Kreative Gastronomie von Dénia: Tapas, Restaurants und kulinarische Traditionen der Stadt

Kulinarische Vielfalt und Reichtum - dafür ist die Gastronomie in Dénia bekannt und ausgezeichnet. Zu Besuch in zwei Tapas-Meilen der Stadt, die gleichwohl bei Touristen als auch Einheimischen sehr beliebt sind.
Dénia - Dem Netzwerk der gastronomischen Kreativstädte gehören zur Zeit 26 Städte weltweit an – eine davon ist Dénia an der Costa Blanca. Sie erhielt die UNESCO Auszeichnung im Dezember 2015. Die UNESCO gründete im Jahr 2004 die Plattform Red de Ciudades Creativas, untergliedert in sieben verschiedene Bereiche: Kunsthandwerk und Volkskunst, Design, Musik, Literatur, Kino, digitale Kunst und Gastronomie. Die Auszeichnung als Stadt der kreativen Gatronomie ist dabei an unterschiedliche Bedingungen geknüpft, wie etwa die Teilnahme an nachhaltigen Projekten, die Gastronomie, Landwirtschaft und die Nutzung regionaler Produkte fördern.
Gastronomie in Dénia: Kulinarische Traditionen im Gastromarkt Els Magazinos
Ein Paradebeispiel für ein solches Projekt in Spanien befindet sich in Dénia unterhalb der Burg, ein wenig versteckt in einer Seitengasse und trägt den Namen Els Magazinos. Das kleine Sträßchen in der Carrer del Pont im ehemaligen Seemannsviertel Baix la Mar beherbergt einen Gastromarkt mit über 20 Ständen, Restaurants und Tapas-Bars. Es sind Lokale, die versuchen, unter dem Leitfaden „Die Vergangenheit nutzen, um Zukunft aufzubauen“ kulinarische Traditionen ihrer Regionen zu wahren und diese auf kreative Weise zu präsentieren. Ein Spaziergang vorbei an den verschiedenen Ständen gleicht einer kulinarischen Weltreise. Alle Arten von Gerichten und Geschmacksrichtungen sind dort vertreten. Also definitiv ein Vorzeigeprojekt an der Costa Blanca für eine Stadt der kreativen Gastronomie.
Els Magazinos wurde im April 2019 eröffnet. Das erste Jahr lief hervorragend an, dann kam ein enormer Rückschlag durch die Corona-Pandemie. Doch die Zeit des Lockdowns scheint in Dénia längst vergessen. „Von Corona merkt man diesen Sommer nicht mehr viel“, erzählt Javier Velasquez, Mitarbeiter des italienischen Restaurants Santa Pasta. „Es kommen wieder mehr Menschen, in diesem Jahr besonders viele Touristen.“ Insbesondere bei Deutschen, Franzosen und Briten erfreuen sich die Tapas und Speisen großer Beliebtheit. Aber auch die spanische Nachbarschaft treffe sich hier gerne, betont Velasquez.
Gastronomie in Dénia: Kochkunst vereint mit Kultur
Die Gasse in Dénia hat jedoch mehr zu bieten als nur kulinarische Erlebnisse. Neben den Restaurants sind dort ebenfalls Ausstellungsräume integriert, die Platz für Expositionen mediterraner Kunst bieten - und zwar rund um Dénias Geschichte, das Meer und den Hafen. Die Räume werden zudem auch für Veranstaltungen und kulturelle Aktivitäten wie Workshops und Diskussionsrunden genutzt.
Architektonisch betrachtet sorgt die Straße ebenfalls für Begeisterung. Wie in vielen Ecken der Stadt, spiegelt sich auch hier ein Teil der weit zurückgehenden, durch verschiedene Kulturen geprägte Geschichte Dénias. Wo sich heute Restaurants befinden, gab es früher Werkstätten von Handwerkern, die dem Gastronomie-Markt auch ihren Namen verleihen. Außerdem existierte dort einst eine Spielzeugfabrik, und im 17. Jahrhundert eine Garage, in der König Felipe III seine Kutschen parkte, wenn er sich in Dénia aufhielt. Das antike Gemäuer wurde zum Teil in den Gastromarkt integriert, was der Einrichtung in Verbindung mit der Dekoration, die Decken und Wände ziert, einen ganz besonderen Charme verleiht.
Gastronomie in Dénia: Die Tapas-Restaurants der Calle Loreto

Ebenfalls einen Besuch wert ist die Calle Loreto im Altstadtviertel von Dénia. Sie verbindet die Avinguda de Valencia am Eingang der Stadt mit dem Rathausplatz. Auf einer Länge von 300 Metern finden sich dort ebenfalls zahlreiche Tapas-Bars, Restaurants und ein Hotel. Ob Kroketten, ein „russischer Salat“ oder frittierte Tintenfischringe - bei einem Besuch in Spanien sind Tapas definitiv ein Muss, um in die kulinarischen Kultur des Landes einzutauchen, auch wenn das Bestellen manchmal wegen der Sprachbarrieren gar nicht so einfach ist. Dafür gibt es in der Calle Loreto von Gastro-Ketten wie 100 Montaditos bis hin zu familiengeführten Traditionsrestaurants alles, was das Herz begehrt. Egal ob typisch valencianische, andalusische und thailändische Küche oder italienisches helado – auch hier ist für jeden Geschmack etwas dabei. Dénia ist nicht umsonst Teil der Red Saborea España, einer Plattform, deren Ziel es ist, den Tourismus und vor allem die Gastronomie auf nationaler wie auch internationaler Ebene zu fördern.