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Wegen starkem Wind: Feuerwerk-Spektakel von Elche auf Montag verlegt

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Von: Stefan Wieczorek

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Vier Menschen stecken Feuerwerksraketen auf eine Abschussvorrichtung.
Costa Blanca: Beim Aufstellen der Feuerwerke am Samstag waren der Bürgermeister und Co. noch guter Dinge. © Rathaus Elche

Nach den wetterbedingten Unfällen am Wochenende an der Küste findet Elches Feuernacht „Nit de l´Albà“ nun erst heute Abend statt.

Elche - Lediglich ein sehr heißer Samstag war an der Costa Blanca befürchtet worden. Das allein wäre kein Problem für die Feuernacht „Nit de l´Albà“ von Elche gewesen. Schließlich würde das Feuerwerk-Spektakel in der Palmenstadt von Spanien erst tief in der Nacht starten. Doch es kam anders. Kurz vor Beginn sagte das Rathaus die große Pyro-Show ab. Die Befürchtung: Der starke Wind könnte die Raketen ablenken und für große Unfall-Gefahr sorgen. Aus Vorsicht vor möglichen Verletzungen von Besuchern oder Bränden im Palmenpark - und vor dem Hintergrund der Tragödie auf dem Medusa-Festival bei Valencia - blieben Elches Raketen daher am Boden. Aber: Sie sollen am Montag, 15. August, starten.

Costa Blanca: Starker Wind verhindert Feuerwerk-Spektakel

Der tödliche Unfall auf dem Medusa-Festival in der Nacht zum Samstag war zwar der schwerste, aber nicht einzige Zwischenfall, für den der starke Wind an der Küste von Valencia gesorgt hatte. Nach den heißen Böen von über 100 Kilometer pro Stunde sagte auch Torrevieja am Samstag sein Crazy Urban Festival wegen möglicher Gefahren ab. Und auch tief im Hinterland wurden Risiken befürchtet. In Villena mussten 5000 Besucher das Gelände des Festivals Rabolagartija verlassen. In Elche blieb bis zum Abend ungeklärt, ob das Spektakel „Nit de l‘Albà“ steigen würde. Altea im Norden der Costa Blanca ließ sich nicht beirren und das spektakuläre Feuerwerk am Strand stattfinden.

Dass Elche mit der Entscheidung so lange wartete, hatte auch mit dem außergewöhnlichem Aufwand zu tun, den die Stadt für die „Nit de l‘Albà“ 2022 betrieben hatte. Denn die famose Feuerwerks-Nacht war erst kürzlich zum Fest von nationalem Interesse erklärt worden. Um das sowieso grandiose Spektakel nochmals zu toppen, zahlte die Stadt den Feuerwerksmeistern Ferrández von der Costa Blanca nun mehr als doppelt soviel als etwa 2019. Damals hatte Elches Fest für die Virgen de la Asunción zuletzt stattgefunden, bevor das Coronavirus die lange Fiesta-Pause einleitete, die gerade in der feierfreudigen Palmenstadt für Tristesse und Verluste im Fiesta-Sektor sorgen sollte.

6000 Kilo Feuerwerkskörper: Bedenken kein Wunder

Doch anders als in Corona-Zeiten muss Elche nicht lange auf das Nachholen der „Nit de l‘Albà“ warten. Schon am Montag, 15. August, - also direkt am Feiertag der Himmelfahrts-Jungfrau - soll das Feuerwerk-Spektakel in der Palmenstadt die Nacht zum „Tagesanbruch“ (albà) machen. 6000 Kilo Feuerwerkskörper stehen bereit, um über 500 leuchtende Palmen am Himmel erwachsen zu lassen. Von 22 Punkten der Stadt, so vielen wie nie zuvor, lassen die spanischen Feuerwerkskünstler Ferrández die Raketen starten, die ab 23 Uhr ganz Elche mit „Farbe, Klang und Pulvergeruch“ erfüllen sollen. Getoppt wird aber alles nochmals von der „Palmera de la Virgen“.

Die „Palme der Jungfrau“ ist die absolute Krönung von Elches Feuernacht. Nachdem kurz vor Mitternacht alle Lichter und Feuerwerke erloschen sind, richten sich um 24 Uhr alle Blicke auf die Basilika Santa María, in dem tags zuvor das Weltkulturerbe „Misteri d‘Elx“ Marias Himmelfahrt inszenierte. Vom Turm der Basilika schießen 1300 Raketen in den Nachthimmel und bringen eine 300 Meter hohe, 700 Meter breite Feuerpalme hervor. 25 Sekunden lang soll sie 2022 erstrahlen, also einige Momente länger als zuvor. Doch bei so vielen Feuerwerken sind die ernsten Bedenken angesichts des starken Windes kein Wunder.

Bloß keine Unfälle: „Tagesanbruch“ am 15. August

Denn schließlich ist die Stadt bei seinen Fiestas mit tausenden Besuchern gefüllt. Nach der langen Corona-Auszeit feiert Elche 2022 eine große Rückkehr seines Ortsfests für die Virgen de la Asunción, mit Events bis in die Morgenstunden. Allerdings steigt damit auch das Risiko, gerade bei den zahlreichen Akten mit Feuerwerken. Geht etwas schief, können schnell Menschen Verletzungen davontragen. Und auch der zum Weltkulutrerbe erklärte Park der Palmenstadt, über den sich der Turm der Basilika erhebt, könnte im Falle eines Unfalls bei der Pyro-Show Feuer fangen und schwere Schäden davontragen.

Über einer Stadt in der Nacht explodiert ein riesiges Feuerwerk.
Mega-Feuerwerk an Costa Blanca: Am 13. August feuert Elche seine himmlische Palme ab. © Salva González / Visitelche

Hinzu kommt der nächtliche Akt der carretillas, also Feuerwerksraketen, die über den Boden flitzen und besonders mutige (oder lebensmüde) Besucher zum Drüberspringen verleiten. Auch dieser Brauch, der in den Stunden nach der „Palmera de la Virgen“ auf einem geschützten Gelände stattfindet, muss hundertprozentig abgesichert sein. Nach dem windigen Samstag jedoch, das versichert die Palmenstadt nun, stehe der „Nit de l‘Albà“ nichts mehr im Wege, sodass die Nacht vom 15. zum 16. August zum donnernden „Tagesanbruch“ werden kann.

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