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Umweltprojekt in Pegos Feuchtgebiet: Kühe weiden für Zugvögel

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Von: Anne Thesing

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Kühe weiden im Feuchtgebiet Marjal in Pego.
Die Fundación Global Nature hat Kühe zum Weiden in Pegos Marjal gebracht. © Fundación Global Nature

Stiftung Global Nature schafft Kuhherde für Marjal in Pego-Oliva im Hinterland der Costa Blanca an: Grasendes Vieh soll für mehr Biodiversität sorgen

Pego –  Das Feuchtgebiet von Pego-Oliva im Hinterland der Costa Blanca hat neue Bewohner: Kühe weiden seit Kurzem in dem naturbelassenen Gelände des Marjal, also in dem Teil, in dem kein Reis angebaut wird - und zwar für einen guten Zweck. Sie sollen den vom Aussterben bedrohten Seggenrohrsänger aus der Not helfen, von dem laut aktuellen Schätzungen weltweit nur noch weniger als 30.000 Exemplare durch die Lüfte fliegen. Die Stiftung Global Nature schaffte die Kuhherde an, um sie im Marjal unter der Aufsicht eines heimischen Viehzüchters kontrolliert und von Gebiet zu Gebiet wandernd Gras fressen zu lassen.

Ziel ist es, in dem Schilfgebiet einen für den Seggenrohrsänger und andere Zugvögel  idealen Lebensraum zu schaffen, an dem sich Vegetation unterschiedlicher Höhe mit offenen Flächen, Binsengewächs mit Grünflächen abwechseln und durch die Rotation der Kühe eine Art „Mosaik“ entsteht. Statt nur einheitliches  Binsengebiet solle das Ökosystem vielfältiger gestaltet werden - im Sinne von Pflanzen und Tieren.

Kühe waten durchs Wasser im Marjal von Pego.
An der ein oder anderen Stelle muss auch durchs Wasser gewatet werden. © Fundación Global Nature

Am Ende des Frühjahrs, nach der Nistzeit der Vögel und wenn der Wasserstand im Marjal sinkt, werden die Kühe dann in andere Zonen des Feuchtgebiets geführt, in denen nach dem Mähen des Schilfs die Vegetation sprießt. Auch dort werden sie eine Weile verweilen, um dann wieder die Fressfläche zu  wechseln.  Zum Überwintern werden die Weidetiere schließlich per Transhumanz in die Berge ins Vall d’Alcalá gebracht, wo entsprechende Ställe zur Verfügung stehen.

Ähnliche von der EU unterstützte Projekte für Zugvögel auch in anderen Regionen Spaniens

Nicht nur der Tierwelt und der Biodiversität soll das Projekt nach den Vorstellungen der Stiftung helfen. Mit dem Wiederaufleben der traditionellen Weidewirtschaft könnten auf Dauer Arbeitsplätze geschaffen, der Landflucht entgegengewirkt und die örtliche Wirtschaft angekurbelt werden, so Global Nature.

Die Aktion wird im Rahmen des Global-Nature-Projekts LIFE durchgeführt, dessen Hauptziel  es ist, den Seggenrohrsänger vor dem Aussterben zu retten, indem die Lebensräume, die sich der Zugvogel vor und nach dem Nisten sucht, verbessert werden. Und das nicht nur im Marjal von Pego. In zwölf Gemeinden der Regionen Valencia, Castilla y León und Castilla-La Mancha werden Umweltaktionen mit dem gleichen Ziel gestartet. Unterstützt wird das Projekt von der Europäischen Union, dem valencianischen Landwirtschafs- und Umweltministerium , der spanischen Regierung, dem Rathaus von Torreblanca und dem Unternehmen Infertosa S.A.

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