Deshalb bestehe die Karosserie des Liux Animal nicht wie üblich aus Aluminium, Magnesium und Kunststoffen, sondern aus Leinen- beziehungsweise Flachsfasern und einem Naturharzgemisch, was zu einer hohen Robustheit und Sicherheit beitragen würde. Gleichzeitig würde sich das Gewicht im Vergleich zu einer herkömmlichen Karosserie um rund 200 Kilo reduzieren, schätzt das Start-up. Gleichzeitig habe das Unternehmen einen einzigartigen Fabrikationsprozess entwickelt, mit 3D-Druck und anschließender mechanischer Bearbeitung, was die Kosten um 70 Prozent reduzieren und Energie sowie Kohlendioxidemissionen einsparen würde.
Um eine Überalterung der Batterien zu verhindern, arbeitet das Start-up an der Costa Blanca außerdem mit modularen, herausnehmbaren Batterien, damit diese aktualisiert, erweitert oder wiederverwertet werden können. Der Animal könne bis zu vier Akku-Module unterbringen, die ihm 90 kWh, sprich 600 Kilometer autonomes Fahren verschaffen, heißt es von Liux. Das Modell aus Spanien wäre damit das Elektroauto mit der größten Autonomie auf dem Markt. Vielleicht würde das auch den Absatz hierzulande steigern, denn bisher sind Elektroautos in Spanien eher Ladenhüter.
„Wenn die Batterien das Herz sind und der Rahmen das Skelett, dann sind das Außen- und Innendesign die Seele des Liux Animal“, sagt Antonio Garrido, Chefdesigner bei Liux an der Costa Blanca. „Er hat eine Silhouette, in die man sich sofort verliebt und die Köpfe verdrehen lässt“, schwärmt er. Seine Linien würden Geschwindigkeit und Eleganz vermitteln. „Der Liux Animal ist ein Elektroauto, das die wahren Liebhaber des Automobilwesens erobern wird“, ist auch David Sancho, ebenfalls Mitgründer des Start-ups, überzeugt. „Nachhaltig darf nicht gleichbedeutend mit langweilig sein.“ Der endgültige Ausgangspreis für den Liux Animal steht noch nicht fest, dürfte aber bei rund 39.000 Euro liegen.
In Automobilforen sind die User indes skeptisch, ob der Animal tatsächlich im kommenden Jahr vom Band laufen wird. Schon andere Startup-Projekte im Bereich der Elektroautos seien wegen mangelnder Finanzierung im Sande verlaufen. Aber auch bei großen Konzernen wie Ford in Valencia hängt viel von der Produktion von Elektroautos ab. Liux hat jetzt immerhin Rückenstärkung von der valencianischen Landesregierung bekommen. So übermittelte Landesministerpräsident Ximo Puig vergangene Woche bei einem Besuch in Santa Pola die Absicht, das Unternehmen an der Costa Blanca unterstützen zu wollen.