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Auch in Dénia: Boutique-Hotels immer beliebter

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Von: Andrea Beckmann

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Das Hotel Maison Marineta in Dénia an der Costa Blanca.
Das Maison Marineta ist das neueste der Boutique-Hotels von Dénia. © Andrea Beckmann

Boutique-Hotels stehen für besonders guten Service und außergewöhnliches Design. Auch in Dénia sind die eher kleinen Fremdenunterkünfte im Kommen.

Dénia – Bei der Bezeichnung Boutique kommt einem wohl zunächst das französische Wort, das „kleiner Laden“ bedeutet, in den Sinn. Der Begriff hat sich aber auch längst im Hotelgewerbe etabliert. Viele Reisende ziehen Boutique-Hotels Häusern großer Ketten vor. Ihr Name ist so gewählt, weil sie sich neben ihrer geringen Größe durch Individualität und ein hohes Maß an Service auszeichnen.

Entstanden ist das Konzept Boutique-Hotel bereits in den 1980er-Jahren in großen Metropolen in den USA. Charakteristisch ist vor allem ihr individuelles und außergewöhnliches Design, das ihnen einen besonderen Charme verleiht. Auf Exklusivität wird dabei großer Wert gelegt.

Dénia verfügt bereits über mehrere Boutique-Hotels

Auch in Dénia an der Costa Blanca sind Boutique-Hotels im Kommen. Der bei Urlaubern so beliebte Küstenort an der Mittelmeerküste von Spanien verfügt mit dem Maison Marineta am Ende der Calle Marqués de Campo, dem Chamarel in der Altstadt, dem Boho Suites Dénia zwischen der Küste und dem Montgó, dem Nou Roma in Les Roques, dem MR Les Rotes in Las Rotas, dem El Raset und dem La Posada del Mar im Hafen sowie dem Villamor in Las Marinas bereits über acht Einrichtungen dieser Kategorie, weitere sind in Planung.

Kurz vor Baubeginn steht zum Beispiel ein Boutique-Hotel an der Kreuzung der Calle Colón mit der Calle Diana, für das die Stadtverwaltung bereits eine Lizenz erteilt hat. An seiner Stelle befand sich bis vor wenigen Jahren noch das Mehrfamilienhaus El Penal, das, weil baufällig, 2017 bis auf seine denkmalgeschützten Fassaden abgerissen wurde. Viel spannender aber ist das, was sich unterhalb des Geländes, auf dem das Fundament des Hotels aufgebaut wird, befindet: Archäologen legten dort bei Ausgrabungen Ende 2020 zwei islamische Wohngebäude aus dem 12. Jahrhundert mit ihren jeweiligen Patios (Innenhöfen) frei. Die beiden Wohnungen waren zu einer Zeit bewohnt, in der Dénia noch Daniya hieß und von Mauren besiedelt war. Experten wissen: Die Behausungen befanden sich im neueren Teil der Medina. Diese wurde Mitte des 12. Jahrhunderts in Richtung Süden ausgeweitet. Neuer Wohnraum wurde notwendig, weil sich immer mehr Menschen in dem Küstenort niederließen.

In der Hauptsaison werden Hotelbetten in Dénia knapp

1.000 Jahre später entsteht an eben dieser Stelle erneut neuer Wohnraum, diesmal allerdings nicht für Neuankömmlinge, die in Dénia sesshaft werden möchten, sondern, um das Angebot für die Unterbringung von Urlaubern zu erweitern. Vor allem in der Hauptsaison werden Hotelbetten in dem beliebten Touristenort knapp.

Das geschlossene El Comercio in Dénia
Im El Comercio soll ein Boutique-Hotel integriert werden. © Emilio González

Schon seit längerem im Gespräch ist auch die Umgestaltung des El Comercio in der Calle Marqués de Campo, das eine Unternehmergruppe vor drei Jahren aufkaufte, in ein Boutique-Hotel. Damit würde das ehemalige, bei ausländischen Kunden sehr beliebte Restaurant wieder zu seinen Ursprüngen zurückkehren. Das Gebäude entstand 1888 und in einer Zeit, in der Dénia sowie der Nachbarort Jávea durch die Rosinenproduktion eine wirtschaftliche Blütezeit erlebten. Das Fonda de Comercio entwickelte sich schnell zu einer gefragten Herberge. 1920 beschrieb es die Tourismusbroschüre „Levante“ als eines „der guten Hotels Dénias mit einer Garage in der Nähe und 22 Zimmern, wo sich Geschäftsreisende und einige Urlauber einquartieren“. So ganz abwegig ist es nicht, dass eine solche Aussage schon bald wieder Gültigkeit haben könnte. Doch sicher nicht für sieben Pesetas die Nacht. Dies war geschichtlichen Überlieferungen zufolge zu jener Zeit ein üblicher Preis für Übernachtungen in Dénias Herbergen – wenngleich auch „ohne Frühstück und Wein“, wie „Levante“ seinerzeit berichtete.

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