Immobilien an Costa Blanca: Schon mehr Käufe als vor Corona - außer in Torrevieja

In der Provinz Alicante wurden 2021 bereits deutlich mehr Häuser und Wohnungen verkauft als 2019. Vor allem das Hinterland wird begehrter. Internationale Käufer bleiben eher der Küste treu.
Torrevieja – In Sachen Immobilien ist die Corona-Krise an der Costa Blanca ja längst passé. Der Kauf und Verkauf von Haus- und Wohnungs-Objekten in der Provinz Alicante übertrifft Statistiken von Spaniens Zentralregierung zufolge bereits die Zahlen von vor der Pandemie, und in einigen Orten gar um beachtliche 20 bis 30 Prozent. Nationale und internationale Kunden kaufen laut der jüngst veröffentlichen Bilanz des Jahres 2021 längst wieder eifrig Häuser und Wohnungen und sorgen für den neuen Immobilienboom. Allerdings bisher noch nicht in der zweitplatzierten Stadt auf dem Costa-Blanca-Ranking: Torrevieja.
Immobilien an Costa Blanca: Mehr Wohnungen und Häuser verkauft als 2019
Das meldet diese Woche die „Información“ und bezieht sich auf die vom Ministerium für Transport, Mobilität und Stadtagenda veröffentlichten Zahlen zu Immobilen-Käufen und Verkäufen Jahr 2021. Demnach lag die Hauptstadt der Provinz Alicante mit 6.619 Käufen wie gehabt ganz vorn und erzielte bei Haus- und Wohnungs-Besitzerwechseln sogar ein Prozent mehr als 2019, vor Corona. Dahinter steht auf der Liste bereits das Trio aus dem Süden, Torrevieja, Orihuela und Elche. Jedoch ist ausgerechnet die Salinenstadt Torrevieja von einer echten Erholung noch entfernt.
Zwar wurden 2021 in Torrevieja stolze 5.018 Immobilien verkauft. Doch lag die Stadt im Süden der Costa Blanca damit trotz Platz zwei im Gesamtranking dann doch um 4,9 Prozent unter dem Wert im Jahr vor Corona. Generell waren es nicht die Städte ganz oben in der Liste, in denen sich das erwähnte, außerordentliche Wachstum an Spaniens Mittelmeer-Küste bemerkbar macht. Denn etwa Orihuela gelang mit 3.833 Käufen zwar ein positiver, aber eben nur um 1,75 höherer Wert als 2019. Kein Vergleich zum Anstieg in Novelda, Petrer oder Villena: 35,5 und je 25 Prozent – oder weiter nördlich in Alcoy mit 39 Prozent mehr Plus.
Fällt etwas auf? Ja, besagte Gemeinden befinden sich im Hinterland der Costa Blanca. Und diese waren es erstens, in denen sich die wiedererstarkte Kaufkraft und -laune bemerkbar mache. Und zweitens – so ehrlich muss man sein – wies die Bilanz der Immobilien-Käufe und Verkäufe dort 2019 teils erschreckende Tiefstwerte auf. Was Käufer aus dem deutschsprachigen oder etwa Benelux-Ausland angeht, bleiben sie beim Kaufen von Wohnungen und Häusern laut der Statistiken eher der Küste treu, machen aber – im Gegensatz zu nationalen Käufern – einen Bogen um Alicante Stadt.
Keine Erholung: Ukraine-Krieg nicht berücksichtigt
Vorwiegend Orte, wo Briten eine prägende Mehrheit stellten, hätten 2021 noch nicht das Vor-Corona-Niveau erreicht oder getoppt. Und solche Folgen des Brexit machten sich eben im britisch geprägten Torrevieja bemerkbar. Oder auch in Guardamar, das mit 825 Verkäufen sogar sieben Prozent weniger erzielte als vor der Pandemie. Wohlgemerkt ist in den geschilderten Zahlen der schwere Einschlag des Ukraine-Krieges noch unberücksichtigt. Gerade der Raum Torrevieja mit seiner großen russischen Community wird daher wohl auch Ende 2022 noch keine vollständige Erholung im Immobilien-Sektor melden können.
Der stärker bei spanischen Käufern begehrte Salinenstadt Santa Pola dagegen gelang 2021 bereits mit fast zwölf Prozent plus im Vegrleich zu 2019 ein beachtlicher Anstieg. Insgesamt wurden in der Provinz vergangenes Jahr 46.091 Immobilien verkauft, satte 40 Prozent mehr als im Horrorjahr 2020 und neun Prozent mehr als 2019. Zum Thema: Wo es in Spanien noch viel Haus für wenig Geld gibt