1. Costa Nachrichten
  2. Costa Blanca

Nach 36 Jahren Dénia: Österreicher ist Küstenort treu verbunden

Erstellt:

Von: Andrea Beckmann

Kommentare

Das Ehepaar Erika und Max Kranewitter in Dénias Hafen.
Das Ehepaar Erika und Max Kranewitter sind Dénia treu verbunden. © Andrea Beckmann

Obwohl gesundheitlich angeschlagen: Der Österreicher Max Kranewitter möchte aus Dénia nicht mehr weg. Seine Liebe zu dem Küstenort ist seit Jahrzehnten ungebrochen.

„Denia im Herzen und auf dem Nummernschild“. So lautete der Titel eines Artikels, den die Costa Nachrichten 1986 veröffentlichte. Der damalige Fotograf, der mit Buitre zeichnete, hatte in der Calle Marqués de Campo in Dénia an der Costa Blanca einen Mercedes SLK 300 mit österreichischem Kennzeichen entdeckt.

An sich nichts Besonderes. Autos mit ausländischen Kennzeichen waren schon damals keine Seltenheit in dem bei nordeuropäischen Touristen und Langzeiturlaubern beliebten Küstenort Dénia. Das Außergewöhnliche, das die Aufmerksamkeit des Fotografen weckte, war das Wort Denia, das jedem ins Auge stechen musste. Das stand nicht etwa auf einem an dem Wagen angebrachten Plakat, sondern prangte in großen Lettern auf dem Kfz-Kennzeichen. Es lautete: I DENIA 1, wobei das I für Innsbruck stand und der Halter Max Kranewitter mit DENIA 1 zum Ausdruck bringen wollte, dass der Ort an der Costa Blanca für ihn die absolute Nummer Eins bedeutete. Dem Fotografen sagte Kranewitter damals, in Österreich habe man die Möglichkeit, fünf Buchstaben für das Nummernschild auszuwählen. Für ihn sei es eine Herzensangelegenheit gewesen, bei der Zulassung seines neuen Wagens seiner Liebe zu Dénia auf originelle Weise Ausdruck zu verleihen.

Dénia: Selbst gesundheitliche Probleme bringen Max Kranewitter nicht aus dem Küstenort weg

Auch 36 Jahre später hat sich an dieser Liebe zu Dénia nichts geändert, versichert seine Frau Erika Kranewitter. Selbst gesundheitliche Probleme ihres Mannes, die das Ehepaar vor große Herausforderungen stellen und die mit zahlreichen Krankenhausaufenthalten verbunden sind, bei denen Max Kranewitter menschenunwürdige Zustände erlebte, würden ihn nicht davon abbringen, Dénia die Treue zu halten. „Ich kann machen, was ich will“, sagt Erika Kranewitter. „Ich bringe meinen Mann nicht von hier weg.“ Sie habe mehrfach versucht, ihn dazu zu bewegen, mit ihr nach Österreich zurückzukehren, aber davon wolle ihr Mann nichts wissen. Max Kranewitter nickt zustimmend. „Mir geht es hier gut“, sagt er leise. „In Dénia fühle ich mich wohl.“

An den Mercedes mit Denia-Kennzeichen erinnere er sich noch gut. „Das war der letzte SLK dieser Serie und den gab es in Essen“, erzählt er. Dort habe er ihn damals gekauft, in Österreich angemeldet und mit nach Spanien gebracht, wo er bereits zwei Jahre mit seiner Frau gelebt habe. „Wir waren damals nicht die einzigen Österreicher in Dénia“, blickt der Innsbrucker zurück. „In unserem Bekanntenkreis gab es Grazer und Linzer.“

Dénia: Der Küstenort gefiel Max Kranewitter auf Anhieb

Dénia habe ihm auf Anhieb gefallen. „1984 sind wir auf der Suche nach einem Haus mit unserem Wohnmobil die ganze Küste abgefahren“, erinnert sich Max Kranewitter. „Wir fuhren bis nach Alicante, doch dort gefiel uns die Wüstenlandschaft überhaupt nicht.“ In Dénias Las Marinas seien sie auf Deutsch angesprochen worden. „Man fragte uns, ob wir auf der Suche nach einem Haus seien“, erinnert sich Max Kranewitter. „Das erste, das wir uns ansahen, haben wir gekauft.“

Fragt man den Österreicher, was ihn an Dénia fesselt, sagt er lächelnd: „Es ist ein Gefühl, das sich schwer beschreiben lässt.“ Für einige Zeit hätten sie der Costa Blanca den Rücken gekehrt, um sich bei Cannes niederzulassen. „Wir wollten es mit dem Auto näher bis Innsbruck haben, weil meine Frau in kein Flugzeug steigt“, erzählt Max Kranewitter. Doch lange hielt es das Ehepaar nicht in Frankreich. Schon nach wenigen Jahren kamen sie nach Dénia zurück. Der Küstenort ist nun mal ihre Nummer Eins.

Auch interessant

Kommentare