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Frisch und günstig: Wo Fisch und Meeresfrüchte an der Costa Blanca direkt vom Fischer an den Kunden gehen

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Von: Anne Götzinger

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Eine Verkäuferin und zwei Kundinnen an einem Stand mit Fisch.
An der Costa Blanca kann Fisch direkt von den Fischern gekauft werden, wie hier in der Markthalle in Villajoyosa. © David Revenga

Fisch und Meeresfrüchte gibt es an der Costa Blanca frisch und günstig direkt von den Fischern: In der Lonja oder in der Markthalle verkaufen Fischereigenossenschaften ohne Zwischenhändler.

Alicante – Für viele gehört er an der Costa Blanca zum Speiseplan dazu wie das valencianische Nationalgericht Paella und das traditionelle Sommergetränk Horchata: frischer Fisch aus dem Mittelmeer. Zu bekommen ist er überall, doch am frischesten und meist günstiger gibt es Fisch und Meeresfrüchte direkt von den Genossenschaften der Fischer, ohne Zwischenhändler. Entlang der Küste der Provinz Alicante finden Touristen und Einheimische mehrere Orte, wo Fisch und Meeresfrüchte direkt vom Fischkutter in der Auslage landen - und dann ganz frisch zu Hause zubereitet werden können. Von Nord nach Süd sind dies: Dénia, Jávea, Calpe, Altea, Villajoyosa, El Campello, Guardamar und Santa Pola.

Ganz neu an der Costa Blanca ist der Verkaufsstand der Fischereigenossenschaft in der Markthalle von Villajoyosa. Die Cofradía de Pescadores will sich damit eine alternative Einnahmequelle eröffnen. Denn die Fischer dürfen immer seltener raus aufs Mittelmeer fahren. Mit Fangquoten und Schonfristen will die EU-Kommission erreichen, dass sich die stark überfischten Bestände erholen. Sonst heißt es „Pan para hoy, hambre de mañana“ – Brot für heute und Hunger für morgen. So logisch das ist – mehr als einen Fischer in Spanien stürzt die langfristige Zukunftssicherung der Fisch-Bestände kurzfristig in die Existenzkrise, auch angesichts der gestiegenen Energie- und Treibstoffkosten. Im vergangenen Jahr waren die Fischer an der Costa Blanca 165 Tage auf See, vor zwei Jahren waren es noch 240 Fangtage gewesen.

Fisch an der Costa Blanca: Marktstand der Fischereigenossenschaft in Villajoyosa

Um gegenzusteuern, hat die Cofradía de Pescadores in Villajoyosa jetzt ihren eigenen Stand in der Markthalle in der Calle Canalejas eröffnet, wo Kunden jetzt montags bis freitags von 7.30 bis 14 Uhr frischen Fisch und Meeresfrüchte direkt von den Fischern kaufen können. Villajoyosas Fischerflotte umfasst 40 Boote, 33 widmen sich der Schleppnetzfischerei und sieben arbeiten mit Stellnetzen.

Der Stand im Markt von Villajoyos ist aber nicht der einzige an der Costa Blanca, wo Fisch direkt von den Fischern verkauft wird. Weit über die Ortsgrenzen hinaus bekannt ist die Fisch-Versteigerung in der Lonja von El Campello, direkt am Hafen. Nicht nur wegen der Frische und guten Preise, sondern auch wegen des Spektakels. „Schaut her, dieser Rape ist hässlich, aber das heißt nicht, dass er nicht gut ist!“ José Antonio Soler reißt das breite Maul des Seeteufels vor den Augen der sich neugierig um ihn drängenden Kinder auf, sodass diese erschrocken zurückweichen. José Antonio ist der redegewandte und unterhaltsame Auktionsleiter der Fisch-Versteigerung, wie sie sonst kaum noch in Spanien zu finden ist.

Eine Menschenmenge steht um einen Tisch mit Kisten voller Fisch.
Die Fisch-Versteigerung in El Campello ist die einzige an der Costa Blanca, wo jeder mitbieten kann. © Ángel García

Frischer Fisch an der Costa Blanca: Mitsteigern in der Lonja der Fischer

„Fisch und Meeresfrüchte landen auch hier direkt vom Kutter beim Konsumenten, ohne Zwischenhändler“, erklärt Soler. Deshalb sei nicht nur ganz frische Ware garantiert. Auch lasse sich ein „enorm guter Preis“ erzielen bei der Fischversteigerung. „Es ist außerdem die gesündeste Art, Fisch zu essen“, betont er. So frisch zubereitet, gehe nichts von den Proteinen verloren. Frische Produkte in der Lonja oder in einer der Markthallen an der Costa Blanca zu kaufen, ist aber auch die beste Art, Fisch nachhaltig und saisonal zu genießen.

Jeder könne mitbieten, sagt Soler, El Campellos Einwohner, aber auch Besucher der Costa Blanca. So wie Vicente aus Castalla. Der Urlauber ersteigert sein Abendessen gern in der Lonja. „Der Preis ist sehr gut, aber noch besser ist die Qualität“, sagt er. Ein Kilo kleiner Seehechte und zwei Tintenfische haben er und seine Frau heute ersteigert.

Fisch frisch und günstig an der Costa Blanca kaufen

Bevor José Antonio Soler seine glitschige Ware wie Pulpo, Calamar sowie Cangrejo, Caballa, Merluza und den Rape gleich mit passenden Zubereitungstipps feilbietet, erklärt er den umstehenden Interessenten die Regeln der Versteigerung. Angeboten wird der Fisch tablettweise. Der von Soler genannte Preis bezieht sich immer auf das Kilo. Vom Einstiegspreis, zum Beispiel 18,90 Euro für ein Kilo Seehecht, geht es in Zehn-Cent-Schritten abwärts. Wenn einer der umstehenden Käufer meint, er sei bei einem guten Preis angekommen, meldet er sich und darf das Tablett zur Kasse tragen. „Wenn niemand bietet, geht es runter bis zum Mindestpreis, den die Fischer festgelegt haben“, erklärt José Antonio Soler. Die Versteigerung findet im Winter und Frühjahr montags bis freitags ab 18 Uhr statt.

Auch in Guardamar im Süden der Costa Blanca können die Verbraucher montags bis freitags ab 10 Uhr mitsteigern. Sobald die Fischer ihren Fang in der Lonja abgeladen haben, beginnt die Versteigerung in der Lonja am Fischereihafen. Fisch und Meeresfrüchte werden in Kisten von etwa einem Kilo verkauft.

In anderen Fischerorten wie Dénia, Jávea, Calpe und Altea im Norden der Costa Blanca sowie in Santa Pola südlich von Alicante können Touristen und Besucher in der Lonja zwar zugucken, aber nicht mitsteigern. Sie haben aber die Möglichkeit, an den verschiedenen Verkaufspunkten der Fischereigenossenschaften frischen Fisch direkt von den Fischern zu kaufen:

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