1. Costa Nachrichten
  2. Costa Blanca

Strand an Costa Blanca: Wind weht Sand weg - „Fata Morgana“ in La Marina

Erstellt:

Von: Stefan Wieczorek

Kommentare

Eine Reihe Häuser stehen am Strand, auf dem ein Mensch spaziert.
Der Strand von La Marina leidet seit Jahren an Erosion. © Ángel García

Die heftige Erosion beeinträchtigt in Siedlungen an Spaniens Küste das Wohnen und den Tourismus. Bewohner von La Marina fordern Lösungen.

Elche – Gut ins Jahr gerutscht ist offenbar die Küste der Stadt Elche in Spanien. Relativ gut schaut in La Marina der Strand aus. Oder besser gesagt: Er sieht zur Abwechslung wie ein Strand aus. Im Sommer war das anders. Fast der ganze Sand der Playa im Süden der Costa Blanca war abgetragen, die Wellen krachten nur so gegen die Fassaden der Häuser der Siedlung. Nun, im Winter Anfang des Jahres 2023, ist auf dem meterbreiten Stück das Spazieren möglich – immerhin! Doch das soll bloß nicht ablenken von den grundsätzlichen Problemen, mahnt der Verein der Anwohner, Pinomar. Sobald sich der Wind dreht - um das zu wissen, muss man kein Experte sein - ist der nächste Schlag für den von Erosion so getroffenen Strand schließlich vorprogrammiert.

Strand an Costa Blanca: Wind weht Sand weg, Meer beschädigt Häuser

Lösungen gegen den massiven Schwund vom Sand müssen am Strand der Costa Blanca her, bevor die Erosion auch dieses Jahr zu Schäden an den Häusern führt und das Wohnen sowie den Sommer-Tourismus beeinträchtigt. Als „Fata Morgana“ bezeichnet der Verein Pinomar in der Zeitung „Información“ die aktuelle, vermeintlich verbesserte Situation vom Strand. „Wenn der Wind sich dreht, schaut es so aus, als käme der Sand zurück“, erläutert die Anwohnervorsitzende Isa Valentín, „aber in der Tat ist die Menge an Sand die selbe, oder sogar geringer als zuvor.“ In der Regel wehe an den Stränden der spanischen Palmenstadt Elche der Levante, also der Ostwind. „Und dieser ist es, der uns den Sand wegweht.“

Dieser natürliche Prozess sei kein Problem, falls Sedimente aus dem Fluss den Strand neu befestigten. „Aber das passiert nicht, weil der Segura ein toter Fluss ist und nichts an die Mündung spült.“ Vor einigen Tagen protestierte Isa Valentín in Madrid mit ähnlich betroffenen Anwohner-Kollektiven - dazu gehört die Siedlung Playa Babilonia im Süden der Costa Blanca - für ein wirklich effektives Schutzgesetz für Spaniens Küste (Ley de Costas). Dabei geht es nicht nur um steigende Bedrohung durch den Klimawandel, sondern auch fehlerhafte Konstruktionen am Meer sollen korrigiert werden. Hafenmauern wie an der Segura-Mündung in Guardamar oder an Santa Polas Stränden führten zur Erosion und letztendlich zu Schäden an den Häusern.

Natur nicht allein lassen: Investitionen nur für Private

Eine Lösung sei nicht einfach, gibt die Sprecherin der Bewohner der Siedlung an der Küste zu, „doch es gibt Palliativmaßnahmen, die man studieren kann.“ Kritik übt Isa Valentín allerdings an den für die Strände zuständigen, staatlichen Verwaltungen. Das zu Spaniens Umweltministerium gehörende Küstenamt wolle, „dass die Natur ihre Arbeit tut“, agiere jedoch nur im Sinne von privaten Häfen und Unternehmen, „während es für jungfräuliche Strände wie den unseren null Investitionen gibt.“ Seit anderthalb Jahren hätten die Anwohner versucht, mit dem Küstenamt einen Termin zu finden, um gemeinsam den Schwund vom Sand an der Costa Blanca anzugehen, bisher ohne jedes Ergebnis.

Auch interessant

Kommentare