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Costa Blanca: Tourist bei Stiertreiben in Pedreguer getötet - Zwei weitere Tote bei Valencia

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Von: Judith Finsterbusch, Susanne Eckert

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Sechs schwarze Stiere stehen nebeneinander auf engem Raum.
Stiertreiben an Costa Blanca: Für die Spektakel werden die Stiere gezielt gezüchtet und ausgewählt. © Ángel García

Bei einem Stiertreiben an der Costa Blanca wurde ein Tourist tödlich verletzt, zwei weitere Menschen starben nach ähnlichen Veranstaltungen bei Valencia. Wie man im Spanien-Urlaub Unfällen bei Stiertreiben vorbeugt.

Update, 20. Juli: Die Region Valencia meldet zwei weitere Tote nach Stiertreiben. Am Dienstag, 19. Juli, starben zwei Teilnehmer der sogenannten „bous al carrer“ in Meliana und Picassent nördlich der Costa Blanca. Damit erhöht sich die Zahl der Todesopfer auf drei in nur 24 Stunden. In Picassent starb am Dienstag ein 56-jähriger Mann aus Albacete, der in der Vorwoche von einer Kuh schwer verletzt worden war und seitdem auf der Intensivstation im Krankenhaus La Fe in Valencia behandelt wurde. Bei dem zweiten Toten handelt es sich um einen 50-Jährigen aus Meliana, der am Samstag von einem Stier auf die Hörner genommen worden war.

Erstmeldung, 19. Juli: Pedreguer – Am Sonntag ist ein französischer Tourist an Spaniens Costa Blanca gestorben, der am 9. Juli bei den Stiertreiben Bous al Carrer in Pedreguer schwer verletzt worden war. Der 64-Jährige stand im Gefahrenbereich, war sich aber der Gefahr nicht bewusst und unaufmerksam, als ein Stier ihn auf die Hörner nahm und in die Luft schleuderte. Beim Aufprall auf den Boden erlitt der Tourist schwere Kopfverletzungen und zudem trampelte der Stier auf ihm herum, bevor Helfer das Opfer aus der Gefahrenzone ziehen konnten.

Stiertreiben an der Costa Blanca: Mehrere Tote zu beklagen

Eine Ambulanz brachte den schwer verletzten Touristen ins Krankenhaus, wo er tagelang im Koma auf der Intensivstation lag. Seine Familie reiste aus Frankreich an, um an der Costa Blanca an seiner Seite zu sein. Zunächst hatten die Ärzte noch etwas Hoffnung, doch sie zerschlug sich nach und nach und schließlich starb er. Das Stiertreiben hatte ihm in seinem Spanien-Urlaub das Leben gekostet.

Es handelt sich nicht um den ersten tödlichen Unfall bei den Stiertreiben in Pedreguer an der Costa Blanca. Es gab schon mehrere Tote. 2015 filmte ein 44-jähriger Tourist einen Stier mit dem Handy und ließ ihn dabei so nah kommen, dass das Tier ihn schließlich erwischte. Seine Kinder waren dabei Zeugen. Ein Jahr später starb ein 29-jähriger Valencianer, weil er ein junges Mädchen aus der Gefahrenzone brachte. Schließlich erwischte der Stier diesen Retter und durchbohrte dabei Lunge und Magen. Schwere Verletzungen sind häufig, so wurde am Sonntag ein 17-Jähriger bei einem Stiertreiben in Pedreguer schlimm erwischt. Er ist aber auf dem Weg der Besserung.

Stiertreiben nicht unterschätzen: So einige Opfer an der Costa Blanca

Das Problem: Viele Menschen - und gerade Ausländer - unterschätzen die Gefahr, die von einem Stier oder sogar von einer kleinen Kuh ausgeht. In Benissa überquerte eine Frau mit schweren Einkaufstaschen einfach eine Straße, auf der Stiertreiben stattfanden, und wurde erwischt. In La Xara wollte eine Tierfreundin den armen Stier streicheln und Jugendliche konnten sie gerade noch im letzten Moment von dem Tier wegziehen. Auch bei den berühmten Stiertreiben bei den Sanfermines in Pamplona oder bei den umstrittenen Stiertreiben ins Meer in Dénia sind besonders häufig Touristen unter den Opfern. Stiere sind allgemein keine ungefährlichen Tiere, auch auf Bauernhöfen passieren mit ihnen Unfälle. Und die Rinder, die für Stiertreiben und -kämpfe genutzt werden, werden an der Costa Blanca und in ganz Spanien speziell dafür gezüchtet und ausgewählt. Deshalb muss man bei einem Stiertreiben bestimmte Regeln einhalten, die hier jedes Kind kennt:

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