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Viele Einwanderer und Flüchtlinge 2022 an der Costa Blanca

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Von: Stefan Wieczorek

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Ein Mann, eine Frau mit Maske beugen sich in einer Gruppe zu einem Mädchen mit geflochtenen Zöpfen.
Aufnahme an Spaniens Küste: Valencia Landeschef Ximo Puig begegnete Ukraine-Geflüchteten. © Landesregierung Valencia

Die für Migranten zuständige Stelle in Orihuela betreute dieses Jahr 37 Prozent mehr Menschen. Der Hauptgrund ist der Ukraine-Krieg, doch insgesamt wurden 45 Nationen gezählt.

Orihuela – Es sind bereits mehrere Jahre hintereinander, die in besonderer Weise durch Migrationsbewegungen gezeichnet sind. 2022 war das auch so, doch auf eine Weise, die vor einem Jahr noch keiner für möglich gehalten hätte. Aus einem Land im Osten strömten massenweise Menschen in den Westen, auf der Flucht vor einem Krieg in Europa. Russlands Krieg in der Ukraine hat auch die Costa Blanca im Jahr 2022 stark geprägt – und dabei vor allem den Süden. Das zeigen nicht zuletzt Zahlen des für Einwanderer zuständigen Amtes: Pangea ist der Name eines Netzwerks des Landes Valencia, das die Hilfe für betroffene Menschen mit den jeweiligen Gemeinden koordiniert. Daher haben die meisten Rathäuser auch der Costa Blanca eine solche Anlaufstelle für Ausländer, die in Spanien neu sind und im sozialen, behördlichen oder medizinischen Bereich Hilfestellung benötigen.

Costa Blanca: Viele Einwanderer und Ausländer, die Hilfe brauchen

In Orihuela sei die Zahl der betreuten Migranten dieses Jahr deutlich gestiegen, meldet die örtliche Pangea-Abteilung. 782 ausländische Frauen und Männer waren 2022 auf die Dienste der Stelle im Süden der Costa Blanca angewiesen, 37 Prozent mehr als die 561 vor einem Jahr. 140 aus der Ukraine geflohenen Familien helfe man, erklärte zum Welttag der Migranten am 18. Dezember der Migrationsstadtrat, Ángel Luis Muñoz, weshalb der Krieg in Osteuropa der Hauptgrund für den starken Anstieg der Pangea-Zahl im Jahr 2022 sei. Bisher hat Spanien nach Russlands Einmarsch weit über 150000 Menschen aus der Ukraine aufgenommen, die vom Innenministerium eine Sondergenehmigung zum Aufenthalt und – wenn es Erwachsene sind – zum Arbeiten erhielten. Auch die ukrainischen Führerscheine werden vorerst anerkannt.

65,5 Prozent der Aufgenommenen aus der Ukraine sind Frauen, 36 Prozent Minderjährige. Die Region Valencia führt, auch dank des Hotspots Torrevieja, mit 35.000 beherbergten Ukrainern Spaniens Ranking an. Doch längst nicht nur der Ukraine-Krieg treibt Menschen zur Flucht und Migration nach Spanien. Und was die Herkunft der betreuten Menschen angeht, bleibt es in der Stadt an der Mittelmeerküste ein Sammelsurium der Länder: 45 Nationen zählte die Migrantenstelle im Süden der Costa Blanca in diesem Jahr: 190 Menschen stammten aus Marokko, 158 aus der Ukraine, 97 aus Kolumbien, ferner folgten hilfsbedürftige Einwanderer aus Herkunftsländern wie Algerien, Russland, Ecuador, Bolivien, Honduras, Georgien, Mali, Venezuela und Großbritannien.

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61 Prozent der in Orihuela erfassten Migranten konnten mindestens den Abschluss der Sekundarstufe vorweisen (oder höher), die meistvertretene Altersgruppe stellten mit knapp 62 Prozent die 25- bis 45-Jährigen. Im Laufe des Jahres stellte Pangea ferner 506 Gutachten für eine soziale Eingliederung und Wohnungssuche für die Ausländer aus, was 2022 mit einem Anstieg von zehn Prozent im Vergleich zum Vorjahr einhergeht. Das Migrantenamt sah sich 2022 neben den bestehenden Hilfen dazu gezwungen, spezifisch auf die Ukraine-Geflohenen ausgelegte Dienstleistungen einzurichten, wie Stadtrat Muñoz erklärt.

„In Orihuela und Orihuela Costa wurden den Flüchtlingen Erstaufnahmen gewährleistet, Pläne zur sozialen Integration erstellt – darunter fällt auch Spanischunterricht –, Anmeldungen beim Rathaus durchgeführt, Auskünfte über Regulierungsvorgänge gegeben, Zugänge zum Gesundheits- und Schulwesen geschaffen und ökonomische Hilfen in die Wege geleitet.“ Noch ein Fakt zum Bereich Migration an der Costa Blanca: Von den 84.000 Bewohnern von Orihuela und Orihuela Costa haben 31.200, also 37 Prozent, eine andere Nationalität als die spanische.

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