Touristen an Jáveas Stränden in Not: 17 Rettungsaktionen an einem Tag

In Jáveas Buchten hat das Rote Kreuz 17 Rettungen an einem Tag gestemmt. Unerfahrene Touristen gerieten in Not. Man will sie nun besser informieren.
Jávea – se. Jáveas schöne Buchten sind im ganzen Land bekannt, vor allem die Cala Granadella, die schon mehrfach zur schönsten Bucht Spaniens gewählt wurde, und auch die Cala Barraca in der Portitxol-Zone, wo man das bekannteste Fotomotiv der Stadt findet: die blaue Tür des Fischerhäuschens, gleich am Eingang. Doch es gibt auch „neue“ Buchten, seit ein paar Jahren geistert die Cala En Caló durchs Internet, die einer thailändischen Bucht ähneln soll und hinter einem großen Felsen versteckt liegt. Und dieses Jahr spricht man nun von der Cala Paradís, die das Unwetter Gloria erst vor zwei Jahren aufgeschüttet haben soll. Beiden ist gemeinsam, dass man sie nur übers Wasser erreicht.
Diese Geheimtipps bringen das Rote Kreuz zum Rotieren. Denn wenn unerfahrene Touristen sich an einer Steilhangküste auf die abenteuerliche Suche nach einer versteckten Bucht begeben, birgt das Risiken. Den Beweis lieferte der 2. Juli. An diesem Samstag war der Wellengang sehr hoch, das Rote Kreuz musste allein an diesem Tag 17 Personen in Not retten. Schon die erste Rettungsaktion der Hochsaison, bei der die Strandwache zwei 32 und 37 Jahre alte Männer aus einer Notlage befreite, zeigt, wie es jeden Sommer abzulaufen pflegt.
Jáveas Buchten: auf der Suche nach dem versteckten Strand
Sie hatten sich mit einem aufblasbaren Kajak in Jávea aufs Meer begeben, um die Bucht Cala Paradís zu suchen, die eigentlich nur ein Kiesstreifen zwischen Steilhängen nahe dem Cap Negre ist. Doch wegen dem Wind und den hohen Wellen kamen sie nach der Punta Plana nicht weiter. Ruderten sie landeinwärts, so schlug der Wellengang ihr Kajak gegen die Felsen. Sie konnten also auch nicht an Land fliehen und riefen schließlich die Notrufnummer 112 an.
Der Notruf ging gegen 11.20 Uhr beim Roten Kreuz in Jávea ein, das einen Jetski zur Rettung aussandte, der in der Playa de la Barraca stationiert ist. Das Motorfahrzeug schleppte das Kajak in Not in diese Bucht und einer der Touristen, der leicht verletzt war, wurde vor Ort gleich medizinisch versorgt.
Jáveas Buchten: Strand-Sperrung nicht auf leichte Schulter nehmen
Das Rote Kreuz weist darauf hin, dass man die Steilhänge des Cap Negre bei hohem Wellengang unbedingt meiden sollte und sie sogar bei leichtem Wellengang nicht ungefährlich sind. Zwischen den Buchten La Barraca und Ambolo kann man nur bei sehr ruhigem Meer an Land gehen. Ein zweiter Hinweis: Die Calas Tangó am Cabo de la Nao und Ambolo am Cabo de San Antonio sind beide wegen Steinschlaggefahr gesperrt. Trotzdem herrscht vor allem an der Cala Ambolo reges Treiben. Das Rote Kreuz warnt aber davor, diese beiden Calas zu besuchen. Denn das sei nicht nur gefährlich, sondern im Unglücksfall sei zudem keine Strandwache vor Ort.
Jáveas Buchten: Rathaus informiert per Internet über Risiken
Das Rathaus führt die Lawine an Notfällen darauf zurück, dass die Touristen nicht ausreichend über die Risiken informiert sind. Deshalb hat es mit dem Roten Kreuz diesen Sommer einen Informationskanal eingerichtet. Hier kann man im Internet sehen, wie der Zustand des Meeres in Jáveas Buchten ist, und bekommt Ratschläge, was man beachten muss. Der beste Rat, um nicht in Not zu geraten: Vor einem Ausflug aufs Meer kann man die Strandwache fragen, wie es aussieht und welche Wetter-Risiken es an diesem Tag gibt.