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Bakterien im Wasser: Kann man an Jáveas Arenal-Strand noch baden?

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Von: Susanne Eckert

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Leute sonnen sich unter Palmen am Sandstrand.
Das Meer am Arenal-Strand ist durch Wasser aus der Kläranlage verunreinigt. © Ángel García

An Jáveas Arenal-Strand tritt durch ein Rohrleck geklärtes Abwasser aus. Umweltschützer und Rathaus streiten, ob man dort baden sollte.

Jávea - Jávea ist ja bekannt für seine schönen Strände und Buchten. Doch unter den Badegästen an Jáveas Arenal-Strand herrscht Unsicherheit, seit Ecologistas en Acción Marina Alta am Sonntag dort demonstriert hat. Der Grund: Die Umweltschutzgruppe meint, dass das geklärte Abwasser, das dort unter dem Meeresspiegel aus einem kaputten Rohr strömt, nicht so unbedenklich ist, wie der Betreiber der Kläranlage behauptet. Auf den Schildern stand: „Es ist kein Jacuzzi, sondern ein kaputtes Abwasserrohr“ und „Es ist nicht gesund, sich hier im Meer zu baden“. Um das zu belegen, legten die Umweltschützer eine Studie derselben Firma Epsar vor, die die Kläranlage betreibt und noch vor Kurzem behauptete, das Baden sei unbedenklich. In der Studie wird aber erwähnt, dass das Wasser, das 30 Meter vor dem Arenal aus einem Schlitz im Rohr strömt, mit der Enterokokken-Bakterie belastet ist. Die kann bei Menschen mit schwachem Immunsystem Infektionen auslösen. Und es gibt auch viel mehr E-Coli-Bakterien als anderswo in Jávea an der Costa Blanca und auch die können verschiedene Krankheiten auslösen. Deshalb fordert Ecologistas en Acción, dass der Strand in Spanien für Badegäste gesperrt wird und hat den Fall beim Gericht in Dénia angezeigt.

Jávea an der Costa Blanca: Rathaus sagt, Baden am Arenal sei kein Risiko

Jáveas Strandstadtrat Toni Miragall sagte dazu, das Rathaus habe selbst am 1. Juni das Wasser analysiert und die Zahl der Bakterien liege innerhalb der normalen Werte. Es sei deshalb kein Risiko, zu baden. „Die Zahlen sind gut und die gesetzlichen Anforderungen an Badewasser erfüllt.“ Die Zahl der erlaubten Bakterien hänge vom Zweck ab und sei in dem Fall innerhalb des gesetzlichen Rahmens. Man werde den Strand deshalb nicht schließen. „Auch die Experten des Landes Valencia im Amt für Wasserqualität meinten, dass kein Gesundheitsrisiko für die Badegäste existiert.“ Das austretende Wasser sei zwar brauner als das Meerwasser, doch das komme nicht von Fäkalien. „Seit das Leck im Rohr entdeckt wurde, wird das Wasser in der Kläranlage noch mehr gereinigt und kontrolliert als vorher.“

Baden am Arenal in Jávea: Abwasserleck wird bald repariert

Das Hauptrohr, das Jáveas geklärtes Abwasser weit vor der Küste ins Meer leitet, leckt schon seit einem Unwetter Ende April. Die fast 174.000 Euro schwere Reparatur am Arenal-Strand soll in den nächsten Tagen beginnen und vor Juli beendet sein. Die Arbeiter werden zwei Rohrstücke, die etwas auseinanderklaffen, wieder verbinden, das Rohr im Meeresgrund vergraben und befestigen. Dann können die Badegäste im spanischen Jávea an der Costa Blanca wieder völlig beruhigt das Wasser am Arenal-Strand genießen. Viele Nutzer dieses touristischen Strandes sind sowieso schon sauer, weil dort erst kürzlich sieben Modelokale geschlossen wurden. Glücklicherweise kann man ja zum Baden inzwischen an die benachbarte Primer-Montañar-Küste ausweichen, wo bald drei Strandbars aufgestellt werden.

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