Sommer, Sonne, Strandbar: So geht Urlaub an der Costa Blanca

Sommer auf Spanisch: Wie das Leben unter der Sonne an den Strandbars der Costa Blanca funktioniert. Vier Chiringuitos im Test.
Dénia - Die Costa Blanca ist ein Synonym für Strand. Sie säumen etwa die Städte Alicante, Benidorm und Dénia. Herrliche Buchten mit türkisblauem Wasser sind auch keine Seltenheit, zum Verweilen im Urlaub laden zum Beispiel die Cala Moraig, Pinets oder Fustera in Benissa und Benitachell ein. Wie viele andere in Spanien hat fast jeder dieser Strände einen Chiringuito. Chring- was? Chiringuito heißt Strandbar. Wobei das dem Wort nicht komplett gerecht wird. Es bezeichnet zwar Bars in Strandnähe, aber da schwingt auch eine Stimmung mit, die es so in Deutschland nicht gibt. Chiringuitos werden meist nur im Sommer von Mai bis September betrieben. Es ist eher ein Sammelbegriff. Die einzelnen Lokale unterscheiden sich in Größe, Angebot, Publikum und Ambiente. In der Regel gibt es eine Speisekarte mit vielen Optionen. Die CBN hat vier Strandbars genauer unter die Lupe genommen. Vorab allerdings ein Tipp. Viele Chiringuitos haben Paella auf der Karte. Die muss meistens einen Tag vorher bestellt werden. Wer die Esskultur mit diesem traditionellen Gericht genießen möchte, sollte seinen Besuch also planen.
Strandbar Olalà an der Costa Blanca: Sonne und Sommer so richtig genießen
Der erste Chiringuito hat den Namen Olalà. Er befindet sich an der Bucht Baladrar zwischen Moraira und Calp, an Benissas Küste. Dort ist er nicht unmittelbar am Strand, aber daneben. Dadurch, dass er höher liegt, ist Meerblick garantiert. Die Plätze mit der besten Aussicht sind für Gäste, die reserviert haben. Auch da zahlt es sich aus, den Besuch der Strandbar zu planen, auch wenn es der wohlverdiente Urlaub an der Costa Blanca ist. Wobei das natürlich der ruhigen, aufgelockerten und spontanen Atmosphäre einen Dämpfer gibt.
Die Strandbar ist verhältnismäßig groß, etwa 50 bis 60 Besucher finden dort Platz. Die meisten Tische sind im Schatten. Der wird bei den hinteren Plätzen von großen Kiefern gespendet. Je nach Stand der Sonne ist dort mal mehr, mal weniger Schatten. Leise läuft Musik, während sich die Gäste unterhalten. Vor allem Spanisch hört man, aber auch Niederländisch oder Englisch. Es wirkt wie ein bunter Mix aus dem Costa-Blanca-Urlaub.
Costa Blanca: In den Strandbars geht es mehr ums Lebensgefühl als um gutes Essen
Um den auf sich wirken zu lassen, hat man ausreichend Zeit, während das Essen zubereitet wird. Ganz nach dem Motto keine Eilie im Urlaub. Die Karte der Strandbar erinnert an ein Freibad. Burger, Pizza und Pommes werden in der Küche angerichtet. Die spanischen Klassiker Tapas und Paella gibt es aber auch, schließlich ist das Lokal an der Costa Blanca. Zur Auswahl stehen zudem vegane Alternativen. Das Essen ist in Ordnung. Kein Gourmetschmaus, aber auch nicht ungenießbar.
Das steht auch nicht im Mittelpunkt der Strandbar, es ist eher das Lebensgefühl. „Hakuna Matata“ kommt als Stimmung auf. Es ist auch im September warm an der Costa Blanca, doch vom Meer windet eine salzige Brise. Besucher trinken Kaffee und lesen. Der Ort lädt dazu ein, die Seele baumeln zu lassen und den Urlaub zu genießen. Alles passt in diesem Moment. Gelegentlich werden auch Veranstaltungen wie Kleiderverkauf oder Livemusik angeboten.
Strandbar Yorkos Paraiso: Entspannt den Tag an der Costa Blanca ausklingen lassen
Idyllisch liegt der Chiringuito Yorkos Paraiso am Stadtrand von Villajoyosa an der Costa Blanca. Direkt am Strand genießen die Besucher den Sommer im Schatten eines Felsens. Um 18.30 Uhr ist der Ort an diesem Tag angenehm leer, die Stimmung entspannt. Die Strandbar lädt zum Verweilen während des eines Urlaubs oder Feierabendbieres ein. Dabei vermittelt er ein Gefühl von innerer Ruhe – du bist zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Das findet auch Ivonn Henke.
Die Deutsche feiert ihren Geburtstag mit einem Essen in der Strandbar. „Wir waren vor Jahren schon mal hier im Urlaub und sind immer noch begeistert. Der Name ist Programm, wir fühlen uns wie im Paradies“, sagt sie lächelnd mit Blick zu ihrem Mann. Er nickt bestätigend. Die Musik hat die Stimmung von Sommer. Neben den relaxten Beats sind auch immer wieder Lieder mit Gesang dazwischen. Die Lautstärke ist angenehm.
Paella, Burger und Pommes: Typisches Strandbar-Essen an der Costa Blanca
Für viele Gäste scheint es der Abschluss ihres Tages am Strand zu sein. Einige kommen mit Sonnenschirm, andere noch tropfend. Vom Wasser bis zum Tresen sind es circa zehn Meter. Dort freuen sich die Menschen über ein kaltes Getränk. Es gibt viele zur Auswahl. Neben Cola, Wasser und Bier auch Cocktails. Das Essensangebot ist ähnlich zu den anderen Chringuitos an der Costa Blanca. Neben Tapas, Meeresfrüchten und Steak gibt es auch hier wieder Paella. Für weniger Experimentierfreudige werden Pommes, Pizza und Burger angeboten. Wenn es im Freibad schmeckt, dann auch in der Strandbar im Urlaub. Das Essen ist gut, gerade die Tapas. Die Bedienung weist ehrlich darauf hin, dass die Portion eher klein ist.
Gegen 19.30 Uhr breitet sich die Strandbar aus, die Tische werden weiter auf den Sand gestellt. Die Musik wird langsam poppiger. Gruppen von jungen Menschen gesellen sich dazu, es wirkt, als kommen sie, um zu bleiben und das Leben an der Costa Blanca zu feiern. Im Urlaub auch keine schlechte Sache.
Strandbars der Costa Blanca: Der Chiringuito Mojito in Dénia
Etwas außerhalb von Dénia, am Strand Les Bovetes liegt der Chiringuito Mojito. Getreu dem Namen zeichnet sich die Strandbar durch ein breites Angebot an Cocktails aus. Seit 2019 lädt die Strandbar dazu ein, im Costa-Blanca-Urlaub vorbeizuschauen. Strand wie auch Lokal sind nicht übervoll, die Geräuschkulisse ist dafür allerdings relativ hoch. Interessant ist, dass die Fische und Meeresfrüchte in einem Kühlschrank mit Glastür gelagert werden. Die Gäste können beobachten, wie die Zutaten in die Küche wandern und das fertige Essen herauskommt.
Die Gerichte sind in Ordnung, nicht Spitzenqualität, aber solide. Die Karte ähnelt denen der anderen Chiringuitos. Auch sonst hebt sich die Strandbar nicht sonderlich von anderen an den Stränden der Costa Blanca ab. Es ist zweifelsfrei schön, aber das Gefühl von Sorglosigkeit kommt nicht so sehr auf wie bei den anderen erwähnten Lokalen. Es fehlt etwas von der Idylle, die Stimmung nach Urlaub kommt nur bedingt auf.

