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Straßen voller Schäden: Ärger an Orihuelas Küste wächst

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Von: Stefan Wieczorek

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Eine Strasse durch einen Bezirk mit Supermarkt hat einen umzäunten Schaden.
Schlaglöcher in Orihuela Costa: Viele Baustellen bleiben Monate. © Hanspeter Adelmund

Unzählige Schlaglöcher erregen in Orihuela Costa den Ärger von Bewohnern und Urlaubern. Einige der Baustellen bleiben monate- oder sogar jahrelang.

Orihuela - Die vielen Straßenschäden von Orihuela Costa: Fast sind sie schon ein trauriges Kennzeichen des Urlaubs-Bezirks im Süden der Costa Blanca. Der Ärger der Bewohner und Urlauber an Orihuelas Stränden wächst, denn einige Löcher werden seit Monaten oder sogar Jahren nicht gestopft. „Seit über einem Jahr wird diese Baustelle gesichert. Mal mit, mal ohne Beleuchtung, mal sind die Gitter auch ganz umgefallen“, berichtet etwa der deutsche costanachrichten.com-Leser Hanspeter Adelmund über die Schäden auf der Straße Calle Panticosa. Und es sei „nur eine unter vielen Baustellen“ dieser Art in der Urlaubs-Siedlung in Spanien. Nicht zuletzt werden seitens Anwohnervereinen auch regelmäßige Schäden an Autos gemeldet.

Costa Blanca: Schlaglöcher und Baustellen auf Straßen von Urlaubs-Bezirk

Zusehends werden die vielen gefährlichen Schäden auf den Straßen von Orihuela Costa zum Politikum. Besonderen Auftrieb gaben sie derzeit einer separatistischen Partei. Die PIOC geht in die Kommunalwahlen 2023 mit dem Ziel, die Trennung des Küstenbezirks von der Stadt Orihuela voranzutreiben. Am 28. Mai wählen in Spanien die Gemeinden. In PIOCs Vorkampagne spielen die Straßenschäden im Viertel der Strände eine übergeordnete Rolle. „Meine Nachbarn und ich reparieren Schlaglöcher in den Straßen, beschneiden Pflanzen und putzen die Wege – das ist nicht normal“, klagte zuletzt PIOC-Parteivorsitzender Román Jímenez im Radiosender „Ser“ und sprach damit den Ärger vieler Bewohner und Urlauber in der Siedlung im Süden der Costa Blanca aus.

Auf eine Reparatur der Straßenschäden wartete man als Bürger im Urlaubs-Bezirk vergeblich. Das beklagt auch der deutsche Bewohner Hanspeter Adelmund. Doch warum bekommt die Stadt an Spaniens Mittelmeerküste das Problem mit den vielen Schäden und Schlaglöchern nicht in den Griff? Vor wenigen Wochen wies das mit der Instandhaltung der Straßen beauftragte Unternehmen die Verantwortung für die Missstände erneut von sich: Das Rathaus Orihuela sei schuld, indem es den vor Monaten ausgelaufenen Vertrag für die Materialversorgung immer noch nicht wiederherstellte. Der Firma Zaplana Caselles fehle damit Material zum Reparieren der Löcher, die für soviel Ärger auf den Straßen von Orihuela Costa sorgen.

Nur Zement und Sand: 40 gefährliche Punkte

Doch dem nicht genug: Laut Unternehmen kosten die aktuellen Zustände im Küstenbezirk das Rathaus und die Bürger mittlerweile mehr als das Material an sich. Unbedingt müssten Lösungen her, um die Blockade zu beseitigen. Seit Jahresbeginn stehe nur Zement, Sand und Betonmischung bereit. In Punta Prima musste eine Sanierung wegen fehlender Bordsteine gestoppt werden. Es fehle auch an Farbe, Asphalt, Schildern, Schrauben und und und. Doch eigentlich begann der Ärger schon mit dem Vertragsschluss im Februar 2020. 766.000 Euro im Jahr verpflichtete sich die Stadt, der Firma zu zahlen. Doch die Zahlungen verspäteten sich, wodurch Zaplana den Angestellten etwa das Weihnachtsgeld vorenthielt.

Wegen der Verspätung muss die Stadt schon über 12.000 Euro plus nachzahlen. Anwohnervereine zählten in Orihuela Costa zuletzt 40 Punkte mit gefährlichen Schlaglöchern in über 15 Urbanisationen. Will oder kann das Rathaus die Schäden nicht wahrnehmen? Jedenfalls sei es zu weit weg, um sich angemessen um den Bezirk zu kümmern, meint die Partei PIOC. 30 Kilometer weg, tief im Hinterland, befinden sich der Ortskern und das Rathaus. Bisher fülle dieses die Löcher im Küstenviertel nur provisorisch mit Erde auf, meint der Anwohnerverein Cabo Roig y Lomas, der auch gehäuft Schäden an Autos beklagt. Zwei Millionen Euro bräuchte es laut Bewohnern für eine Neuasphaltierung aller betroffenen Stellen - und mehrere weitere Millionen für restliche Reparaturen.

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