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Strände an Costa Blanca voll mit Algen: Nächtliche Reinigung nötig

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Von: Stefan Wieczorek

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Ein Berg aus Algen erhebt sich vor einer Wasserwelle.
Die vielen Algen nerven Besucher der Strände an der Costa Blanca. © Ángel García

Große Mengen Algen und Neptungräser spülte das Meer zuletzt an die Strände in Alicantes Süden. Für die Hochsaison müssen die Gemeinden derzeit hart schuften.

Elche – So viele Algen wie dieses Jahr habe es hier am Strand noch nie gegeben. Das meinten nicht wenige Bewohner von Arenales del Sol zuletzt, immer ungeduldiger werdend. Denn zwar ist an Spaniens Mittelmeerküste bekannt, dass die Posidonia-Gräser eher ein positiver Indikator für den Zustand des Meeres sind. Aber sie sind – wenn man einfach nur als Sonnenanbeter im Sommer die Playas der Costa Blanca genießen will – eben auch irgendwie lästig. Das wissen die Gemeinden und griffen daher zuletzt sogar zu mehrere nächtlichen Reinigungs-Aktionen.

Costa Blanca: Strände voller Algen - Nächtliche Reinigung

Immer lauter war die Kritik an der Stadt – die in Arenales sowieso traditionell den Schwarzen Peter für Missstände erhält – wegen des Zulassens der dunklen Algenhügel in der ersten Küstenlinie der Costa Blanca geworden. Doch das Rathaus Elche packte Ende Mai richtig an und entfernte sogar in intensiven nächtlichen Reinigungs-Maßnahmen die Berge aus Algen und Neptungräsern. Tatsache sei, erklärte die Stadt im Rahmen der Tag-und-Nacht-Aktionen, dass es sich um eine der größten Posidonia-Mengen der letzten Jahrzehnte an Elches Stränden handelte.

Insgesamt 200 Kubikmeter Algen und Neptungräser mussten die Bagger allein in Arenales del Sol in diesen Tagen beseitigen. Der Grund für die Schwemme der Reste aus dem Meer sei das regnerische Wetter des bisherigen Jahres, erklärte in diesen Tagen Elches Reinigungsstadtrat Héctor Díez (PSOE). Die vielen Gewitter hätten die vielen Pflanzenreste an die städtische Sandküste gespült. Ähnlich erlebt es derzeit Elches Nachbar Santa Pola. Hier sammelten die Reinigungsteams allein seit April so viele Algen und Gräser an den Stränden ein, wie im gesamten vergangenen Jahr.

Reinigung wie in Hochsaison: Weiter Trümmer am Strand

In Elche ließ der Stadtrat aus dem Grund kurzerhand im Bereich Strandreinigung die Hochsaison früher beginnen. Schon ab 9. Mai waren die Fachkräfte im Küstenort der Costa Blanca im Einsatz wie ansonsten nur vom 1. Juni bis 30. September. Das Reinigungsunternehmen UTE Elche stellt dafür 15 Teams mit vier Baggern, drei Reinigungsmaschinen, zwei Lastwagen plus die Traktorflotte zum Sieben des Sandes zur Verfügung. Doch mit den beseitigten Algen und Gräsern ist die Sonnenanbetergemeinde von Arenales noch nicht besänftigt.

Denn ein unglückseliges Stück der tollen Dünen-Playa im Süden der Costa Blanca ist weiterhin mit jeder Menge unnatürlicher Elemente bedeckt. Aus Metall und Beton – Reste des vor einigen Monaten abgerissenen Strandhotels von Arenales del Sol. Neben den Haufen aus Brocken klafft zudem ein gewaltiges Loch im Sand, in dem sich jede Menge Regenwasser gesammelt hat: Der Rest des alten Hotelkellers. Die Stadt Elche arbeitet zwar unter anderem mit Aufsehen erregenden Sand-Aufschüttungen daran, den Strandabschnitt so bald wie möglich zu regenerieren.

Strand und Dünen und Meer und Urlauber in Spanien.
Dünen von Arenales del Sol: Bedroht durch Bebauung, Vermüllung und rücksichtslosen Tourismus. © Stefan Wieczorek

Aber ob das 6.000-Quadratmeter-Stück voller scharfer und schwerer Abfall-Elemente wirklich schon zur Hochsaison 2022 dem Namen „Arenales“ (Sandgegend) wieder alle Ehre macht, erscheint angesichts der doch sehr unfertig wirkenden Baustelle äußerst fraglich. Zum Thema: Die mit Blauer Flagge ausgezeichneten Strände der Costa Blanca im Jahr 2022.

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