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Gefährliches Pflaster in Dénia: Rollstuhl-Fahrer kämpft gegen Schlaglöcher auf beliebter Promenade

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Von: Andrea Beckmann

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Rollifahrer Gustavo in Las Rotas in Dénia
Rollstuhl-Fahrer Gustavo Almela sind die vielen Schlaglöcher auf der Promenade von Las Rotas in Dénia ein Dorn im Auge. © Gustavo Almela

Dénias Promenade Las Rotas ist beliebt bei Spaziergängern und Radlern. Doch der Paseo birgt unzählige Stolperfallen, von denen Rollstuhl-Fahrer Gustavo Almela ein Lied singen kann.

Dénia - Gustavo Almela ist genervt. Der Madrider, der seit einem Skiunfall vor mehr als 30 Jahren querschnittsgelähmt und auf den Rollstuhl angewiesen ist, verbringt die Sommerferien gerne in seinem Ferienhaus am Strand von Las Rotas in Dénia an der Costa Blanca. Doch dort sieht sich der 55-Jährige vor große und bisweilen unüberwindbare Hürden gestellt, die ihm die schönsten Wochen des Jahres vermiesen.

Dénia: Rollstuhl-Fahrer kämpft gegen Schlaglöcher - Gefährliche Promenade am Meer

„Es ist schon entmutigend“, sagt der Spanier, der sehr gut mit seiner körperlichen Beeinträchtigung zurechtkommt, leidenschaftlich gerne Tischtennis spielt, Kayak fährt, taucht und gerne reist. „Ich treffe mich in Dénia gerne morgens mit Freunden in der Stadt zum Frühstück“, erzählt er. „Theoretisch könnte ich mit meinem sehr gut aufgerüsteten Rollstuhl ganz wunderbar über die Promenade zu dem Lokal gelangen. Aber auf dem Weg gibt es stellenweise so viele Schlaglöcher, dass ich mich nicht alleine dorthin wage“, bedauert er.

Wenn er ohne Begleitung in Dénia ist, bleibt ihm nichts anderes übrig, als einen Teil der Promenade zu umfahren und einige 100 Meter über die Hauptstraße von Las Rotas zurückzulegen. Insbesondere die Streckenabschnitte zwischen der Punta Negra und dem Barranco am Restaurant Sendra, dem Hotel La Racona und dem Restaurant El Pegolí befänden sich in einem miserablen Zustand, seien mit Schlaglöchern nur so durchzogen. „Mir erscheint es allerdings äußerst gefährlich, sich mit dem Rollstuhl über die verkehrsreiche Straße zu bewegen“, gibt Almela zu bedenken. „Ich habe die Befürchtung, dass mich mal ein motorisierter Verkehrsteilnehmer übersehen und mitschleifen könnte.“

Dénia: Stolperfallen auf Promenade für Rollstuhl-Fahrer, Jogger und Kinderwagen gefährlich

Die Schlaglöcher seien seinerzeit mit Steinen aufgefüllt worden, die aber mit der Zeit durch Wettereinflüsse im Meer vor Dénia landeten. Er habe mehr als 700 Löcher gezählt. Die stellten nicht nur für Rollstuhl-Fahrer ein Problem dar, meint der Spanier. „Auch Eltern mit Kinderwagen sind davon betroffen, und ich kenne einige Leute, die schon beim Joggen gestolpert und hingefallen sind.“

Freunde von ihm hätten sich schon beschwert, dass man die schöne Aussicht auf das Meer und den Montgó beim Laufen in Dénia gar nicht genießen kann. „Die sagen mir, dass sie nur damit beschäftigt sind, auf den Boden zu starren, um nicht über die Schlaglöcher zu stolpern.“ Dabei seien die Schlaglöcher auf Dénias Promenade doch mit geringem finanziellen Aufwand zu beheben, meint der Madrider. „Ich konnte schon den Strandstadtrat Pepe Domenech, der Techniker mitbrachte, zu einer Ortsbesichtigung bewegen“, erzählt er. „Aber auf meinen Vorschlag hin, die schlechten Streckenabschnitte zu asphaltieren, hat man mir gesagt, das sei nicht möglich, weil die Promenade dann zu einer Rennstrecke für Radfahrer ausarten würde.“

Schlaglöcher auf der Promenade von Las Rotas (Dénia)
Die Schlaglöcher auf Dénias Promenade sind wahre Stolperfallen für Rollstuhl-Fahrer. © Gustavo Almela

Die Promenade von Las Rotas ist eine der beliebtesten Flaniermeilen Dénias. Unlängst hat Dénias Stadtverwaltung beschlossen, den Paseo nicht wie ursprünglich angedacht für Radfahrer zu sperren.

Unterschriften gegen Schlaglöcher

Gustavo Almela hat bei change.org eine offene Protestaktion ins Leben gerufen. Um die Stadt zum Handeln zu bringen, hofft der Madrider auf hohe Beteiligung.

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