Solarenergie in Spanien: Valencia erteilt Photovoltaik-Park an Costa Blanca eine Absage

Solarenergie boomt in Spanien. Doch große Photovoltaik-Parks bedrohen nicht selten Flora und Fauna. An der Costa Blanca wurde ein Solarpark-Projekt jetzt vom Land Valencia gekippt.
San Miguel de Salinas – Erneuerbare Energien ja, aber nicht um jeden Preis. Valencias Landesministerium für ökologischen Übergang hat einem Solarprojekt an der Costa Blanca jetzt eine Absage erteilt. Es war einer von elf Solarparks, die nahe der Sierra Escalona bei San Miguel de Salinas eingerichtet werden sollen. Der vom Unternehmen Circle Energy Casiopea S.L. geplante Photovoltaik-Park sollte auf einer fast sieben Hektar großen Fläche nahe der ehemaligen Gehöfte Lo Balaguer und Villa Berta entstehen, samt Trafo-Übergabestation, Wechselrichter und einer unterirdischen Hochspannungsleitung. Die Anlage sollte eine Leistung von vier Megawatt haben. Im Zuge der Energiewende sind jetzt auch in Spanien tausende solcher Solarparks geplant.
Das angepeilte Gebiet betrifft jedoch nicht nur die Vogelschutzzone Zepa, sondern liegt auch innerhalb eines 500-Meter-Radius der geschützten Sierra Escalona und im Gebiet des zukünftigen Plans zur Ordnung natürlicher Ressourcen (Porn).
Solarenergie in Spanien: Photovoltaik-Anlage nicht in Naturpark
Die beiden Umweltschutzvereine Amig@s de Sierra Escalona (ASE) und Amigos de los Humedales del Sur de Alicante (Ahsa) sowie der Nachbarschaftsverein San Miguel Arcángel, die im Juli 2021 etliche Einwände gegen die elf Solarprojekte eingereicht hatten, zeigten sich in einer gemeinsamen Pressemitteilung „zufrieden“ über die Entscheidung der Landesregierung. Sie erinnerten daran, dass 4,5 Hektar der geplanten Anlage in einem Gebiet der Costa Blanca gelegen hätten, das von Valencia als strategisches Forstgebiet anerkannt ist und in dem wertvolle Gips-Flora wächst, die nur auf Kalkstein zu finden ist. Auch das Projekt eines Makro-Campingplatzes im Naturpark Sierra Escalona sehen die Umweltschützer kritisch.
Das von Circle Energy Casiopea vorgelegte Solarpark-Projekt hätte weder ausreichend die Folgen für Landschaft und Umwelt in dem betroffenen Gebiet analysiert, noch alternative Standorte bewertet, die wesentlich geringere Auswirkungen gehabt hätten, wie etwa das Industriegebiet Lo Quilez, Dächer von Gebäuden im Stadtkern von San Miguel de Salinas oder Felder mit einem geringen landwirtschaftlichen, kulturellen oder landschaftlichen Wert.
Die Umweltschützer gehen jetzt davon aus, dass auch die übrigen zehn Projekte, die insgesamt 600 Hektar im Gemeindegebiet von San Miguel de Salinas, Orihuela und Murcia betreffen, abgeschmettert werden. Über sieben von ihnen wird ebenfalls die Regierung der Region Valencia entscheiden.