Die Strandbar Tsunami in Altea hat einen Schwan als Maskottchen
Der vierte Chiringuito mit dem Namen Tsunami befindet sich am Hafen von Altea an der Costa Blanca. Er hat ein Maskottchen. Ein verletzter Schwan hat sich bei dem Lokal niedergelassen. Das ist eine kleine Sensation, denn in der Theorie gibt es hier gar keine Schwäne. Generell ist die Strandbar gut zum Beobachten von Vögeln geeignet, findet Tore Øvre. Der Norweger sagt: „Es ist der beste Ort. Hier sind so viele Möwen.“ Er freut sich, dass er in seinem Urlaub immer neue Vögel sieht.
Auch der Blick auf den Hafen sei perfekt, weil viele Schiffe zu entdecken seien. Øvre kommt aus dem Schwärmen nicht mehr raus: „Jedes Mal, wenn ich hier im Urlaub an der Costa Blanca bin, komme ich zwei- bis dreimal vorbei.“ Ihm gefällt auch die Nähe zum Meer. Es sind je nach Wellengang drei bis fünf Meter Entfernung zur Strandbar. An diesem Tag eher anderthalb Meter, dass Meer ist aufgewühlt. Der salzige Wind weht kräftig.
Gute Preise in der Strandbar Tsunami schonen die Urlaubskasse
Der Schwan lässt sich davon nicht beirren und putzt sich in einem kleinen Bach. Später sitzt er neben Liegestühlen, die am Strand stehen. In denen sitzt Marina Polo mit Freunden. „Ich wohne eine Stunde entfernt, bin aber für die hübsche Aussicht hergekommen. Wie sich das Grün des Berges mit dem türkisblauen Wasser mischt, ist beeindruckend“, sagt sie. Dazu seien die weißen Steine mal etwas Abwechselung zum gelben Sand der Costa Blanca. Die Auslastung der Strandbar ist angenehm, es ist nicht zu voll. Leise läuft englische Musik aus den Charts. Auch hier ist ein Potpourri aus unterschiedlichen Sprachen präsent. Die Besucher sprechen Niederländisch, Norwegisch und Spanisch. Es herrscht diese entspannte Atmosphäre, die zum Beispiel auch in zwei preisgekrönten Chiringuitos in Cartagena zu finden ist.
Auffällig im Vergleich zu anderen Strandbars ist, dass die Preise niedriger sind. Ein Smoothie kostet beispielsweise 4,80 statt sechs Euro. Die Karte erinnert einmal mehr an ein Freibad. Aber auch hier gibt es Tapas, allerdings eingeschränkter als bei den anderen Läden. Die Getränke, die angeboten werden, sind vielfältig. Von Kaffee über Softdrinks bis hin zu Cocktails finden Besucher einiges. Viele genießen ihr Feierabendbier. Unter anderem Rennradfahrer, die eine Pause machen von ihrer Tour an der Costa Blanca machen, aber auch Marina Polo die hier Urlaub macht.

Entspannt und cool: Warum Strandbars im Urlaub an der Costa Blanca nicht fehlen dürfen
Der Engländerin gefällt das Konzept Chiringuito sehr gut. „Die Getränke sind lecker. Es fühlt sich entspannt, frisch und cool an, hier zu sein“, erklärt sie lächelnd. Damit greift sie die Stimmung von Chiringuitos auf. Am Anfang mögen sie wie normale Strandbars wirken. Nach etwas Zeit stellt sich allerdings eine innere Ruhe ein, die einem Urlaub gut tut. Alles ist in dem Moment so wie es sein soll. Selbst wenn die Bedienung langsam oder das Essen etwas fad ist. Chiringuitos an der Costa Blanca sind einen Besuch wert. Gerade, wenn man ihnen die Zeit gibt, um selbst anzukommen.