Fragen nach dem Motiv des Täters werden von der Polizei mit aller Vorsicht beantwortet, auch weil ein Richter mittlerweile eine Nachrichtensperre verhängt hat. Offenbar könnte der Auslöser für den dreifachen Mord von Elche ein heftiger Streit mit der Mutter gewesen sein, das Ende einer offenbar über Jahre anhaltenden Krise in der Familie. Konkret ging es, so die Polizei in einem inoffiziellen Statement gegenüber herbeieilenden Jorunalisten, um die schlechten Leistungen des Jungen in der Schule, der die fünf jüngsten Tests verhauen haben soll, aber auch um "seinen Mangel an Mitarbeit bei Arbeiten im Haus und auf dem Feld". Angeblich hätten die Eltern ihm Hausverbot erteilt und das Wifi und das mobile Internet abgedreht.
Die Ermittler beschrieben eine "Gefühlskälte außerhalb der Norm", des jungen Täters, "zu keiner Zeit zeigte er Anzeichen von Bedauern". Der Tatort liegt in einem ländlichen Vorort von Elche, Partida de Algoda, südlich der Stadt, die Villa macht äußerlich den Eindruck einer durchaus wohlsituierten Familie und gehört nicht zu den üblichen sozialen Brennpunktvierteln von Elche, wie Los Palmerales. Ein Jugendrichter sowie die Jugendstaatsanwaltschaft wiesen den jugendlichen Dreifachmörder in eine Sicherungsanstalt (Jugendgefängnis) ein und verordneten tiefergehende, psychologische und psychiatrische Untersuchungen. Außerdem wird im Umfeld des 15-jährigen, vor allem auch im familiären sowie in der Schule nach den Ursachen geforscht werden, wie ein junger Mann zu einer solchen Tat bewegt werden konnte, ohne dass irgendwer zuvor verstörende Anzeichen ausmachte.
Die Mordkommission der Polizei in Elche hat zurzeit besonders viel zu tun, zu Weihnachten wurde in Elche eine junge Mutter von zwei Kindern von ihrem Ex-Partner ermordet, erst am vorigen Sonntag, 6. Februar, wurden im Barranco del Grifo, einem Wandergebiet vor Elche, nach Hinweisen von zwei Spaziergängern, zwei Leichen verscharrt in einem Feld gefunden. Es handelt sich um eine Frau und einen Mann zwischen 25 und 40 Jahren. Beide wurden mit gefesselten Händen und Klebeband auf Mund und Augen vorgefunden, an der männlichen Leiche wurden offensichtliche Folterspuren festgestellt. Laut Nationalpolizei dürfte das Verbrechen auf Ende 2019 oder Anfang 2020 zu datieren sein, die Identität der beiden soll nun durch eine DNA-Probe ermittelt werden. Naheliegend sei ein Mord als Abrechnung im Verbrecher- speziell im Drogenmilieu, die Polizei schließt aber noch keine Option aus.
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