert er in der Fußgängerzone von Torrevieja.

Anders sieht das Andrea Trutillano: „E-Roller sind sehr gefährlich. Die Menschen fahren instabil und halten sich oft nicht an Verkehrsregeln.“ Sie habe zwar noch keine Unfälle gesehen, aber schon von welchen gehört. Ihr sei auch schon aufgefallen dass es überaus viele Roller in der Stadt gebe. Deswegen sei es für die Bürger Torreviejas ein Gesprächsthema. Sie selbst habe das Fahren auch schon mal ausprobiert, aber es habe ihr überhaupt nicht gefallen. Nochmal möchte sie nicht mit einem E-Roller fahren.

Debatte über E-Roller beschäftigt die Bürger im Süden der Costa Blanca

Das könne sich auch Noewy Pinho nicht vorstellen. Die gebürtige Schwedin, die mittlerweile in Torrevieja wohnt, habe allerdings kein generelles Problem mit E-Rollern, „solange sie auf der Straße fahren und sich an die Verkehrsregeln halten ist das ok.“ Pinho gefalle es nur nicht, wenn sie sehr nah an ihr vorbei oder in der vollen Fußgängerzone Slalom fahren. „So etwas muss doch nicht sein.“ Damit nimmt sie eine neutrale Position in der Debatte um E-Rolller an der Costa Blanca ein.

Juan Medina ein junger Mann aus Spanien sagt am derzeit umgebaut werdenden Hafen von Torrevieja: „An sich finde ich E-Roller cool, nur nervt es mich, wenn sie im Weg rumstehen.“ Damit benennt er einen brandaktuellen Punkt in der Debatte. In Orihuela Costa entfernte die Polizei zuletzt innerhalb von nur einer Woche 100 E-Roller, die Fußgängerwege blockierten. Vor allem in der Strandzone handelte es sich um Geräte, die via Smartphone gemietet werden können. Mit den entsprechenden Anbietern will die Stadt Orihuela nun umgehend eine Regulierung finden.

Torrevieja entlastet - positiver Punkt in der Debatte um E-Roller

In Torrevieja beobachteten wir während unseres Nachmittagsbesuchs bis zu 30 E-Roller in der Innenstadt. Immerhin: Zwischenfälle waren keine dabei. Und es waren 30 Leute, die höchstwahrscheinlich auf das Auto verzichtet hatten und damit die Parksituation an Torreviejas Hafen entlasteten. Was defintiv ein positiver Punkt in der Debatte um eine anstehende Mobilitätswende ist.

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