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Quallen in Spanien bestimmen: App identifiziert giftige Arten

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Von: Anne Götzinger

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Mehrere Quallen vor einem blauen Hintergrund.
In Spanien gibt es zahlreiche Quallen-Arten. Eine App hilft, sie zu identifizieren. © Ángel García

Welche Qualle ist das? Eine App aus Alicante hilft, harmlose bis gefährliche Quallen-Arten in Spanien zu identifizieren.

Alicante – Sie sind oft wunderschön – aber sie näher kennenzulernen sollte man besser vermeiden. Quallen können Urlaubern in Spanien den Badespaß ordentlich verderben. Denn im Mittelmeer tummeln sich einige Arten - ganz harmlose, aber auch gefährliche. Wer eine sieht, fragt sich zu Recht: Welche Qualle ist das? Eine hilfreiche App der Universität Alicante ermöglicht es auch auf Englisch, eine Qualle schnell zu identifizieren, den Fund zu melden und sich allgemein über die Nesseltiere zu informieren. Die MedusApp können Smartphone-Nutzer kostenlos über den Play Store oder Apple Store herunterladen.

Quallen in Spanien per App bestimmen: Einfaches Foto reicht

Entworfen wurde das Programm von zwei ehemaligen Studenten der Universität Valencia und Forschern der Hochschule in Alicante an der Costa Blanca. „Die Bedienung ist einfach“, meint Eduardo Blasco, einer der Entwickler von MedusApp, „wenn man eine Qualle in Spanien entdeckt, am Ufer oder vom Boot aus, reicht es, ein Foto zu machen.“ Inzwischen identifiziert die App die Qualle nun direkt anhand des Fotos. Zuvor muss das Foto noch verschickt werden.

„Gleichzeitig werden die GPS-Daten verschickt, um in Echtzeit eine Karte von den Orten zu erstellen, wo in Spanien die Tiere gesichtet wurden“, sagt Blasco. Die Daten werden außerdem auf der Internetseite der MedusApp veröffentlicht. Nutzer der Smartphone-Applikation meldeten auf diese Weise bereits mehr als 7.223 Quallenfunde und über 1.000 Quallenstiche.

Quallen in Spanien: App hilft, Arten zu erkennen und Quallenstiche zu behandeln

In diesem Sommer 2022 wurden an der Costa Blanca kurioserweise bisher kaum Quallen gesichtet. Doch auch andere nennenswerte Entdeckungen in Spanien wie etwa Ölflecken, Schaum, größere Plastikansammlungen und ähnliches können über MedusApp gemeldet werden. „Diese App zählt zu dem, was wir Wissenschaft der Bürger nennen“, erklärt Ramón Palacios, zweiter Erfinder der MedusApp. „Unser Ziel ist, dass die Leute der Forschung Daten zur Verfügung stellen. Wir wollen, dass sie die Augen der Wissenschaftler sind, wo diese nicht hinkommen.“

MedusApp bietet außerdem Zugriff auf eine einen lehrreichen Führer mit Bildern der gängigsten Quallenarten im Mittelmeer – und aus anderen Meeren – sowie eine interaktive Erste-Hilfe-Anleitung mit Empfehlungen für die Behandlung von Quallenstichen, je nach Art. „Generell müssen zunächst die Reste von Tentakeln entfernt werden, mit einer Pinzette oder einer Plastikkarte, ohne zu reiben. Und dann müssen die Nesselzellen mit einer Mischung aus Natron und Meerwasser unschädlich gemacht werden“, empfiehlt Software-Entwickler Rafael Blasco.

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