Dem Ort und seiner Kommunalpolitik werde er weiter verbunden bleiben und auch dem Plenum als Zuschauer beiwohnen, „um zu sehen, was im Dorf und in meinem Wohngebiet Bella Orxeta passiert“. Eine Rückkehr nach Deutschland sei für ihn keine Alternative. „Auch meide ich bei meinen Besuchen dort Orte, mit denen ich in der Vergangenheit etwas Positives verbinde“, bemerkt der Deutsche, „ich versuche, diese Leere zu vermeiden.“
Der 77-Jährige lebt bereits seit 1983 in Spanien, betrieb unter anderem ein Baubüro in Villajoyosa. „Ich liebe das Land und die Leute und komme hier für meine Ansprüche gut klar“, sagt Schmidt. Auch weil er sich stets bewusst gewesen sei: „Entweder du passt dich in Spanien an, oder du wirst irre.“ Einzelne Erlebnisse würden sich zu einem positiven Gesamtbild fügen, etwa, wie gut er im Krankenhaus Marina Baixa in Villajoyosa versorgt worden sei, als er Herzprobleme hatte.
Langweilig wird es dem 77-Jährigen auch ohne die Kommunalpolitik sicher nicht werden. Zum einen hat der Fotograf nun wieder mehr Zeit, um mit der Kamera herumzustreifen. So hat Friedhelm Schmidt 2021 beispielsweise einen Bildband über Orxeta und die Costa Blanca veröffentlicht. Zum anderen kann er sich verstärkt dem Schreiben widmen. Der Deutsche hat unter seinem Pseudonym Eduardo Esmi bereits mehrere Romane und Kurzgeschichten veröffentlicht.
„Ich hatte schon bei anderen gesehen, welche Leere nach dem Ruhestand entstehen kann“, erzählt Friedhelm Schmidt. „Mir half damals, dass ich Fotograf bin, aber das fing natürlich nicht alles auf.“ Deshalb habe er begonnen aufzuschreiben, was er so erlebte, und habe dies mit fiktiven Elementen angereichert. „Ohne irgendwelche Erfolgserwartungen, es ist einfach eine Beschäftigung“, verrät Schmidt, der Extranjero, der in Orxeta auch als „Eduardo“ bekannt ist, weil viele Spanier seinen Namen Friedhelm nicht aussprechen können.