Strand mit neuer Dünen-Landschaft: Abriss macht Weg frei

Im Urlaubsort Arenales del Sol in Spanien läuft nun nach der Beseitigung einer ewigen Ruine die Regenerierung der natürlichen Küste.
Elche – Wenn das Jahr 2022 einen Ort der Costa Blanca gänzlich verwandelt hat, ist es die Stelle des früheren Hotels von Arenales del Sol. Man mag es kaum glauben: Nach dem aufsehenerregenden Abriss im Sommer ist aus dem tristen Punkt mit der ewigen, unansehnlichen Ruine im Urlaubsort eine attraktive, neue Playa geworden. Das Stück soll jetzt im Stile der Dünen-Strände der Sandgegend an Spaniens Mittelmeerküste weiter gedeihen. Wenn das kein Ansporn für den Beginn des neuen Jahres ist!
Costa Blanca: Urlaubsort mit neuen Dünen - nach Hotel-Abriss am Strand
Denn damit gelang es den handelnden Verwaltungen, die endlos scheinenden juristisch-administrativen Auseinandersetzungen rund um das Hotel mit einer Lösung zu beenden. Einer Lösung, die nicht allen im Urlaubsort schmeckt – ein Teil der Bewohner von Arenales del Sol hätte sich die Restaurierung des Gasthauses gewünscht – aber eben endlich Neues bringt. Neues, das einerseits dem Tourismus an Spaniens Küste entgegenkommt: War doch das immer maroder werdende Gebäudeskelett am Strand eher ein Schreck als Magnet für Besucher, das nunmehr durch ein neues Stück Strand im Süden der Costa Blanca ersetzt wurde.
Vor allem aber darf sich die Umwelt freuen. Jeder gewonnene Meter Sand, darauf weisen Küsten-Ökologen immer wieder hin, ist für die Dünen-Landschaft von großer Bedeutung. Ein einmaliges, aber auch leicht zu zerstörendes natürliches System ist jenes, das das Meer, der Wind und der Sand mit der mediterranen Flora und Fauna verknüpft. Gerade der Ort Arenales (übersetzt Sandlandschaft) wurde mit seiner ausschweifenden Bebauung zur großen Belastung für die Dünen. Nun sollen in einer nächsten Phase der Strandvergrößerung mehrere heimische Arten eingeführt werden.
Endlich Dialog mit der Umwelt: Besuchern die Grenzen aufzeigen
Zugleich ist der Ausbau der Promenade um 100 Meter angekündigt, und die hat endlich auch mal die Umwelt im Blick: Mit einer Kombination aus durchlöcherten Beton und Holzstrukturen sollen die natürlichen Prozesse aufrechterhalten werden. 63.000 Euro hält das spanische Umweltministerium für diesen Schritt bereit. Für die bereits vollzogene Errichtung des neuen Strandes zahlte Madrid 103.000 Euro. Bürgermeister Carlos González (PSOE) lobte die „vorbildliche“ Umweltmaßnahme, die die Natur und die Stadtelemente – anders als viele Jahre zuvor – endlich nicht als absolute Gegensätze begreife.
Vielmehr wirkten Natur und Stadt hier als Einheiten, die einander ergänzen könnten. Sandige Nachhaltigkeit betreibt Spaniens Regierung in Arenales und Umgebung übrigens mit einem weiteren laufenden Projekt. Für 700.000 Euro werden die Dünen ab El Altet (im Norden von Arenales) bis Carabassí (im Süden) geschützt und regeneriert. Die seit Sommer dauernde Aktion soll Anfang 2023 abgeschlossen sein. Versehen werden die Dünen mit schützenden Elementen, die den Sandhügeln beim Wachsen helfen und zudem rücksichtslosen Besuchern die Grenzen aufzeigen
Auch die Holzstege über die Sandberge – eine der Attraktionen von Arenales del Sol und der Umgebung des Urlaubsorts – werden erneuert und am Stück Carabassí durch einen ganz neuen ergänzt. Fazit zum Jahreswechsel: Veränderung ist tatsächlich möglich, wenn man mit Geduld und Zielstrebigkeit darauf hinarbeitet - und den Mut hat, lästige Ruinen zu beseitigen.