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Immobilien-Betrug an der Costa Blanca: Bande erbeutet Millionen mit Luxus-Chalets

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Von: Anne Götzinger

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Luxus-Chalets an der Costa Blanca in Spanien.
Mit Luxus-Immobilien an der Costa Blanca wurde Betrug betrieben (Symbolbild). © Ángel García

Mit Luxus-Immobilien an der Costa Blanca hat eine Bande zahlreiche Kunden um ihr Geld gebracht. Die Guardia Civil hat den Millionen-Betrug jetzt aufgedeckt.

El Campello – Sie verkauften Luxus-Immobilien, die nie gebaut wurden, oder dasselbe Haus an mehrere Käufer gleichzeitig. Einen Immobilien-Betrug im ganz großen Stil hat die Guardia Civil jetzt an der Costa Blanca aufgedeckt. Die Kunden des Immobilienbüros zahlten für die Objekte in Busot und Umgebung, doch gelangten nie in den Besitz der Häuser. Rund 5,4 Millionen Euro soll die darauf spezialisierte Betrüger-Bande auf diese Weise erbeutet haben.

Betrug mit Immobilien an der Costa Blanca aufgeflogen: Polizei verhaftet drei Personen

Die Guardia Civil hat drei Personen, zwei Männer und eine Frau im Alter zwischen 24 und 55 Jahren festgenommen, gegen drei weitere, ebenfalls zwei Männer und eine Frau zwischen 30 und 50 Jahren, wird ermittelt. Sie sollen als Kundenfänger sowie Vater und Sohn als Chefs eines Bau- und eines Immobilienunternehmens fungiert haben. Alle Verdächtigen sind französischer Nationalität. Sie wurden bis zur Verhandlung zu dem mutmaßlichen Immobilien-Betrug an der Costa Blanca unter Auflagen auf freien Fuß gesetzt.

Bislang konnte die Polizei 60 Geschädigte des Immobilien-Betrugs an der Costa Blanca ausfindig machen, eine Million Euro konnte ihrem rechtmäßigen Besitzer zurückgegeben werden. Außerdem wurden 18 Bauarbeiter ausfindig gemacht, die ebenfalls von den Immobilien-Betrügern geprellt wurden. Sie arbeiteten ohne Vertrag und wurden nicht bezahlt.

Betrug mit Immobilien an der Costa Blanca: Bande erbeutete 5,4 Millionen Euro

Ende des vergangenen Jahres nahm die Guardia Civil die Ermittlungen der sogenannten Operation Serpis auf, um einen mutmaßlichen Immobilien-Betrug an der Costa Blanca aufzuklären. Im Mittelpunkt der Ermittlungen: ein protziges Immobilienbüro an der Playa Muchavista in El Campello, das Luxus-Immobilien in Busot und Umgebung anbot. Diese wurden hauptsächlich im Internet und in Sozialen Netzwerken zum Verkauf angeboten. Auch bei der Online-Vermietung von Ferienwohnungen in Spanien warnt die Polizei vor Betrug.

Die Immobiliengruppe war seit 2018 in der Provinz Alicante tätig. Wie die Polizei in Spanien herausfand, nutzten die Betrüger zwei Methoden, um ihren Kunden das Geld abzuluchsen. Entweder sie boten ein bereits gebautes Luxus-Chalet an der Costa Blanca mehreren Käufern gleichzeitig an. Oder sie schlossen mit einem Betrugsopfer einen Bauvertrag ab. Um das Geschäft glaubwürdig erscheinen zu lassen, sollen die Betrüger Originaldokumente des Grundbuchamts gefälscht und auf deren Grundlage den Kaufvertrag abgeschlossen haben. Zielgruppe waren vor allem französischsprachige Kunden.

Ein Chalet im Bau an der Costa Blanca in Spanien.
Die Bande hatte sich auf den Betrug mit Luxus-Immobilien an der Costa Blanca spezialisiert. © Guardia Civil

Immobilien-Betrug an Costa Blanca wurde von Kunden erst später bemerkt

Neueste Technologie im modernen Immobilienbüro an der Playa de Muchavista und tolle Wagen davor dienten als Köder, um potenzielle und gut betuchte Kunden zu täuschen. Wenn ein Opfer anbiss, wurden Verträge geschlossen, in denen entweder die Reservierung einer Immobilie oder der Bau eines Chalets an der Costa Blanca vereinbart wurden. Gerade im Luxus-Segment boomt der Immobilienmarkt gerade in Spanien. Bezahlt wurde im Voraus. Das Geld zweigten die mutmaßlichen Betrüger sofort auf ihre privaten Konten ab und schleusten es ins Ausland, ohne Spuren zu hinterlassen.

Nachdem einige Zeit vergangen war, bemerkten die Kunden, dass sie einem Immobilien-Betrug zum Opfer gefallen waren. Zu den Geschädigten zählen jedoch nicht nur Immobilien-Käufer an der Costa Blanca, sondern auch Lieferbetriebe von Baumaterial, Unternehmen aus dem Bausektor, Geldinstitute sowie die unbezahlten Bauarbeiter.

Betrug mit Immobilien an der Costa Blanca: Bauarbeiter sahen kein Geld

Letzteren wurde ab und an ein Gehalt gezahlt, um zu verhindern, dass sie sich einen anderen Job suchten. Und damit nicht genug: Die falschen Immobilien-Makler trugen den Arbeitern außerdem auf, Bauschutt außerhalb der vorgeschriebenen Stellen zu entsorgen, sprich, in der freien Natur, eine Entsorgungsmethode, die in Spanien leider häufiger der Fall ist.

Die Betrugssumme beträgt insgesamt 5,4 Millionen Euro. Eine Million Euro konnten die Ermittler der Guardia Civil wiederbeschaffen, außerdem blockierten sie zwölf Konten der mutmaßlichen Betrügerbande. Den sechs Verdächtigen werden Betrug, Dokumentenfälschung, widerrechtliche Anmaßung, Steuerbetrug, Delikte gegen das Arbeitsrecht sowie Umweltvergehen und die Zugehörigkeit zu einer kriminellen Organisation zur Last gelegt.

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