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Autark im Garten Eden: Deutscher wartet an Costa Blanca auf Subvention für Solaranlage

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Von: Anne Götzinger

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Ein Mann lädt in einem Garten hinter einer Skulptur sein Elektroauto auf.
Ein deutscher Resident lebt dank Solaranlage fast energieautark an der Costa Blanca. © Volker Behaghel

Ein Deutscher lebt in Elche an der Costa Blanca fast energieautark, wartet aber seit 14 Monaten auf die Subvention für seine Solaranlage.

Elche – Auf der Finca Jardin del Edèn von Volker Behaghel im Elcher Vorort Santa Anna an der Costa Blanca ist „alles ökologisch ausgelegt“. Der Deutsche betreibt in seinem Garten eine natürliche Schilfkläranlage, kompostiert seine Grünabfälle und ist Mitglied der landwirtschaftlichen Bewässerungsgenossenschaft geworden, um seine Pflanzen mit recyceltem Wasser gießen zu können. Um ihn herum wachsen Aloe Vera und andere Heilpflanzen, Feigenkakteen, mediterrane Kräuter und weiter hinten stehen die Hochbeete für ökologisch angebautes Gemüse.

Costa Blanca: Solaranlage installiert - Deutscher wartet auf Subvention

Seit vergangenem Jahr sind Volker Behaghel und seine Frau außerdem zu 82 Prozent im Jahresschnitt energieautark, dank einer Solaranlage, die seit Februar 2022 in Betrieb ist. Mit einem Peak von 8.100 Wp pro Stunde und einem 14 kWh-Hausspeicher erzeugt und speichert das Paar praktisch alle Energie, die es benötigt. „Bei einem Überangebot laden wir das E-Auto und den Batteriespeicher sowie auch die elektrischen Warmwasserboiler“, erzählt Behaghel. 12.000 Kilometer hat der 77-Jährige inzwischen mit seinem im Mai 2022 angeschafften E-Auto nachhaltig und kostenlos in Spanien zurückgelegt.

Angemeldet hatte der Deutsche die Solaranlage bei den Behörden in Valencia bereits im Januar vergangenen Jahres und steht seitdem auch auf einer offiziellen Liste für den Erhalt der entsprechenden Förderung – in seinem Fall 8.600 Euro. Doch nach 14 Monaten wartet der 77-Jährige noch immer auf den Zuschuss für seine grüne Energie.

Solaranlagen boomen auch an der Costa Blanca

„Das Problem ist, man ist nicht sicher, ob man die Subvention überhaupt bekommt“, sagt er. Die grüne Energie boomt derzeit in Spanien. Natürlich sei die Nachfrage nach Solaranlagen auch an der Costa Blanca derzeit enorm groß und erzeuge auch eine wahre Antragsflut für Subventionen. „Doch das kann ja nicht real sein, da stimmt irgendetwas nicht“, findet der ehemalige Ingenieur. Zwar hätten die zuständigen Behörden in der Region Valencia schon zweimal die Kontodaten von ihm haben wollen, eingegangen ist dort bisher aber nichts. Der Deutsche ist skeptisch, denn er hat schon öfter schlechte Erfahrungen mit den spanischen Behörden gemacht. „Die Amigos existieren immer noch“, meint er im Hinblick auf Korruption und Klüngelei.

Seines Wissens sind es vor allem Ausländer, die sich an der Costa Blanca Solaranlagen installieren lassen. „Der Betrieb, über den ich meine Anlage bezogen habe, hat sogar extra eine Deutsch sprechende Person eingestellt“, erzählt Behaghel. „Es sind vor allem die Ausländer, die es begriffen haben.“

Neben Solaranlage betreibt Deutscher an Costa Blanca Schilfkläranlage

Für den Ingenieur steht der ökologische Gedanke ganz oben. Im ländlichen Gebiet der Costa Blanca, wo er lebt, seien die Häuser nicht an das Abwassernetz angeschlossen. „Ich war nicht damit einverstanden, dass Abwasser einfach im Boden versickert“, sagt er. Deshalb habe er die natürliche Schilfkläranlage eingerichtet. „Die Pflanzen habe ich extra aus Deutschland geholt, denn das hiesige Schilfgras wird ja baumhoch“, erzählt Behaghel. Das Wasser versickere jetzt immer noch im Boden, aber es werde zuvor natürlich gereinigt. „Ich bin Techniker“, begründet er seinen Eifer für die immer neuen Raffinessen in seinem Garten Eden. „Früher habe ich im Sand gespielt, jetzt ist er mit Zement gemischt.“

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