Naturwunder zwischen Siedlungen der Costa Blanca: Park lässt Vögel durchatmen

400 Hektar voller Tiere und Pflanzen der Mittelmeerküste. An einem unerwarteten Ort der Küste explodiert die Artenvielfalt förmlich.
Das Aroma reiner Natur liegt in der Luft. Eine Mischung der Gerüche von Bäumen und Sträuchern, frischer Gräser und dem nahen Meer. Dazu das Gefühl der Sonne auf der Haut, und ein zarter Mittelmeer-Wind. Solche Eindrücke können den Beginn eines Ausflugs in den Clot de Galvany an der Costa Blanca prägen. In einem unscheinbar wirkenden Tal zwischen den Siedlungen Arenales del Sol und Gran Alacant gelegen ist der Park, der zum Spazieren und Durchatmen einlädt. Ein natürlicher Abfluss von den Hängen versorgt das Gebiet mit Wasser. „Das ist auch gut, weil wir viel Wasser brauchen“, erklärt der Mitarbeiter Óscar Tarí das Naturwunder zwischen den Betonburgen der Küste.
Naturwunder der Costa Blanca: Park voller Artenvielfalt
„Ich empfehle Besuchern, morgens zum Sonnenaufgang in den Park zu kommen. Da ist die Temperatur angenehm und sie können viel von der Natur sehen“, sagt Óscar Terí. Was der Experte für den Clot de Galvany meint, ist nicht zuletzt die zuletzt explodierende Biodiversität. Eine beeindruckende Vielfalt an Vögeln – 250 Arten wurden gezählt - bevölkern das Naturwunder im Tal zwischen den Siedlungen an den Dünen. Für Interessierte hängen an den zur Beobachtung eingerichteten Hütten Ansichtstafeln mit den jeweiligen Spezies der Costa Blanca. „Viele Vögel, die ansonsten scheu sind, lassen sich hier gut beobachten“, erklärt Tarí. Vor allem die Marmelente, ein immens bedrohtes Tier vom Mittelmeer, gedeihe im Park in erstaunlichem Maße.
Die meisten von den Vögeln im Clot de Galvany sind Unterarten von Enten, die an den Seen leben. Aber auch Habichte oder Störche schauen vorbei. „Hier greifen wir nicht ein. Wir möchten der Natur so viel Raum wie möglich bieten“, sagt Óscar Tarí auf die gefiederten Bewohner in den Teichen angesprochen. In dem Park leben nicht nur Vögel: Auch Hasen, Schildkröten oder Libellen bekommen Besucher beim Spazieren des öfteren zu sehen. Dazu kommen die verschiedenen Pflanzenarten der Costa Blanca. „Mein Lieblingsbaum ist die französische Tamariske. Die pinken Blüten sind ein schöner Farbtupfer“, kommentiert der 23-jährige Geografiestudent im Vorbeigehen. Abgesehen davon sind in dem Park allerhand Palmen, Büsche und Schilf zu finden.
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400 Hektar Natur pflegt der Park Clot de Galvany an der Costa Blanca
Dass die Natur hier, umgeben vom Häusermeer der Urbanisationen, nur so blüht, ist nicht nur unser Eindruck. Mit einer wahren Explosion an Zuwachs schrieb der Park Clot de Galvany im Sommer 2022 Schlagzeilen. Entscheidend beigetragen am Boom der Populationen hätten die Regenfälle im Frühling. Trotz des warmen Sommers in Spanien ist noch viel Wasser in den Teichen. Einer ist derzeit 2,5 Meter tief. Davon profitieren Tiere wie Pflanzen. Der Stadtbiologe von Elche, Juan Carlos Aranda, erklärte kürzlich in der „Información“, besonders viele Küken in diesem Jahr zu erwarten, da das Gebiet den Vögeln günstige Ressourcen biete.
Der Park lockt auf etwa 400 Hektar mit zwei Rundwegen zum Spazieren an. Der kürzere dauert zirka anderthalb Stunden, der längere drei. Wichtig ist Óscar Tarí zu betonen: „Hunde sind hier verboten. Sie stören die Vögel, und das geht leider nicht“. Ansonsten sind alle Besucher Tag und Nacht willkommen. Der Park an der Costa Blanca kann jederzeit betreten werden. Ungefähr sind täglich 300 bis 500 Besucher da. Neben der Natur lockt der Park auch mit spanischer Geschichte: Alte Bunker aus dem spanischen Bürgerkrieg sind zu besichtigen.
Am Eingang des Clot de Galvany sind Tische und Bänke aufgebaut, um sich mit einem mitgebrachten Picknick zu stärken. Im Schatten von Bäumen ist der Ort neben den Dünen idyllisch und lädt nach dem Spaziergang im Park zum Verweilen ein. Wer von Natur und Biodiversität nicht genug bekommt, kann auch den Naturpark El Hondo aufsuchen, ein beliebtes Ausflugsziel im Süden der Costa Blanca.